Flüche und sowas

90 4 0
                                    

Am kommenden Donnerstag stürmten wir in das Klassenzimmer. Hermine und ich ergatterten zusammen einen Platz direkt vor dem Pult und Harry und Ron ließen sich neben uns plumpsen. Gespannt warteten alle auf den kommenden Unterricht. Lange dauerte es nicht und ich hörte, wie Schritte erklangen mit einem unregelmäßigen Klopfen auf dem Boden. Moody kam dunkel gekleidet hinein gehumpelt und ging nach vorne. „Die werdet ihr nicht brauchen", sagte er und zeigte damit auf unsere Bücher. Verwirrt schob ich meine Bücher zurück in die Tasche. Moody las unsere Namen von einer Liste ab, dabei spürte ich sein magisches Auge auf mir ruhen, was in mir ein unangenehmes Kribbeln verursachte.  „Nun von Professor Lupin weiß ich wie weit ihr seid, dennoch musste ich erfahren, dass ihr die Flüche noch nicht durchgenommen habt. Ich werde euch beibringen, wie Zauberer sich gegenseitig etwas antun können." Ich konnte vernehmen, wie sich Hermine neben mir versteifte und die Klasse so wie es schien den Atmen anhielt. Moody sah mit einem mir unerklärlichen Blick in die Runde. „Eigentlich meinen die Lehrer ihr seid noch zu jung für die schwarzen Flüche und ihr sollt nur Verteidigung lernen, doch ich denke so wie auchDumbledore, ist es wichtig das ihr wisst, was ihr tun müsst, wen euch ein Zauberer angreift, er wird euch ja nicht verraten, was er vorhat. Also wer weiß welche Flüche verboten sind." Ron erhob die Hand. „Nun mein Vater hat mir davon erzählt ich glaube er heißt... Imperius Fluch." Moody nickte eifrig. Dann ging er zum Pult und holte ein Glas heraus in der saßen drei Spinnen, er nahm eine in die flache Hand und streckte sie uns entgegen. Aufgeregtes Gemurmel war zu hören. Moody richtet den Zauberstab auf die Spinne und dann „Imperio!"

Vor lauter streck zuckte ich zusammen und fegte dabei mit einem Arm meine Feder vom Tisch. Erstaunt blicken wir zur Spinne, die bei Moodys Gemurmel einen Salto und andere Kunststücke hinlegte. „Vollkommende Unterwerfung" rief er durch das entstandene Gelächter uns entgegen. „Wer weiß noch einen Fluch los." Zu aller Überraschung erhob Neville die Hand. Moody fixierte ihn mit seinem magischen Auge. „Ja".
Neville zögerte erst und sagte dann stotternd „es gibt noch den... Cruciatus Fluch." Moody sah Neville lange an, bevor er die nächste Spinne holte, er vergrößerte sie und murmelte dann „Cruciatus." Die Spinne rollte sich zusammen und ihr Körper zuckte. Moody hörte nicht auf und das Zucken wurde schlimmer. Ich sah nervös zu Neville, er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und kniff dabei seine Augen zusammen. „Aufhören", schrie ich und Moody sengte langsam seinen Zauberstab. Er sah Neville nicht einmal an, er wandte sich einfach an die Klasse und fuhr weiter als wäre nichts gewesen. Wütend sah ich ihn an, wie konnte ein Lehrer so etwas unkommentiert lassen und überhaut was war das für ein Unterricht? Ich blickte noch einmal zu Neville doch der schien immer noch benommen und bemerkte meinen Blick überhaupt nicht.  „Wer weiß noch einen?" Hermine hob die zitternde Hand. Moody nickte ihr zu und die Klasse wurde wieder ganz ruhig. „Der Todes Fluch", flüsterte sie. „Ach ja", dabei ging er auf die letzte Spinne zu und legte sie auf den Tisch. Ich sah panisch zu Harry, aber er fixierte die Spinne. Ich war verrucht aufzuspringen mir die Spinne zu schnappen, um mit ihr fortzulaufen. Hilfesuchend blickte ich zu Hermine doch mit aufgerissenen Augen blickte sie stur zur Spinne. Keiner regte sich. Erneut sah ich mich jetzt verängstigt um, dabei blieb mein Blick an weißen Haaren hängen. Ein paar Tische weiter saß er und blickte mir mit seinen hellen Augen entgegen. Kein gehässiges Grinsen im Gesicht, etwas anderes in seinen Augen blicke mir entgegen. Sein Blick Borte sich in meinen. Ich konnte nicht erkennen, was es bedeutete, aber ich sah weiter zu ihm. Tränen wollten mir bei dem Gedanken an die Spinne in die Augen treten, doch ich blinzelte sie heftig weg, sah ihn weiter an. Er wandte seinen Blick nicht ab. „Avada Kedavra." Eine Träne schlich sich auf meine Wange, hastig wischte ich sie weg, blinzelte und versuchte erneut den Blick von Malfoy zu erkennen. Doch eh ich heraus fand, was er mir mit seinem Verhalten sagen wollte, wandte er sich ab und drehte sich zu Moody nach vorne um.

Die Spinne lag reglos auf dem Tisch, tot, sie ist einfach in sich zusammengesunken. Ich starte sie an, mein Mund trocken. Hat es weh getan? Ein flaues Gefühl breitete sich in mir aus. Mir war schlecht und ich hielt mir meinen Bauch. Hermine sah panisch zu mir, doch ich sagte nichts, selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nichts sagen können. Ich war sprachlos, obwohl so viele Gedanken auf mich einstürmten. Haben sie schmerzen gehabt? Was haben sie zuletzt gedacht, bevor der grüne Strahl auf sie zu gekommen war.
Ich bekam den Rest der Stunde nur noch in einem weißen Schleier mit, ich schrieb einfach auf was Moody von uns verlangte aber wirklich bewusst, was ich schrieb, war ich mir nicht.
Am Endes der Stunde stürmte ich aus der Klasse, es war so stickig da drin. Ich sah mich im Gang um und entdeckte Neville ein paar Schritte hinter mir, er stand mitten im Gang und sah starr in die Luft. Ohne Zögern ging ich zu ihm. „Neville" sprach ich ihn an, „alles in Ordnung?" Er sah benommen zu mir. „Ja klar" piepste er mit einer zu hohen Stimme, „großartige Stunde oder, ich freu mich schon auf die nächste, weißt du was es zu essen gibt?" Kopfschüttelnd verneinte ich und nahm seine Hand kurz in meine und drücke sie, bevor ich sie losließ. Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen. Harry, Ron und Hermine tauchten hinter mir auf. „Ich muss dann gehen", sagte Neville, bevor er um die nächste Ecke verschwand. Traurig blickte ich ihm nach, bevor ich mir mit den anderen in Richtung Gemeinschaftsraum ging. Das Essen würde heute für mich ausblieben. Meine Übelkeit war nicht verflogen, ich würde keinen bissen hinter bekommen. Am Abend drückte ich Harry feste an mich und ging dann erschöpft in meinen Schlafsaal. Wir hatten nicht viel über das Ereignis gesprochen, ich wusste nicht, was er dabei empfand und genau diese und weiter Gedanken hielten mich diese Nacht wach.

Grace Lily PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt