It comes.
When your heart is ready to carry it.
- aus den Tiefen von pinterest -MIT KOPFSCHMERZEN ERWACHE ICH aus einem traumlosen Schlaf; es ist mir allemal lieber, als ein weiterer Albtraum von Violets Tod, von unserem Autounfall und dem vielen Blut.
So viel Blut.
Ich versuche verzweifelt, die Erinnerungen zu verscheuchen, sofort prasseln Tausende von Bildern auf mich ein. Die zerbrochenen Fensterscheiben, das komplett zerstörte Auto, der restlos beschädigte Beifahrersitz. Und während Violet fast augenblicklich starb, kam ich mit nicht viel mehr als ein paar Kratzern davon.
Aber der Anblick ihres leblosen Körpers, das übermächtige Gefühl von Selbsthass und Verzweiflung, als man mir sagte, sie hätten nichts mehr tun können, hat sich für immer tief in meine Seele gebrannt. Das Blut, so viel Blut. Die vom steinigen Asphalt aufgerissene Haut. Die zersplitterten Knochen.
Die Gedanken daran verderben mir den Appetit, als ich in die Küche tapse und versuche, meinen Mageninhalt bei mir zu behalten. Mit jeder Erinnerung fällt es mir schwerer. Durch einen menschlichen Körper sollen durchschnittlich zwischen fünf und sechs Liter Blut fließen.
Aber ausgesehen hat es nach so viel mehr.
Ich koche mir einen Tee, der Teekocher pfeift und macht Theo auf mich aufmerksam die genüsslich gähnend in die Küche kommt. Sie bedankt sich lächelnd, als ich ihr ebenfalls einen Tee eingieße und wir gemeinsam einen kräftigen Schluck nehmen. Ich trinke den Tee, lasse die Wärme mein Inneres berühren, auch wenn ich weiß, dass dieser Ort schon längst verloren ist.
Mom kommt schlaftrunken hinein und lächelt, als sie uns sieht. »Guten Morgen«, sagt sie und beginnt, sich heißes Wasser aufzusetzen, um wenig später mit Kaffeepulver ihren morgendlichen Kaffee zu trinken. Sie und Dad behaupten immer, dass es ihnen nichts ausmacht, dieses Gesöff zu trinken. Dabei weiß ich noch, wie hellauf begeistert Mom war, als sie mich zum ersten Mal bei Seth's Familie abgeholt hat, da Violet und ich bei ihn zu Hause gespielt haben und seine Mom ihr einen Kaffee aus dem kostspieligen Vollautomaten angeboten hat.
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LOVE LETTERS TO A STRANGER
Teen FictionLiebesbriefe an einen Fremden. »Wer bist du, hinter dem Blau deiner Tinte und dem Kratzen deines Stiftes? Wer bist du, wenn die Tinte verblasst und all unsere kleinen Briefe nichts als ein Nachhall vergangener Zeiten sind?« Honey Ambrosé ist stumm...