„Isabella! Anna!" Die beiden Frauen drehten sich um und dann fiel Danny ihnen auch schon um den Hals. „Es freut mich unglaublich, dass ihr heute kommen konntet!" Auch Felix war mittlerweile zu ihnen gestoßen und begrüßte sie jetzt mit einer kurzen Umarmung. „Du siehst umwerfend aus, Danny! Danke nochmal für die Einladung! Ich finde, wir sollten auf euch anstoßen", verkündete Anna, die sich nun vom Kellner, der gerade mit einem Tablett voller Sekt an ihnen vorbeigelaufen ist, vier Gläser herunternahm und dem Brautpaar und ihrer Freundin jeweils eines reichte. Die standesamtliche Trauung war mittlerweile vorbei, doch die kirchliche würde gleich folgen und es waren wirklich viele Gäste gekommen, um mit Danny und Felix diesen besonderen Tag zu feiern, weshalb die beiden auch jetzt erst richtig Zeit gehabt hatten, das junge Paar, das extra aus Italien angereist war, richtig zu begrüßen. „Auf euch!", rief Isa und die Gläser klirrten. „Nun erzählt mal, wie ist es euch bis jetzt so ergangen? Es sind immerhin schon Osterferien und ihr wart schon einige Monate in Florenz. Wie ist es in den neuen Schulen?" Anna lächelte und ergriff das Wort, bevor Isabella noch antworten hatte können: „Es könnte uns nicht besser gehen, oder Liebes? Ich fühle mich wirklich wohl an der Schule, an der ich jetzt mein Praktikum ablege. Die Kollegen sind nett und mit den Schülerinnen und Schülern komme ich super aus." Isa nickte nun und fügte lächelnd hinzu: „Und mir geht es in der Scuola Superiore auch wirklich super. Ich habe neue Freundschaften geschlossen, habe sehr viel Gelegenheit, die Sprache zu sprechen und somit zu verbessern und mit der Matura sieht's auch wirklich gut aus. Danke nochmal, dass ihr mir das ermöglicht habt. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es gekommen wäre, wenn ich das Stipendium dann echt nicht angenommen hätte..." Bei diesem letzten Satz blickte sie Anna verlegen an und diese legte dann beruhigend einen Arm um ihre Freundin. Sie wussten beide, dass sie unter anderen Umständen vielleicht nie mehr zueinandergefunden hätten. Danny schien sich für die beiden wirklich zu freuen, dann wich das Lächeln in ihrem Gesicht aber einem Ausdruck, den Isabella nicht zu deuten wusste. „Wartet einen Moment!" Sie ging schnellen Schrittes davon und Anna und Isa schauten sich verwirrt an, doch als sie die Braut in der Ferne mit einem Mädchen im Schlepptau erkannten, wusste Isa sofort, was diese vorgehabt hatte. „Diana!", rief sie und rannte zu ihrer besten Freundin. Sie hatten sich zuletzt in den Weihnachtsferien gesehen, denn sie hatte Isa und Anna in Florenz besucht und einige schöne Tage mit ihnen dort verbracht. Dass sie aber nun auch hier auf der Hochzeit war, wunderte Isa ein wenig, wie hatte sie sie denn vorhin noch nicht sehen können? „Isa! Alles klar bei euch? Wie geht es euch?", wollte Diana wissen, die ihrer besten Freundin nun in den Armen lag. Sie unterhielten sich ein wenig über die vergangenen Monate, dann fragte Isabella endlich: „Und was machst du hier? Wieso habe ich dich vorhin noch nicht gesehen?" Diana lächelte und gab stolz zurück: „Ich half Dannys und Felix' Geschwistern mit der Dekoration der Kirche, während ihr alle im Standesamt wart." Jetzt verstand Isa. Ihre beste Freundin liebte es nämlich, Dinge zu verschönern. Sie hatte es sich noch nie nehmen lassen, das Dekorieren einer jeden Geburtstagsparty zu übernehmen, in dieser Aufgabe ging sie vollkommen auf und Isabella wusste ja, dass sie sich mit Felix und Danny ausgesprochen gut verstand und dass sie sich nach ihrer Abreise auch noch öfters getroffen hatten. „Dann bin ich ja mal gespannt, wie die Kirche von innen aussieht!", rief Anna nun und Diana registrierte sie erst jetzt, da sie einige Meter hinter Isa gestanden und mit dem Brautpaar geredet hatte. „Anna! Komm her, lass dich drücken!", rief Diana und zog Isabellas Freundin dann auch schon in eine freudige Umarmung. Die beiden hatten sich zu Isas Erleichterung von der ersten Sekunde an perfekt verstanden, weshalb die Zeit, die sie gemeinsam in Florenz verbracht hatten, auch wirklich lustig gewesen war. Jetzt unterhielten sich die drei noch ein wenig, bis die Kirchenglocken läuteten und ihnen somit ankündigten, dass die Trauung jeden Moment beginnen würde.
„Du darfst die Braut jetzt küssen." Danny und Felix hatten sich gerade das Ja-Wort gegeben und die Gäste konnten nicht anders, als zu jubeln und zu klatschen. Anna hingegen beugte sich zu Isa und flüsterte ihr nun sanft ins Ohr: „Eines Tages sind das wir da draußen, Baby. Vielleicht nicht gerade in einer Kirche, aber irgendwann werde ich dir das Ja-Wort geben und es wird der schönste Tag meines Lebens sein. Und bis dahin werde ich dir einfach so jeden Tag zeigen, dass du das Beste bist, was mir je passiert ist und dass ich dich nie wieder verlassen werde..." Isa verlor sich nun wieder in Annas braunen Augen, in denen sie immer wieder die bedingungslose Liebe, die diese Frau für sie empfand, erkennen konnte und lächelte glücklich, dann flüsterte sie: „Ich liebe dich so sehr, Anna... Und ich kann es kaum erwarten, mit dir irgendwann vor dem Altar zu stehen. Das Schicksal meinte es wirklich gut mit mir, dich kennengelernt zu haben." Anna zog ihre Freundin in einen liebevollen Kuss und erst Dianas Worte brachten die beiden dazu, sich wieder voneinander zu lösen und ihre Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen im vorderen Bereich der Kirche zu widmen, denn die beste Freundin stieß Isabella vorsichtig in die Seite und kicherte: „Ihr könnt euch später vernaschen, das muss nicht hier in diesem Gotteshaus passieren..."
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Und ja, ich glaube an Schicksal
Teen Fiction[Abgeschlossen] „Glaubst du an Schicksal?" Sobald sie es ausgesprochen hatte, kam es ihr fast ein wenig blöd vor, dass sie nicht einfach etwas Banales für den Anfang gewählt hatte, sondern gleich so in die Tiefe gehen hatte müssen, doch Isa lächelt...