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10/31/19

Aus irgendeinem Grund war ich etwas aufgeregt, als wir vor der Tür standen und Daniel auf die Klingel drückte. Wenige Sekunden später wurde sie von einem rot gelockten Wario aufgerissen.

"Hey Daniel!", rief er begeistert und lachte. "Man siehst du fertig aus. Aber schön, dass du's auch noch geschafft hast. Die anderen Jungs sind schon da. Wer ist denn deine Begleitung?"

"Ich bin nicht seine Begleitung.", sagte ich spitz, bevor Daniel antworten konnte. "Ich bin nur mit ihm hier. Und das auch nur, weil ich sonst nichts besseres zu tun habe."

"Na dann.", grinste der Lockenkopf.
"Es freut mich, dass du zu uns gefunden hast. Ich bin Corey und heißt nochmal?"

Nun grinste ich auch.

"Clara.", antwortete ich also. "Du bist doch der YouTuber mit den lustigen Videos, oder? Wenn ja, bist du mir echt sympathisch."

"Ich fühle mich geehrt."

"Du kannst dir auch echt was drauf einbilden.", meldete sich Daniel zu Wort.
"Das ist das erste Kompliment, was ich aus ihrem Mund gehört habe."

"Vielleicht sollte dich das zum Nachdenken anregen, Seavey.", sagte ich spitz.

"Er hat's echt bei dir verbockt, oder?", lachte Corey und ich grinste verschmitzt.

"Das ist es ja!", rief Daniel aufgebracht und gestikulierte wild. "Ich hab ihr nichts getan!"

"Tja, manche Menschen sind eben auf eine natürliche Art sympathisch.", sagte ich trocken. "Und Manche eben nicht. Aber was soll das Gerede. Dafür bin ich nicht gekommen. Hier sollte doch eine Party steigen, oder hab ich mich da verhört?"

"Party kannst du gleich haben.", sagte Corey. "Aber vorher musst du noch kurz ein Foto von uns beiden machen."

Er drückte mir sein Handy in die Hand und ich verdrehte genervt meine Augen. War ja klar. Aber tat, wie mir befohlen und konnte mir sogar einen dummen Kommentar verkneifen. Daniel sah nämlich etwas, ähm... müde aus, um es mal nett zu sagen.

Dankend nahm Corey sein Handy wieder und fragte:
"Gibst du mir deinen Insta-Namen? Dann kann ich ich dich verlinken."

"Bloß nicht.", rief ich erschrocken. "Am Ende folgen mir noch tausende wildfremde Menschen!"

"Aber den Namen kann du mir ja trotzdem geben."

"Von mir aus. Aber wenn wir nicht bald reingehen, hau ich ab!"

Drinnen waren auch die anderen Why don't we Jungs und dieser Sänger, der mit Jonah, glaube ich, zusammen als Pb&J ging. Bei dem Anblick musste ich schmunzeln. Es waren auch noch viele Andere, die nicht passend zum Kostümmotto verkleidet waren.
Und es waren ein Haufen mir unbekannter Personen. Wenn ich Corey auf Social Media mehr verfolgt hätte, würde ich bestimmt nicht so unwissend sein. Aber ihn kannte ich ja auch nur flüchtig.

Corey hatte anscheinend meine Hilflosigkeit bemerkt und beschlossen, das zu ändern. Und eine Stunde später hatte ich schon meinen dritten Drink und war mit einem Haufen Leute in einem Gespräch verwickelt. Es lag bestimmt am Alkohol und daran, dass Corey mir quasi nicht von der Seite wich, denn normalerweise waren es nicht die Art Menschen, mit denen ich mich sonst anfreunden würde. Und siehe da, es machte sogar echt Spaß.

Noch eine Stunde später war die Party voll im Gange und wir tanzten ausgelassen. Ich hatte inzwischen zu Wasser gegriffen. Ich war ja nicht hier, um mich volllaufen zu lassen. Da kam Daniel sich die Augen reibend zu mir und faselte etwas von nachhause fahren.

"Du bist doch nicht etwa schon müde Dani-Boy!", kicherte ich.

"Doch.", brummte er nur. "Du kannst ja noch bleiben, aber dann musst du auch selber schauen, wie du nachhause kommst, oder wo du pennen kannst."

mad at you | d. s.Where stories live. Discover now