Zaubertränke

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Der nächste Tag war sicherlich sehr umständlich. Alle aus dem ersten Schuljahr warteten nervös auf die erste Unterrichtsstunde die sie in Hogwarts haben würden, aber Rose war mehr in Gedanken bei ihren Mitbewohnerinnen. Die vier hatten kaum ein Wort gewechselt, außer ein leises: "Guten Morgen." Gwen war sehr wortkarg und ernst, vorallem Janey gegenüber. Allerdings war Janey in einer ganz anderen Stimmung, als den Abend davor. Sie wippte breit grinsend und mit einem fröhlichen Blitzen in den Augen mit ihrem Stuhl und lächelte alle Schüler die vorbei kamen übertrieben an. Einige blieben sogar bei ihr stehen und sie erzählte munter über die Muggelwelt, wie berühmt und reich sie dort war.
"Ich habe ein paar Model-Jobs gemacht.", erzählte sie einem entsetzt dreinblickendem Jungen. "Alle lieben mich dort, als wäre ich eine Prinzessin. Echt cool, dass man nur Talent braucht um gut anzukommen. Weißt du, ich kann singen und tanzen, schauspielern kann ich auch gut. Ich habe sogar schon einmal bei einem Film mitgespielt und bei einer Fernsehshow war ich auch schon mal dabei.", plapperte sie weiter, bis ihr Opfer entkam oder sie durch etwas abgelenkt wurde. Sie packte jede Gelegenheit, um über ihr Talent und ihre Berühmtheit zu prahlen. Offenbar bei jedem der nicht schnell genug war um zu entkommen, oder der so dumm gewesen war, stehen zu bleiben.
Rose sah wütend aus. Niemand sollte ihr die Zeit in Hogwarts runinieren. Sie hatte festgestellt, dass sie lernen könnte Janey zu akzeptieren und das positive an ihrer Persönlichkeit zu finden. Nach einem Augenblick, in dem sie tief in Gedanken versunken war und etwas versucht hatte zu finden, gab sie auf und fuhr fort das Mädchen zu ignorieren.

Unterdessen hatte Scorpius im Slytherin Gemeinschaftsraum keine Schwierigkeiten mit seinen Mitbewohner. Sie alle waren akzeptabel, sympathisch und schnell bemerkte er, dass er gut in Syltherin passte. Ein paar Leute schauten ihn nervös und mit Respekt in den Augen an. Wahrscheinlich lag es an seiner berühmten Familie. Sein Vater war hoch oben im Ministerium, ebenso wie sein Großvater und seine Mutter war eine soziale und erhrenhafte Hexe. Die Sache die ihm hier in Hogwarts allerdings Angst bereitete, war das Weasley-Mädchen Rose. Er wollte der Anforderung seiner Mutter nicht widersprechen, aber wie sollte er sicherstellen, dass Rose ihn nicht kannte und er unentdeckt blieb? Die Schwierigkeit der Situation, verschwand aus seinen Gedanken als der Unterricht begann.
Rose war genauso, wie ihm immer über ihre Mutter Hermine berichtet worden war. Sie hatte offenbar viel über die verschiedenen Themen gelesen, denn sie meldete sich bei jeder Frage die der Lehrer stellte und beantwortete sie mit einer Energie und Begeisterung, dass Scorpius dachte, sie würde gleich explodieren. Sie wurde ziemlich schnell beliebt. Überall wo er hinging, schnappte er Gesprächsfetzen darüber auf, wie sympathisch und nett sie soch sein sollte. Jeder kannte und mochte sie und es würde sicherlich nicht lange dauern bis beide sich mal über den Weg laufen würden.
Nach seiner ersten Woche in Hogwarts, entschied Scorpius seinen Eltern darüber zu schreiben, wie seine Fortschritte in den Themen Schule und Freunde waren. Er kletterte die Treppe hinunter, auf der Suche nach dem Klassenzimmer, wo die nächste Lektion stattfinden würde, die sich Zaubertränke nannte. Paik stieg in ihm auf, als er durch die Schule irrte und den Raum nicht fand. Er war noch nie zu spät gekommen, was sollte er tun? Solte erso tun, als ob er krank sein würde und sich im Krankenflügel krank melden, oder einfach weiter durch die menschenleeren Gänge gehen? Er hatte kaum Zeit, sich für eine Option zu entscheiden, denn Professor Bobbin kam mit einem schwarzhaarigen Jungen um die Ecke.
"Ah, Mr. Malfoy.", sagte sie liebevoll, als sie Scorpius sah, der nervös wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht da stand. Sie schien nicht im geringsten böse; ganz im Gegenteil. Sie sah ihn ruhig und fröhlich an, als ob das Antreffen von Verirrten Erstklässlern ganz normal war. Er war sich nicht sicher, wie er reagieren sollte, also starrte er den Jungen in ihrer Begleitung an. Als er näher kam, erkannte Scorpius ihn sofort. Es war Albus Potter.
"Ich begleite Mr. Potter zu seiner Zaubertränke Unterrichtsstunde. Sie sind doch in der gleichen Klasse wie er, nicht wahr?"
Scorpius nickte verlegen. "Ich habe mich verirrt. Tut mir Leid, Professor.", sagte er nervös. Sie lächelte ihn liebevoll an.
"Das ist kein Problem. Ich bin sicher Professor Pocknoll freut sich, dich zu sehen.", sagte sie und geleitete ihn zu den Kerkern. Die beiden Jungen gingen schweigend, neben ihr her, als sie plötzlich anfing eine Melodie vor sich hinzusummen. Scorpius nahm an, Professor Pocknoll war der Zaubertränkemeister. Er betete, dass Professor Bobbin recht behielt und er sich freuen würde ihn zu sehen.
Als sie in den kerkern waren, stellte sich heraus, dass Professor Pocknoll eine Frau war und nicht ein Mann, wie Scorpius gedacht hatte. Sie schien leicht irritiert, als die Schulleiterin lächelnd ihren Kopf durch die Tür steckte und Scorpius in den Raum schob. Sie entschuldigte sich für die Verspätung der beiden Jungen und veschwand wieder. Keiner von den beiden sagte etwas, weder bestätigen noch leugnen. Professor Pocknoll wieß sie kurz ein und deutete dann auf zwei leere Plätze, die die einzigen waren, die noch frei waren. Diese waren direkt hinter Rose Weasley.
Als Scorpius und Albus ihre Plätze einnahmen, sahen alle sie an. Rose drehte sich um und dabei landete versehentlich ein verbranntes Haar in Scorpius Gesicht.
"Upps, 'tschuldigung.", sagte sie und wurde rot. Scorpius ignorierte sie und wischte sich das Haar aus dem Gesicht. "Hey, Al!", rief Rose und strahlte ihren Cousin an.
Scorpius verbrachte den Rest der Stunde damit, mit der Feder auf den Tisch zu trommeln, bis Professor Pocknoll ankündigte, dass sie ihren ersten Zaubertrank brauen würden. Einen Heiltrank. Der einzige Nachteil, war, dass sie mit ihren Tischnachbarn zusammen arbeiten mussten. Albus und Scorpius sahen sich verunsichert an. Es war offensichtlich, dass ihre Familien sich gehasst hatten. Aber sie wussten auch, dass sie ihre Probleme beiseite legen mussten und miteinandere reden mussten, wenn sie erfolgreich sein wollten.
"Ich werde, äh, hol' du das Zeug für den Trank.", sagte Albus verlegen.
"Klar.", sagte Scorpius. "Ich denke wir starten mit dem Erhitzen des Kessels." Er nickte kurz zu Albus und eilte zur Front des Klassenzimmers. Rose nutzte die Gelegenheit um sich zu Scorpius zu gesellen. Er senkte den Blick sofort und tat als ob er nichts bemerkt hatte. Er richtete den Zauberstab auf den Kessel.
"Las mich dir helfen!", sagte Rose und entfachte ohne auf eine Antwort zu warten eine Flamme.
"Danke.", murmelte Scorpius ohne sie anzusehen.
"Ich bin übrigens Rose Weasley.", sagte sie irritierend freundlich zu ihm. Hatte sie nicht bemerkt, dass er versucht sie zu ignorieren? Er war frustriert.
"Großartig.", antwortete er halbherzig und ließ absichtlich seinen Namen weg. Er durchsuchte sein Buch nach einer Anleitung wie man den Trank braut, aber Rose hatte noch nicht aufgegeben.
"Soll ich dir helfen? Ich kann die Anleitung auswendig." Sie begann die Anleitung aus dem Lehrbuch zu zitieren, aber Scorpius unterbrach sie.
"Danke, aber ich denke Potter - ich meine Albus - und ich kommen alleine klar." Er ignorierte den Schmerz, der sich auf Rose' Gesicht stohl, gekonnt und suchte weiter. Albus kam mit einer Hand voll Zutaten wieder an den Tisch und fragte: "Äh, Scorpius? Was ist das für ein zischendes Geräusch?"
Scorpius schreckte auf, als er von Albus' Stimme erschrocken wurde und hörte sofort das merkwürdige Geräusch, dass vom Kessel ausging.
"Das klingt nicht allzu gut.", sagte er vorsichtig. "Und was ist mit dem Geruch?" Er rümpfte die Nase. Die beiden Jungs sahen sich unsicher an, nicht sicher was schief gelaufen war.
Albus begann hektisch zu rühren, während Scorpius im Lehrbuch suchte.
"Warte mal. Haben wir die Erhitzung nach zehn Sekunden gestoppt?", fragte er erschrocken, doch auch Professor Pocknoll hatte die schwarzen Dämpfe gesehen die aus dem Kessel aufstiegen bemerkt.
"Ente!", kreischte sie durchs gesamte Klassenzimmer und ohne nachzudenken, packte Scorpius Albus am Arm und zog ihn unter den Schreibtisch. Kurz darauf explodierte der Kessel und eine grüne Substanz die verdächtig nach Kohl roch flog durch gesamte Klassenzimmer.
"Nein, haben wir nicht.", sagte Albus und begann zu lachen. Scopius stimmte mit ein. So eine Kombination hatte es noch nie gegeben. Und als Professor Pocknoll die beiden dazu verdonnerte, das Klassenzimmer zu putzen, bildete sich eine Freundschaft zwischen ihnen.

Rose and Scorpius - A Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt