„Gwen!“ Rose fiel ihrer alten Freundin in die Arme. „Wo bist du gewesen? Wir haben dich schon gesucht!“
Taylor reagierte ganz anders. Sie stand steif im Türrahmen, die Arme verschränkt. Sie betrachtete das fremde Mädchen durch ihre riesige Brille kühl, den Mund zu einer Linie zusammengepresst. „Wer ist sie?“, fragte sie eisig.
Gwen umarmte Rose nicht mit der gleichen Wärme wie sonst immer. Sie war mit den Gedanken woanders und außerdem war sie nervös, das spürte Rose.
„Ich denke ich erkläre das, wenn alle da sind.“, antwortete Gwen ruhig. „Weiß jemand wo Janey ist?“
In genau diesem Augenblick stolperte Janey in den Raum, genauso wie es im ersten Jahr gewesen war. Sie hielt plötzlich an und bemerkte die anderen Mädchen „Gwen?“, fragte sie überrascht und fuhr mit aggressiven Ton fort. „Wo zum Teufel bist du gewesen? Und wer ist das?“ Sie verengte die Augen zu Schlitzen, ebenso Taylor. Rose trat einen Schritt zurück, neben Janey, um das Mädchen besser sehen zu können. Sie sah mindestens ein Jahr älter aus als die Mädchen und befand sich auf selber Höhe mit Gwen. Sie war schlank und hübsch, aber in einschüchternder Art und Weise. Ihr Haar fiel in glänzend braunen Locken bis zu ihrer Hüfte, die blutroten Lippen und die drastisch abgeschrägten Wangenknochen hoben sich sehr aus ihrem Gesicht hervor. Die Augen ließen Rose am meisten frösteln. Sie waren von einem irritierend dunklem blau gefärbt und ein kleines Piercing prangte an ihrer mühevoll gezupften Augenbraue. Sie ließ ihren Blick gelangweilt umher schweifen.
„Ich glaube ich sollte das erklären.“ Gwen fing an zu erzählen und fummelte dabei nervös an ihren Fingernägeln. „Ich war gerade aus dem Hogwarts Express ausgestiegen, da kam Professor Longbottom zu mir und sagte, ich solle zu Professor Bobbin gehen. Also ging ich noch vor dem Essen zu ihr. Sie erklärte mir, dass wir eine neue Zimmerkameradin haben würden, wenn das okay für uns vier wäre.“
Janey protestierte entnervt. „Verarschst du mich?“, keifte sie. „Wir wollen doch nicht noch eine in unserem Zimmer. Darauf haben wir doch keinen Bock. Du kannst doch nicht einfach erst im Vierten Jahr in Hogwarts einmarschieren! Das ist gegen die Regeln!“
Gwen unterbrach sie. „Ich bin noch nicht fertig.“ Janey biss sich wütend auf die Lippe. Gwen fuhr leicht genervt fort. „In Russland ist ein Krieg ausgebrochen. Ein Krieg angeführt von einem unbekannten Serienkiller. Aber kein gewöhnlicher Muggel, sondern ein Zauberer der die dunkle Macht beherrscht. Vermutlich so etwas wie ein Nachfahre von Voldemort. Oder eine Wiedergeburt.“ Gwen holte tief Luft und sah in jedes der drei verwirrten Gesichter. „Und dort, also in Russland, gibt es einen König. Und dieser König hat eine Tochter, also eine Prinzessin. Und der Serienkiller hat es auf den König abgesehen, also ist die Prinzessin in Gefahr. Die Königin bracht sie also nach Hogwarts, bevor sie getötet werden würde. Und das weil Hogwarts der einzig sichere Ort für sie ist.“
Auf einmal machte alles Sinn. Gwen sah das Verständnis in dern Augen der anderen drei Mädchen und deutete dann auf das emotionslose Mädchen an ihrer Seite. „Das ist die russische Prinzessin, Ludmijla Amberry.“
„Das klingt nicht sehr russisch.“, höhnte Janey. Rose bekam das Gefühl, als ob Janey Ludmijla als Feindin haben wollte. Vielleicht war sie gerade auch nur leicht verrückt. Die Prinzessin drehte ihren Kopf und funkelte Janey gehässig an.
„Das ist der Familienname der schon immer von Generation zu Generation der Königsfamilie weitergegeben wurde.“, sagte sie mit schleppend russischem Akzent.
„Also wird sie jetzt die restlichen Jahre mit hier in Hogwarts sein?“, fragte Taylor.
„Bobbin sagt, dass sie hier ein ganz normaler Schüler sein wird, aber sie wird nicht in unsere Klasse gehen, sondern in die Sechste. Sie ist nämlich schon 16.“, erklärte Gwen.
„Und warum ist sie dann unsere Mitbewohnerin?“, fragte Rose neugierig und versuchte nicht feindselig oder gehässig zu klingen.
„Weil in allen anderen Zimmern schon fünf sind. Wir hingegen sind nur vier, besser gesagt waren.“
Rose konnte nur schwer glauben, dass es in Hogwarts kein weiteres Zimmer für eine Person gab. Das war bestimmt ein Trick von Bobbin. Sie wollte wahrscheinlich sicherstellen, dass Ludmijla auch Leute kennenlernte.
„Was ist mit ihren Eltern?“, fragte Taylor. Diesmal sprach Ludmijla selbst.
„Sie haben sich einen versteckten Ort gesucht. Nicht mal ich weiß wo er ist. Sie sind entschlossen wieder nach Russland zu gehen und die Probleme zu beseitigen. Mich haben sie zur Sicherheit hier hin abgegeben.“ Ihre Stimme klang so, als ob sie gar nicht hier sein wollte. „Ich werde nicht lange bleiben.“ Das hatte Janey am ersten Tag auch gesagt.
Gwen sah mit flehendem Blick in die Runde und sagte leise: „Bobbin hat gesagt wir sollen sie gut behandeln, sie in das Leben hier einführen und ihr helfen. Wenn ihr mir nicht helft, werde ich sie im Stich lassen.“ Taylor seufzte.
„Ich schreibe meinen Eltern sofort. Sie macht alles kaputt.“, zischte Janey. Leider schien Ludmijla sie gehört zu haben.
„Sie mögen mich nicht.“, sagte sie zu Gwen. „Ich kann sie auch nicht gut leiden.“ Janey kniff die Augen zusammen, aber Ludmijla ignorierte sie. "Ich werde nur hier sein um zu schlafen. Ich werde euch aus dem Weg gehen. Ihr seid nicht die Art von Freunden die ich gerne um mich herum habe. Soblad ich kann werde ich zurück gehen. Dahin wo ich hingehöre.“ Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stolzierte zu ihrem Bett.Am nächsten Morgen erwachten die vier Mädchen und fanden Ludmijla's Bett leer vor. In der Annahme, dass sie schon zum Frühstück gegangen sein müsste, machten sie sich einfach wie gewohnt fertig.
„wir mögen sie nicht, aber was soll ich machen Leute? Ich kann nicht einfach zu Bobbin gehen und sagen wir wollen sie nicht. Ich brauche einen Grund.“, sagte Gwen seufzend.
„Sag ihr einfach, dass wir uns nicht um sie sorgen und kümmern werden. Wir sind doch nicht hier um eine aus der Kontrolle geratene Prinzessin zu babysitten.“, höhnte Janey.
Rose tat Ludmijla ein wenig Leid, also trug sie nichts zum Gespräch bei. Sie hatte sich daran gewöhnt wi die Dinge zwischen den Griffin-Girls waren. Sie hatten gerade Frieden gefunden und jetzt wurde die Harmonie zwischen ihnen durch das hinzufügen einer weiteren hartnäckigen Hexe erschwert. Aber gehässig und gemein zu ihr zu sein, schien ihr nicht der richtige Weg. Aber es machte kein Sinn Versuche zu starten Taylor und Janey zu überreden, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatten.
Als sie in die große Halle zum ersten Frühstück des Jahres ging, stand Professor Bobbin mit Ludmijla an ihrer Seite am Rednerpult. Die Halle hörte in Ehrfurcht der Geschichte zu die den Vieren gestern schon gesagt wurde.
„Und ich wünsche mir, dass ihr Fräulein Amberry respektiert und sie behandelt, als würde sie schon immer zu uns gehören. Um ihrer Anwesenheit offiziell zu machen, dachte ich mir wir könnten sie mit einem Ball begrüßen. Allerdings werden nur die Klassen 4 bis 7 daran teilnehmen dürfen.“, sagte Professor Bobbin feierlich. Die jüngeren Schüler stöhnten auf und protestierten. „Beruhigt euch. Ihr werdet auch noch an einem Ball teilnehmen dürfen. Nur noch nicht jetzt. Der Ball wird im Februar stattfinden, damit ihr noch genug Zeit habt euch eine Begleitung zu suchen und Ballkleidung zu kaufen. Außerdem muss Ludmijla sich noch richtig eingewöhnen.Am Slytherintisch stöhnte Scorpius genervt auf. Ein Ball? Wie lahm das klang. Nichts als tanzende Leute in Rüschen Kleidern und Anzügen. Er beobachtete die neue russische Prinzessin. Sie war durchaus hübsch, hatte aber einen unattraktiven Ausdruck. Es schien als hätte sie nur Elend erlebt. Vielleicht war es ja auch so. Er blickte zum Griffindortisch, wo sein bester Freund saß. Es war eine Schande, dass sie nicht im gleichen Haus waren. Außerdem zerrissen sich bestimmt alle den Kopf darüber, wie das mit der Freundschaft ging und ob es in Ordnung war. Vor allem seine Mutter.
Albus Potter sah Ludmijla beeindruckt war. Scorpius seufzte. Wenn das jetzt los ging, würde er ihn nur noch über sie voll reden und das war etwas, dass er nicht erleben wollte.
Scorpius traf sich direkt nach dem Essen mit ihm und er erklärte ihm, dass es Liebe auf dem ersten Blick bei ihm gewesen wäre. Scorpius rollte mit den Augen und versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Dieser Ball klingt irgendwie lahm.“, fing er an. „Und wir müssen ernsthaft Roben tragen?!“ Albus wurde rot, als hätte er sich darauf gefreut sich zum Ball zu stylen.
„Ich glaube du hast kein Glück, Al.“, sagte Scorpius und deutete auf eine große Menschenmenge die sich um Ludmijla gedrängt hatte. Die Mehrheit von ihnen waren große Jungen mit vielen Muskeln. Viel mehr Muskeln als Albus und auch viel größer. Dieser hatte jetzt einen deprimierten Ausdruck im Gesicht.
„Macht nichts.“, sagte er und starrte auf seine Schuhe. „Mit wem gehst du hin?“
Scorpius überlegte sich die Antwort genaustens. Es war sicherlich leicht ein Slytherin Mädchen zu überreden. Gerade als er die Liste durchging kam ein dünnes, großes Mädchen an ihm vorbei, das wilde, rote Haar hinter sich her wehend. Als erstes erkannte er das hübsche Mädchen nicht, doch dann dämmerte es ihm langsam. Rose Weasley hatte sich seid dem ersten Jahr sehr verändert.
„Nun?“, fragte Albus nochmal.
„Hm?“
„Wen wirst du zum Ball fragen?“
„Niemanden.“, murmelte Scorpius und wickelte den Umhang schützend um sich, als sie durch den Gang liefen.
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Rose and Scorpius - A Forbidden Love
FanficDie Warnung wurde Scorpius Malfoy immer wieder eingeschärft. Halte dich von Rose Weasley fern! Doch wie soll man auf Warnungen hören, wenn man verliebt ist? Verliebt in eine falsche Person? Teenager sind meistens die, die blind vor Liebe sind, wi...