Austauschprogramm

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"Hast du alles dabei, Liebes?" fragte dich deine besorgte Mutter.

"Mama, ich bin kein Baby mehr! Du brauchst mich nicht jedes Mal, wenn ich zur Schule gehe, fragen, ob ich alles dabei habe!" erwiderst du, leicht genervt und gehst durch die Haustür. Du bist nun im 2. Jahr an einer Highschool in Großbritannien und freust dich, endlich deine Freunde wieder zu sehen. Du hast dich in den Ferien so allein gefühlt.

An der Schule und im richtigen Klassenzimmer angekommen, siehst du deine Freundin (BFF/N). Ihr unterhaltet euch und tauscht eure Erlebnisse aus den Ferien aus, während ihr gar nicht bemerkt, dass der Lehrer das Klassenzimmer betritt. Er achtet nicht auf die beiden Quasselköpfe, von denen er es gewohnt ist, dass sie ihn ignorieren und beginnt direkt mit dem Unterricht.

"Das Austauschprogramm mit der Nekoma High aus Japan ist nun auch endlich in den Startlöchern, wir brauchen nur noch Schüler, die nach Japan fliegen würden."

Bei diesem Satz hörst du auf, mit (BFF/N) zu quatschen und richtest deine volle Aufmerksamkeit dem Lehrer zu.

"Ah (Y/N), ich sehe, dass dich das interessiert. Möchtest du einen Elternbrief für deine Mutter mitnehmen?" fragt der Lehrer, erfreut darüber, dass du dich auch mal für irgendetwas außerhalb deiner Komfortzone interessierst. Du nickst nur still. Gegenüber anderen Personen (außer deiner BFF und deinen Eltern) bist du sehr schüchtern und zurückhaltend. Ein Phänomen, dass noch jeden zum lachen gebracht hat. Der Lehrer gibt dir einen Brief mit und du redest weiter mit (BFF/N).

Wieder zu Hause, zeigst du deiner Mutter den Brief. Sie wirkt recht erstaunt, während sie liest.

"Du willst also bei einem Schüleraustausch nach Japan mitmachen, hm?"

"...ja..." sagst du zögerlich.

"Heißt das dann, dass du bei einer Gastfamilie unterkommst? Bist du dir sicher, dass es dir keine Angst einjagt, bei anderen zu übernachten, als zu Hause?" fragt diene Mutter skeptisch.

"Naja... das bekomme ich schon hin... ...Außerdem könnte ich bei denen komplett von vorn anfangen, weil die mich ja gar nicht kennen!" rufst du, fast schon enthusiastisch. Deine Mutter nickt nur und füllt die Formulare aus.

---------- 2 Monate später ----------

"Hey (Y/N), hier ist ein Brief für dich." ruft dein Vater. Du kommst angerannt, reißt ihm den Brief aus der Hand und öffnest ihn.

"Ich fahr nächste Woche nach Japan..." sagst du leise, dann wiederholst du es und wirst immer lauter und hippeliger dabei. "Japan, Japan, Japan, Japan,..." rufst du immer wieder. Du rennst in dein Zimmer und fängst an zu packen, obwohl du weißt, dass du noch eine Woche Zeit dafür hast. Du kannst es nur eben gar nicht erwarten und springst vor Freude durch dein Zimmer.

"Du kannst dich glücklich schätzen, (Y/N). Nicht jeder wird in das Austauschprogramm aufgenommen, ohne vorher mindestens 1 Jahr gewartet zu haben." Sagt der Lehrer am nächsten Tag in der Schule.

"Na dann steht das Glück wohl heute mal auf meiner Seite!" sagst du, mit einem Grinsen über dem ganzen Gesicht.

---------- 1 Woche später, am Flughafen in Tokyo ----------

Du bist kaputt von dem interessanten Flug und würdest am liebsten direkt hier auf dem Boden einschlafen. Du weißt aber auch, dass deine Gastfamilie hinter der nächsten Tür auf dich wartet und bist schon so gespannt darauf, ob die Person, mit der du für 3 Monate die selbe Schule besuchen wirst, ein Junge oder ein Mädchen ist. Der Lehrer wollte es dir nicht verraten und meinte es sei für alle Austauschschüler eine Überraschung, bei wem sie übernachteten.

Du gehst durch die Tür, raus aus dem Flughafen und siehst einen Jungen mit einer Nintendo Switch in der Hand und Haaren, die aussehen wie Pudding.

"Ähm... hey... weist du vielleicht, wo ich die Familie Kozume finde?" sagst du und begreifst im selben Moment, wie dumm es ist, einen Fremden auf dem Flughafen nach Fremden zu fragen, die er wahrscheinlich auch nicht kennt. Du wirst leicht rot, weil du dich in dieser Situation gar nicht wohl fühlst und willst ganz schnell weg.

"Ach egal, dumme Frage, ich ge-" du hörst auf zu reden, weil der Junge dir direkt in die Augen schaut, ohne etwas zu sagen. Du hältst den Atem an, verängstigt, darüber, was er vielleicht sagen könnte.

"Ich bin Kenma Kozume. Schön dich kennenzulernen. Ich nehme an, du bist (Y/N) (L/N)?"

"J- Ja, äh, ich, äh" fängst du an zu stammeln, während du denkst, dass der erste Eindruck schon jetzt dahin ist. Jetzt fängt Kenma an, leise zu lachen und du fühlst dich noch unwohler in der Situation, in der du bist. 'Ich hätte auf Mama hören und zu Hause bleiben sollen...' denkst du dir.

"Komm, wir gehen zum Auto, du bist sicher müde" sagt Kenma, nimmt die Switch wieder in beide Hände, startet eine neue Runde und geht zum Auto. Du gehst leise hinter ihm her und willst am liebsten im Erdboden versinken.

Kenma's POV

Meine Gedanken stellen sich schon jetzt vor, wie chaotisch die nächste Zeit wird. Hätte ich da doch bloß nicht mitgemacht. Aber eins muss ich zugeben

Süß ist sie schon

Schwarzer Bildschirm (Kenma x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt