Der Freund

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Die ganze Autofahrt über hat Kenma dich nicht ein mal angeschaut, so sehr war er in sein Spiel vertieft. Anstatt von Kenma hast du dafür sehr viel Aufmerksamkeit von seiner Mutter bekommen, die dich mit Komplimenten über dein Aussehen und deinen Kleidungsstil überhäuft. Du hast das Gefühl, dass du dich mit ihr sehr gut verstehen wirst, auch wenn sie eine sehr aufbrausende Art hat.

Bei den Kozumes angekommen wirst du direkt an der Eingangstür von einer weißen Katze mit braunen und schwarzen Punkten begrüßt.

"Das ist Yona, Kenma's Katze" sagt Kenma's Mutter und du streichelst der Katze sanft über den Kopf.

"Ich bin in meinem Zimmer" ruft Kenma über die Schulter, während er fast gegen den Türrahmen zu seinem Zimmer läuft. Du musst ein Kichern verkneifen, als du siehst, wie irritiert Kenma den Türrahmen ansieht, wie um zu sagen: "Du warst doch eben noch 'nen halben Meter weiter rechts?!"

"Komm (Y/N), ich zeig dir dein Zimmer" sagt Kenma's Mutter und du folgst ihr in ein gemütlich eingerichtetes Zimmer, direkt neben dem von Kenma. Du schaust dich in dem Raum um, ungläubig, dass es so schön ist. Links von der Tür steht ein Bett, auf dem viele Kissen liegen. An der Wand gegenüber der Tür ist ein großes Fenster, mit einem Ausgang auf die Terrasse. In der Ecke rechts neben dem Fenster steht ein Schreibtisch, in der Ecke links davon ein Schrank. In der Ecke rechts von der Tür sind zwei Sitzsäcke auf einem Fransenteppich von einer Lichterkette umrundet. Du fühlst dich jetzt schon pudelwohl.

"Nimm dir Zeit, um deine Sachen einzusortieren und klopf dann bitte bei Kenma. Ich muss jetzt leider zur Arbeit und ihr müsst euch selbst um euer Essen kümmern. Es tut mir echt leid aber mein Boss hat es gerade durchgehen lassen, dass ich später komme, aber ein Tag frei? Das hätte mich meinen Job kosten können." sagte sie und sah entschuldigend und niedergeschlagen aus.

"Ist schon gut, so schwer kann es ja nicht sein, sich etwas zu Essen zu besorgen, nicht wahr?" sagst du und versuchst sie ein wenig aufzumuntern.

Ihr verabschiedet euch kurz darauf und du fängst an, deine Sachen aus dem Koffer in den Schrank zu packen.

Als du fertig bist, klopfst du an Kenma's Tür. Er öffnet sie und kommt raus. Einen kurzen Blick in sein Zimmer geworfen, siehst du, dass Kenma's Raum ähnlich gemütlich eingerichtet ist, wie deiner. Sein Zimmer ist nur dunkler. Die Vorhänge sind zugezogen. Du willst Kenma gerade fragen, warum er im dunkeln sitzt, als er die Tür hinter sich zu schlägt.

"Ist es ok, wenn wir mit einem Freund essen? Du hättest ihn eh morgen in der Schule getroffen" fragt Kenma, während er zum Ausgang geht. Du folgst ihm zur Tür und ihr geht beide aus dem Haus.

"Mir macht es nichts aus, ich treffe gerne neue Leute" sagst du, obwohl du gern das Gegenteil davon gesagt hättest. Für deinen Geschmack hast du heute schon genug Leute getroffen.

Ihr geht schweigend nebeneinander her und du fragst dich, ob Kenma's Freunde wohl genauso abweisend waren, wie er.

---------- 15 min später, in einem Fast-Food-Restaurant ----------

"Hey Kenma! Du hast dir heute aber Zeit genommen!" ruft ein großer Junge mit schwarzem Haar, das aussieht als wäre er gerade aufgestanden. Du fühlst dich ein wenig eingeschüchtert, von seinem Auftreten.

"Hey Kuroo. Das ist (Y/N). Sie wohnt die nächsten 3 Monate bei mir, du weißt schon, wegen dem Austauschprogramm und so..." sagt Kenma und bekommt von Kuroo direkt einen Schlag gegen die Schulter.

"Eine echte Schönheit hast du da abbekommen, hm Kenma?" Kenma wird leicht rot über Kuroo's Worte, dreht seinen Kopf aber so, dass du es nicht mitbekommst. Auch Kuroo bekommt nichts davon mit, weil er sich dir zuwendet und sich mit einer tiefen Verbeugung vorstellt.

"Kuroo Tetsurou, zu ihren Diensten"

Du schaust ihn verdutzt an, bis du dich daran erinnerst, dass du doch eigentlich sozial sein wolltest.

"Auf gute Zusammenarbeit, mein Lakai!" rufst du und versuchst ein Grinsen. Du denkst, dass man nicht breiter grinsen kann, als du es gerade tust, aber Kuroo überzeugt dich davon, dass du falsch liegst. Er grinst vom einen Ohr zum andern und zeigt dir damit das größte Grinsen, das du jemals gesehen hast. Kenma rollt nur mit den Augen.

"Ich befürchte, dass ihr gute Freunde werden könntet..." sagt er leicht genervt und setzt sich an einen freien Tisch. Auch Kuroo und du setzt euch, immer noch lächelnd.

Ihr bestellt und unterhaltet euch über die Nekoma High. Kenma und Kuroo können alle deine Fragen beantworten und du freust dich, dass es eine so lockere Atmosphere ist. Du bist auch kaum noch angespannt, obwohl du mit fremden Leuten redest.

"Ach und (Y/N)? Hast du dich schon für einen Club entschieden oder kann man dir noch Ideen andrehen?" fragt Kuroo und sieht neugierig aus.

"Ich habe noch keinen Club gewählt. Was meinst du, in welchen ich gehen soll?" fragst du Kuroo und bist gespannt, was er antwortet.

"Ich wäre ja dafür, dass du für die 3 Monate, die du hier bist, der Managerin des Volleyballteams der Jungen hilfst." sagt er und scheint jetzt aufgeregt zu werden.

"Warum nicht, was hab ich denn zu verlieren?" sagst du und siehst, dass Kuroo sich freut. Kenma scheint es egal zu sein, so wie fast alles, worüber ihr heute gesprochen habt.

"Das ist super! Hoffentlich darfst du dann auch direkt mit zum Trainingscamp, das dieses Wochenende bei der Fukurodani High stattfindet!" quasselt Kuroo weiter.

Ihr redet weiter über Volleyball und als es schon langsam dunkel wird bemerkt ihr, dass ihr schon einen halben Tag geredet habt. Ihr lacht darüber und verabschiedet euch. Kuroo geht in die entgegengesetzte Richtung, als Kenma und du. Den Weg nach hause verbringt ihr schweigend und redet auch den Rest des Abends nicht mehr miteinander.

---------- der nächste Morgen ----------

Du wirst von einem Rütteln geweckt und schlägst die Augen auf. Erschrocken darüber aufzuwachen, schreckst du hoch und dein Kopf kollabiert mit dem der Person, die dich gerade geweckt hat.

"Au..." sagt ihr beide gleichzeitig.

"(Y/N) wenn du noch 5 Sekunden länger geschlafen hättest, hätte ich dir einen Becher Wasser ins Gesicht gekippt" sagt Kenma, während er sich den Kopf reibt.

"Das macht Kuroo immer bei allen Mitgliedern des Volleyballclubs, wenn wir beim Trainingscamp sind. Ich finde es echt erfrischend..." sagt Kenma, in Gedanken verloren.

"Bitte mach das nicht..." sagst du schon fast wimmernd "Bitte nicht..."

Kenma lacht nur und sagt etwas, dass du nicht erwartet hättest, von ihm zu hören:

"Du bist süß, wenn du mich so anflehst, weißt du?"

Schwarzer Bildschirm (Kenma x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt