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"Ich bin 18 Mum. Ich kann machen was ich möchte" rief ich wütend und starrte in das Gesicht der älteren Frau. Sie schüttelte den Kopf. "Ich finde du solltest nicht dahin" sagte sie und versuchte es mir sanft mitzuteilen aber ich war viel zu wütend. "Es ist mir egal was du findest" sagte ich und biss die Zähne zusammen. Mein Körper bebte vor Wut. Wie könnte sie es wagen, mir es zu verbieten ? "Alicia" versuchte sie es wieder und wollte auf mich zukommen aber ich schüttelte meinen Kopf.

Es war das erste Mal das ich wirklich auf eine Party wollte. Es schien nie ein Problem dafür gegeben zu haben aber jetzt setzten beide meiner Eltern sich stur. Ich war so wütend und Tränen bildeten sich. Ich leckte mir über die Lippen und zog meine Unterlippe mit meinen Zähnen an. Ich habe nie Hass gegenüber ihnen verspürt aber jetzt, in diesem Moment, spürte ich nur puren Hass.

Ich wendete meinen Blick wieder zu meiner Mutter, die mich bittend ansah aber es prahlte nur von mir ab. "Ich hasse euch" zischte ich und ich sah wie der Gesichtsausdruck meiner Mutter fiel und sie sich hilflos zu meinem Vater wendete, der alles beobachtet hat. Er stand auf und trat auf sie so.

"Sag sowas nicht Alicia" sagte er und seine Stimme klang beherrscht. "Es ist die Wahrheit" schrie ich beide voller Wut an. "Ich hasse euch so sehr." Das schluchzen meiner Mutter zerriss die Stille die sich gegeben hat aber es war mir reichlich egal. Ich war so wütend. So so wütend. Ohne irgendwas zu sagen drehte ich mich um und ging aus der Tür. "Alicia" hörte ich meinen Vater rufen aber ich stieg einfach in meinem Auto und fuhr weg.

Plötzlich wurde alles schwarz und ich könnte überhaupt nichts erkennen. Die Szene die ich noch vor paar Minuten miterlebt habe, wiederholte sich immer und immer wieder in meinem Gedächtnis. Tränen drohte mir über die Wangen zu laufen und ich wollte nur von dieser Dunkelheit raus. 'Wie fühlt sich das an ? Der ganze Schmerz ?' fragte sie mich höhnisch und ich drückte meine Hände gegen meine Ohren. 'Es wird noch besser' flüsterte sie und wieder wurde alles schwarz.

Ich tanzte und legte meine Arme um meine beste Freundin und strahlte übers ganze Gesicht. Unser Körper bewegte sich rhythmisch zur Musik, die laut durch die Boxen dröhnte. Alle unsere Freunde hatten ihren Spaß und wir schienen alle Sorgen vergessen zu haben. Elli schmiegte sich an mir und fragte mich ob sie mir was zu trinken holen sollte. Ich nickte und zeigte ihr mit einem strahlendem Gesicht beide Daumen nach oben. Sie lachte und verschwand.

Es klingelte, worauf die Musik leiser gedreht wurde. Alle drehten sich verwundert zur Tür, da alle Gäste schon erschienen sind. Mark, der die Party veranstalte und eine Stufe über mir ging, öffnete die Tür und alle sahen sich erschrocken an, als 2 Polizisten den Eingang nach draußen blockierten. Einer der Polizisten schien Mark etwas zu sagen, den er nickte nur und ließ seinen Blick durch den ganzen Raum schweifen bis er bei mir hängen blieb.

Ein kleines Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus als er auf mich zukam und mir dann seine Hand hinhielt, die ich verwirrt annahm. Er zog mich durch die ganze Menge, die alles genau beobachteten und eine unangenehme Stille den ganzen Raum belegte. Elli stand mit den zwei Getränken halb an der Tür als ich dort ankam. Sie schaute verwirrt hin und her als Mark mich vor den Polizisten abstellte.

"Es tut mir so leid Alicia" waren Mark letzte Worte gewesen die sich in meinem Gedächtnis einbrannten als die beiden Herren mir mitteilten das meine Eltern einen Unfall auf den Weg hierher hatten. Alles was ich wahrnahm war Ellis erschreckendes aufatmen und die zwei fallenden Becher sie mit einem lauten Knall auf den Boden landeten. Ungläubigkeit zeichnete sich in meinem Gesicht ab als sie mich auffingen. Meine Knie haben nachgeben und alles was sich in meinen Kopf abspielte war die Szene bevor ich das Haus verlassen hatte.

Ich spürte nur wie ich angehoben wurde. Mein Blick wanderte umher und ich sah in das tränenüberströmte Gesicht meiner besten Freundin. Ich schüttelte meinen Kopf und könnte nicht glauben was sich hier gerade abspielte. Es war einfach surreal.

Die Polizisten setzten mich in den Wagen und führen mit einer hohen Geschwindigkeit die Straßen entlang bis ich von weiten bunte Lichter sah. Überall standen Menschen und ich spürte wie sich unser Auto verlangsamte und an der Seite parkte. Ich schaute mich um und sah nur ein anderes Auto was in eins reingefahren zu seinen schien.

Der Anblick war unfassbar als ich meinem Blick weiter schwenkte und auf den Boden etwas liegen sah die mit etwas zugedeckt wurden. Mein Sicht war verschwommen und meine Atmung ging stockend als einer der Herren mich langsam zum Unfallort führten. "Deine Eltern haben es leider nicht geschafft" murmelte der ältere Herr und wartete meine Reaktion ab. "Unmöglich" flüsterte ich und schüttelte meinen Kopf immer wieder. Es war einfach unmöglich. Ich habe sie noch vor 3 Stunden gesehen.

Meine Beine gaben urplötzlich auf und ich sackte auf meine Knie. Verzweifelt grub ich meine Hände in den Boden und schlurfte somit meine Fingerkuppen auf aber alles was ich spürte war der Schmerz in meinem Brustkorb. Ich schrie immer wieder auf und Tränen blockierten mir die Sicht auf dem Anblick der 2 liegenden Toten auf den Boden. "Nein" schrie ich und wiegte mich hin und her als mich ein Unbekannter wegziehen wollte. Ich trat um mich herum und grub meine Hände in die Jacken des Mannes der mich hochhob. "Nein" wimmerte ich auf und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Ich bin Schuld" murmelte ich und sah einfach gradeheraus. Die Sanitäter hoben die 3 Leichen auf und brachten sie weg. Meine Lippe zitterte und mein ganzer Körper fror. "Ich bin Schuld" flüsterte ich wieder und vergrub meine verletzten Hände in meinen Haaren und zog an ihnen. "Ich bin Schuld" rief ich verzweifelt in den Himmel und schluchzte auf. Im nächsten Moment fühlte ich wie jemand mir etwas spritzte und meine Glieder erschlaffen. Ich spürte nichts mehr und alles schien wie betäubt bevor mir vor Augen schwarz wurde.

'Du bist Schuld.'

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6. Januar 2016

I'm back ladies and gentleman

pls dont kill me. Das Kapitel soll paar Klarheiten schaffen. Ich möchte die Geschichte überhaupt nicht in die Länge ziehen. Vielleicht wird sie nur bis Kapitel 30 gehen aber sicher bin ich nicht.

Ok wir sehen uns bestimmt bald. Love love love

Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen ?

Seyma

Inside Me [Dylan O'Brien]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt