Kapitel 10

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GOM Zimmer

Es war still. Und es war keine angenehme Stille. Dinge lagen in der Luft. Dinge, die sie schon längst irgendwann angesprochen haben sollten, es bisher aber nicht getan hatten.
Keiner traute sich dem anderen in die Augen zu sehen.
„Also ... ich finde die Serie echt gut", durchbrach Kise die Stille. Ehrlich gesagt, hielt er diese Spannung im Raum nicht mehr aus und wollte irgendwas sagen.
Auf seine Aussage hin, bekam er nur ein „Kise" von Aomine zugezischt. Und schon war es wieder still.
Nicht mal ein rascheln oder schmatzen war zu hören, denn Murasakibara hatte seit langem Mal keine Lust etwas zu essen.

Plötzlich wurde ein Stuhl geschoben. Als alle aufsahen und guckten wer es war, sahen sie keinen geringeren als Kuroko. Er stand vor ihnen, emotionlos wie immer, keiner konnte sehen, was er wohl dachte. Dabei wussten alle, dass er sich am wenigsten schuldig fühlen sollte.
„Ihr seit meine Freunde", fing er plötzlich aus dem Kontext an zu reden. „Und nur damit ihr eines ganz genau wisst, dass werdet ihr auch immer bleiben. Was die Episode gezeigt hat, ja, dass alles stimmt und auch was Suzuki-kun am Ende erzählt hat. Aber ich denke, dass wir uns jetzt so fühlen, bestätigt nur, dass bei keinem von uns die Hoffnung verloren ist, wieder mit vollem Herz und voller Freude an den Basketball heran zu gehen – und genau das wollte ich mit meinem Versprechen bezwecken. Ich wollte meine Freunde wieder haben – die, die mich kennen, wie fast kein anderer. Und die, die ich kenne und denen ich vertraue."
Damit beendete Kuroko seine kleine Ansprache und setzte sich wieder auf seinen Platz. Verschiedene Augenpaare guckten ihn aus großen Augen an. Jeder von ihnen wusste, dass Kuroko nicht oft Gefühle zeigte oder ganz und gar darüber sprach. Und vor allem wussten sie, dass er so viel sprach, wie eben, er wirklich nicht mit der Situation, die sich im Raum bildete einverstanden war.
Die aufkommende Stille wurde schnell wieder unterbrochen.
„Ich wollte nie irgendwen verletzen, schon gar nicht Kurokocchi", durchbrach Kises dünne Stimme die Luft im Raum. „Keinen von euch. Ich war es, der damit anfing plötzlich diese, im Nachhinein, dummen Wettbewerbe aufzubringen. Dabei hatte ich nie vor euch alle damit rein zuziehen, sondern nur Aominecchi – ssu ..."
„Huh? Wieso nur ich?", fragte der Erwähnte nun nach.
Kise rutschte, peinlich berührt, auf seinem Platz herum.
„Weil ... weil ...ahhh, na weil du Kurokocchis Licht warst und das wäre ich auch gerne gewesen – mehr musst du nicht wissen", Kise sah zur Seite und starrte die Wand an.
Aomine runzelte die Stirn. „Also warst du eifersüchtig auf mich, oder was?"
Doch er bekam von Kise keine Antwort, was ihn wütend machte, doch bevor er etwas sagen konnte, was er später garantiert bereut hätte, mischte sich Midorima ein.
„Ich hätte damals nicht nur dich, also Kuroko und dich, zum Schatten und Licht erklären sollen", wandte sich Midorima an ihn und Kuroko, der neben Aomine saß. „Ich habe es nur gesagt, weil ihr beide so gut harmoniert habt und du eben unser Ass warst, nur deswegen. Zwar habe ich gehört wie Kise sich darüber immer wieder beschwert hat, da er auch Kurokos Pässe öfter erhalten wollte, doch ich habe nie etwas dazu gesagt – ich habe es auf Akashi abgeladen", gab der Grünhaarige klein bei. Er wusste, dass er in vielen Dingen die in ihrem gemeinsamen letzten Mittelschuljahr vorgefallen sind vollkommen falsch gehandelt hat. Und noch so viel mehr, wollte er sagen, doch dazu war es noch zu früh.
„Das hast du nicht", kam nun von Akashi, der seinen Kopf bis dahin nach unten gerichtet hatte. Als er nun zu den anderen aufsah, konnte jeder die Reue in seinen, endlich wieder, beiden roten Augen sehen.
„Ich hatte so viel zu tun und habe dennoch nichts gesagt. Ich wusste, dass ihr mir geholfen hättet, wenn ich etwas gesagt hätte. Doch in meinem Stolz und in meinem Handeln, konnte ich es nicht. Ich bin ein Akashi und wir nehmen keine Hilfe an. Wenn ich jetzt darüber nachdenke – war dieses Denken falsch. Ich brauche hin und wieder Hilfe, vor allem wenn es um das soziale Leben geht. Deswegen bin ich froh, euch als meine Freunde bezeichnen zu dürfen."
Und das ihr mich nicht verlassen habt, doch das sprach der Rothaarige nicht aus.
„Ich hätte dich nicht in Frage stellen dürfen, Aka-chin", gab Murasakibara reumütig zu. „Ich fand alles nur noch dumm und langweilig und war neidisch, dass Mine-chin nicht zum Training kommen brauchte, aber ich schon. Und dann ist das eben passiert. Das tut mir Leid.
Auch das ich nicht auf Kuro-chin gehört habe. Tut mir Leid Kuro-chin", gab er nun auch an den anderen kleinen Basketballspieler zurück, der darauf nur kurz ein kleines Zucken seines Mundwinkels zeigte.
„Heehhhhh.....", seufzte Aomine als Letzter auf. Er hasste solche Gestehen oder besser gesagt Entschuldigungen, da war er nicht gut drin, also beließ er es oft.
„Echt jetzt, müsst ihr nun so reden, ihr wisst doch das kann ich nicht." Entgegen sahen ihm nun fünf verschiedene Augenpaare, die auffordernd ihn ansahen. „Tch. Ach, Mann ... yo, sorry das ich so na ja ... eben so geworden bin und damit auch euch rein gezogen habe. Aber, es war eben so ... das keiner mehr richtig gegen uns gespielt hat und somit hatte ich plötzlich keinen Gegner mehr, der mich dazu bringt, richtig Gas zu geben. Sorry dafür. Aber mein größtes Sorry ist für dich ... Tetsu", nun sah er nur noch seinen besten Freund an, der ihn ebenfalls intensiv ansah.
„Das, was ich damals zu dir gesagt habe ... das ... das war nicht wahr. Und ist es auch heute nicht. Du bist der beste Schatten den ich je hatte und auch mein einziger – und das will ich nicht verlieren, auch wenn ich es schon längst getan habe. Aber vor allem will ich dich als meinen besten Freund nicht verlieren – du bist doch wie ein Bruder für mich ......... das hab ich erst erkannt, als es zu spät war und habe mich noch mehr gehen lassen. Ich hoffe du gibst mir noch eine Chance."

When The Characters React (Kuroko No Basket Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt