Noch wütender als zuvor schaue ich wohin meine Zigarette verschwindet. Ich wirble mich herum und wollte gerade anfangen loszumeckern doch ich kam nicht dazu. Helle Augen schauten mich an. Selbst in der Nacht wirken sie so hell. Wie zwei Sterne am Himmelszelt starren sie auf mich herab.
„Es ist nicht sittlich, wenn eine Frau raucht." sagt seine dunkle Stimme. Er beugt sich näher an mein Ohr. „Lass das in Zukunft sein wenn du keinen Ärger haben willst." ,unbewusst habe ich meine Augen geschlossen und aufgehört zu atmen. Als ich wieder Luft finde blinzele ich ein paar mal und räuspere mich. Er steht vor mir und zieht genüsslich an dem Stängel, das Stängel was eigentlich zwischen meinen Lippen liegen sollte. „Ach aber Frauen unter Drogen zu setzen damit sie anzüglich für einen tanzen entspricht der Sitte oder was?" meine Antwort kam schnell, zickig und für meinen Gegenüber unerwartet. Im nächsten Moment wurde ich harsch an die Hauswand gedrückt abseits jeglicher Straßenbeleuchtung. Seine Hände fanden Platz neben meinem Kopf und er beugte sich zu mir hinunter. Ich bemerkte wie groß er eigentlich ist im Gegensatz zu mir. Mit einer ruhigen aber dennoch wütenden Stimme sprach er zu mir. „Frauen haben in meiner Welt nur eine Aufgabe, ciccina und die liegt darin uns Männern viel Vergnügen zu besorgen..." ich atmete deutlich schwer, nicht nur weil ich hart eine Wand gepresst wurde, nein viel eher weil mich dieser eklige Bastard irgendwie anzieht und seine extreme Nähe mich zum wackeln bringt.
Wir verharrten noch lange in dieser Position und schauten uns nur an. Da ich seinen Blick nicht mehr lange aushalten konnte, beugte ich mich nun auch vor bis sich unsere Lippen fast berührten. Damit hatte er nicht gerechnet, doch er ließ es zu. „Wir leben im 21. Jahrhundert du, ekliger Wixxer..." sagte ich mit einer zuckersüßen Stimme zu ihm und rammte ihn mein Knie zwischen seine Beine, sodass er keuchend zusammensackte. Als ich meine Chance erblickte rannte ich schnell wieder in den Club,schnappte meine Sachen und sagte den anderen beiden Mitarbeitern an der Bar, dass ich sofort los muss. Sie ließen mich gehen, klar schließlich war ich die ‚selbsternannte Personalchefin der Bararbeiter'. So hat mich Pitt immer genannt, da ich immer bei jedem Bewerbungsgespräch dabei war um zu entscheiden ob der jenige gut genug für unseren Club wäre. Ich hatte hohes Ansehen im Team, jedem half ich aus der Patsche und übernahm oftmals mehrere Schichten. Ich war neben Pitt auch die einzige die Bestellungen und Inventur machen durfte. Ich war wirklich zufrieden mit meinem Job...
Nach meiner kleinen Notlüge verschwand ich im hintersten Ausgang, der endet auf einer anderen Straße. Vier Minuten extra Fußweg, doch das nahm ich in Kauf. Ich hatte ein wenig Angst dem Helläugigen wieder zu begegnen, Frauen die sich wehren kennt er ja anscheinend nicht. Ich zog mir meine Jacke bis über dem Kopf und tarnte mich ein wenig als ich in meiner Straße angekommen war. Ich linste zum Club doch draußen stand er nicht mehr, wie ich befürchtet hatte ist er garantiert nach drinnen gegangen um mich zu suchen. Erleichtert betrat ich meinen Gebäudekomplex und wanderte die Treppen hinauf. Dabei fiel mir mein Knöchel wieder ein der vor ein paar Stunden noch geknackt hatte. Irgendwie konnte ich den Schmerz verdrängen und die Schmerzen waren weg. Vielleicht hat mich die ganze Wut auf die neue Situation alles vergessen lassen, denke ich mir und betrete meine Wohnung. Ich duschte mich noch einmal, griff aber diesmal zum Shampoo aus dem Discounter.
Danach machte ich Bettfertig. Gerade als ich mich hinlegen wollte, klingelte mein Handy. Es war Pitt und ich nahm ab. „Carlie wo zum Teufel bist du? Ein Mancini Sohn will mit dir sprechen...was hast du angestellt, der sieht wütend aus?!" Pitt flüsterte ich denke er hält sich auf dem WC auf. „Nichts...ich habe nichts gemacht Pitt. Diese ganzen Arschlöcher nerven mich einfach nur, deswegen bin ich nach Hause...Überstunden habe ich ja wohl genug." sage ich ganz ruhig. Ich erzähle ihm auch, dass ich seine Drogensucht hasse und ihn. Dafür dass er unseren Club an einen respektlosen Clan verloren hat und ich ihm das so schnell nicht verzeihe. Danach lege ich wütend auf und versuche zu schlafen.
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Nachtl(i)eben
RomanceCarlie arbeitet in einem der angesagtesten Clubs der Stadt, als Barkeeperin. Täglich kommt sie mit den verschiedensten Bevölkerungsschichten in Kontakt. Von den unbedeutenden Managern bis zu den einflussreichsten Chefs, alle sitzen sie am selben Tre...