Kapitel 3

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Ich laufe schnell durch das Treppenhaus in meinem Gebäudekomplex. Etwas zu schnell, den ich verfehle die letzen zwei Stufen und stürze. Das knacken welches von meinem Knöchel kommt lässt mich erschrecken.
Wäre ich bloß 10 Minuten eher losgegangen. Ich benötige lediglich zwei Minuten bis zum Club, dennoch starte ich immer auf dem letzten Drücker. Pünktlichkeit liegt mir nicht. Ich setze mich auf und betaste die schmerzende Stelle. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Meine ältere Nachbarin die gerade das Gebäude betritt ist auf mich aufmerksam geworden und hilft mir hoch, sie bietet mir weitere Hilfe an doch ich lehne höflich ab. Ich humpele langsam an ihr vorbei und bedanke mich nochmal bevor ich auf die Straße trete und diese überquere. Mir fällt sofort der schwarze Wagen von heute morgen auf und ich betrachte ihn genauer. Ein Chaffeur sitzt auf der Fahrerseite und starrt stumm gerade aus. Er wartet denke ich mir und laufe weiter. Kurz verharre ich vor dem Container der abgesperrt auf der Straße steht. Ich betrachte unsere ganzen Möbel die wir doch erst vor kurzem im Katalog ausgesucht haben. Selbst mein Tresen von der Bar wurde wertlos hier rein geschmissen. Mir graut es vor der Zukunft des Clubs mit diesem Clan kann das doch nicht gut gehen. Ich betrete den sonst so gefüllten großen Raum und humpele Richtung VIP Bereich, dort findet unsere Zusammenkunft statt. Der große offene Bereich indem ich mich gerade noch befinde und die Frauen sonst tanzen und die Gäste sitzen ist leer. Mehrere Männer stehen hier räumen um, installieren neue Lichte und bringen neue Farbe an die Wände. Ich staune darüber, da es ja bereits Abend ist. Ohne zu klopfen öffne ich die große, goldene Tür die mich von dem restlichen Bereich trennt und zu der Besprechung führt. Mit dem Wissen, dass ich 10 Minuten zu spät bin trete ich lächelnd in den Raum und setze mich neben Lucy, eine der Tänzerinnen. „Ahh Carlie schön, dass du es auch noch zu uns geschafft hast." strahlt mich Pitt an. Er wirkt sehr eingeschüchtert und spielt seine gute Laune nur vor, das merke ich sofort. Ich nicke ihn nur entschuldigend zu und schaue in die Runde. Es ist ein großer Tisch an dem wir alle sitzen. Pitt sitzt ganz vorn an der Stirn des Tisches hinter ihm stehen an der Wand mehrere Personen die ich noch nie gesehen habe. Allesamt in Anzügen. Sie schauen uns mit böser Miene an. Unsere gesamte Belegschaft beläuft sich auf 40 Personen. Darunter eben auch ich und nun sitzen wir alle hier und lauschen dem was Pitt uns zu sagen hat.
Da ich ihm mit meinen hereinplatzen unterbrochen habe fährt er fort. „Er erzählt gerade wie schön die Zeit mit uns war.." sagt leise Lucy, die mich augenrollend ansieht. Ich hebe meine Augenbrauen an und forme ein O mit meinen Lippen. „Das hätte er sich wohl eher überlegen sollen." flüstere ich zurück. Pitt war ein super Chef aber seine Art wie er alles auf die leichte Schulter nahm hat mich schon immer genervt. Ich bin ein wenig wütend auf ihn weil ich mir denken kann wie er den Club verlor. Pitt nimmt Drogen, er ist abhängig. Im Rausch wurde er wahrscheinlich mit in die Geschäfte der Mafia verwickelt, die bloß darauf wartete diesen Club und somit unser gesamtes Stadtteil einzunehmen.
Nach weiteren Minuten des schön redens verlor ich das Interesse und begann die Männer die an der Wand stehen anzuschauen. Wenige Meter hinter Pitt sitzt der rundliche Mann von heute Vormittag, er sieht vergnügt aus und genießt die einschüchternde Ausstrahlung die er auf alle hat. Sein pompösen Gehstock hält er fest in der Hand. Neben ihm stehen 2 große muskulöse Männer mit kahlen Köpfen und Ohrtelefonen im Ohr die ich bis jetzt nur von der Polizei kannte. Die Hände sind vor der Brust verschränkt. Neben dem Linken und dem Rechten stehen vier weitere Männer die genauso beängstigend wirken. Ich drehe meinen Kopf und sehe an die gegenüberliegende Wand. Dort sitzen drei weitere Männer auf einer noch erhaltenden Couch. Beim genaueren hinsehen merke ich, dass es die Männer von heute Vormittag sind, denen ich ungewollt meine Brüste entblößt habe. Meine Augen werden größer als ich merke, dass mich einer anguckt und schnell drehe ich meinen Kopf weg. Lucy die das bemerkt hat schaut mich fragend an. Ich schüttele meinen Kopf aber erzähle ihr dennoch die Geschichte. Beide fangen wir an zu kichern doch werden dabei unterbrochen.

Nachtl(i)eben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt