Marvel's Catastrophe³ ~ The Avengers Initiative

Fliegen ist echt nicht meins

Irgendwann hielt Natasha es für die beste Zeit, um wieder an unserer kleinen Runde teilzuhaben.

Clint jedoch fand, es sei perfekte Zeitpunkt, um sich "mal frisch zu machen".

So waren die Spionin und ich allein.

"Was hat er gesagt?", begann sie ein Gespräch.

"Er hat keine Ahnung, wo Loki sein könnte", fasste ich das Gespräch zusammen und ließ dabei beabsichtigt den Fakt aus, dass ich Lokis Tochter war.

Verstehend nickte sie.

Wir führten noch ein wenig Smalltalk - ich war wirklich schlecht in der Kommunikation mit Menschen geworden - bis sich plötzlich die Tür öffnete und der Captain noch immer in seinem lächerlichen Anzug hinein kam.

"Wir müssen los", sagte er.

"Wohin?", erwiderte ich irrtiert und zog meine Augenbrauen zusammen.

"Erklär' ich später", beschwichtigte Rogers. "Können Sie einen dieser Jets fliegen?"

Gleichzeitig öffnete sich die Badtür unf Clint, der noch ein Handtuch in der Hand hielt, kam heraus.

"Ich kann das", meldete er sich zu Wort.

Vergesst alles, was ich vielleicht mal irgendwann gesagt hatte. Auch Clinton Francis Barton war ein Fan von Dramatik.

Fragend sah Rogers zu Natasha - wahrscheinlich, um zu fragen, ob er jetzt zu uns gehörte. Diese nickte kaum merklich.

"Haben Sie eine Ausrüstung?", war das nächste, was der Captain fragte.

Der Bogenschütze bejahte.

"Dann ziehen Sie sich mal um."

Schon bald fanden wir uns in der Waffenkammer wieder.

Mittlerweile hatte ich einen eigenen SHIELD Anzug angezogen, was ich komisch fand. Sonst rettete ich schließlich immer in Zivil die Welt!

Besagter Anzug war schwarz, wie Natashas, und nervte mich tierisch. An unangenehmen Stellen kratzte er und ich hasste generell fast alle hautengen Sachen.

Aber das musste ich wohl jetzt überleben.

Gequält schnallte ich mir einen Oberschenkelholister an jeweils einen Oberschenkel um und befestigte darin zwei dazugehörige Pistolen.

In meinen Stiefeln befestigte ich zwei Messer und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen.

Irgendwie musste ich ja auch was sehen, wenn ich kämpfte.

Da ich schneller als Clint und Natasha war, hatte ich noch Zeit, meinem Freund danei zuzusehen, wie er sich seinen Köcher umschnallte.

"Bist du dir sicher, dass das genug Pfeile sind?", rief ich ihm fragend zu und hob eine Augenbraue.

Damit hatte ich seine Aufmerksamkeit auf mich gezogen und er drehte sich mit einem belustigten Grinsen zu mir um.

"Mehr passt nicht in den Köcher", zuckte er mit den Schultern und griff nach seinem Bogen.

Dann machten wir uns auch schon mit dem Captain a'la Topmodelgang auf dem Weg zum Jet.

Unterwegs trafen wir auch auf Stark, der seinen Anzug anhatte. Er und Clint stellten sich kurz vor und dann war der Milliardär auch schon wieder verschwunden, um vorzufliegen.

"Wo ist eigentlich Nick?", fiel mir irgendwann ein.

"Nick Fury?", kam es sofort von Clint zurück.

"Nein, sie meint Nicholas, Lokis Sohn", korrigierte Natasha ihn. "Oder?"

Clint runzelte die Stirn.

"Du hast mir nicht erzählt, dass du-" Ich brachte ihn mit einem warnenden Blick zum Schweigen und er korrigierte ganz schnell seinen Satz. "Dass Loki einen Sohn hat."

Natasha hob eine Augenbraue. Sie wusste also schon mal, dass etwas im Busch war.

"Nicholas ist mit Thor verschwunden. Wir wissen nicht, wohin", beantwortete Cap meine Frage.

Unser Auftritt erregte relativ viel Aufmerksamkeit von den herumstehenden Agenten, die dort arbeiteten, was mir deutlich unangenehm war.

Als wäre es ihnen egal, dass sie angestarrt wurden, steuerten die anderen direkt in einen Jet hinein.

"Sie haben hier keine Befugnis", stotterte ein braunhaariger Agent, der gerade im Jet tätig war.

"Lass es einfach, Kleiner." Mit den Worten scheuchte Cap den Agenten aus dem Jet.

Den Flug über biss ich mir andauernd auf die Lippe, um mich davon abzulenken, dass ich mal wieder in einem Flugzeug gefangen war. Ich hatte mich mit allen möglichen Gurten festgeschnallt, um mich sicher zu fühlen. Nur gab es nicht den gewünschten Effekt.

Für einen Menschen, der fliegen hasst, fliege ich ganz schön oft.

"Sind Sie nervös?", fragte mich der Captain, der genauso wenig zu tun hatte wie ich und daher wahrscheinlich Smalltalk führen wollte.

Schnell schüttelte ich den Kopf.

"Nein, das ist es nicht." Ein Seufzer verließ meine Lippen. "Ich hasse nur Fliegen."

Ein mitfühlender Blick machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Das tut mir Leid."

"Muss es nicht. So lange Barton nichts unüberlegtes tut und uns schneller zu Boden bringt, als erwartet, geht es", behauptete ich, obwohl ich innerlich schon einen Nervenzusammenbruch hatte.

Ich war definitiv nicht für's Fliegen geschaffen.

"Erwarte nicht zu viel von mir, Babe", meldete sich Clint vom Cockpit und ich war mir sicher, dass er schon wieder belustigt schmunzelte.

Bei dem Wort 'Babe' zuckten Caps Augenbrauen in die Höhe. Unschuldig zuckte ich mit den Schultern.

Mit der Zeit war New York endlich in Sichtweite. Allerdings war da auch ein riesiges Wurmloch, aus dem echt viele komische Aliens rausgeflogen kamen.

Mir wurde schlecht und ich wollte am liebsten wieder umkehren.

"Stark, wir sind da", sprach Natasha in ihr Headset.

"Habt ihr vorher noch im Drive-In angehalten?", fragte Angesprochener, was dazu führte, dass ich die Augen verdrehte.

"Nicht jeder kann eigenständig fliegen", knurrte ich in's Mikro.

"Hat da jemand zu wenig Schlaf bekommen?", stichelte der Milliardär und ich schnaubte.

Bevor ich jedoch etwas erwidern konnte, mischte sich Clint ein:

"Konzentrieren Sie sich auf Ihren Job, Stark."

Ich hörte, wie Stark noch etwas murmelte, aber ich beschloss, das zu ignorieren.

"Natasha?", lenkte Clint auf das eigentliche Problem - Loki - um.

"Ich sehe ihn", erwiderte diese.

Der Jet hatte freie Sicht auf Loki, der auf dem Stark Tower stand und uns beobachtete.

Ich wollte sofort aus der Luft. Nennt mich einen Angsthasen, aber ich hatte nicht vorgehabt, an dem Tag zu sterben.

Der Jet schoss auf den Gott.

Als hätte ich es geahnt, feuerte Loki eine Energiekugel mit seinem Zepter zurück, dem Clint nicht ausweichen konnte.

So traf uns dieser verfluchte Strahl an den Triebwerken und es ging bergab.

Ich krallte mich in meinen Sitz.

"Sorry, Bella. Ich hab' mein Bestes getan", entschuldigte sich Clint, als er irgendwie versuchte, einen unangenehmen Aufprall zu verhindern.

Die Zähne zusammenbeißend gab ich einfach nur knirschende Geräusche von mir.

Der Captain, der im Jet gestanden hatte, hatte das Vergnügen, durch die Gegend geschleudert zu werden.