1

369 19 7
                                    

Sein Blick ist starr auf den Boden gerichtet.
Seine Gedanken kreisen ständig um die vergangenen Stunden.

Newt. Newt. Newt.

Er kann nicht aufhören, an die leeren, toten Augen seines Freundes zu denken, die ihn weit aufgerissen ansahen, so als bohrten sie sich in seine Seele.

Newt. Newt. Newt.

Er erinnert sich an seine beruhigenden Worte, an die Strenge, sie oft in seiner Stimme mitschwang. Er erinnert sich sogar an sein Grinsen, das immer dann zum Vorschein kam, wenn er zufrieden war.

Newt. Newt. Newt.

Ein Schluchzen entfährt ihm, er vergräbt den Kopf in seinen Händen, den Brief seines Kameraden noch immer zwischen den Fingern haltend.

"Dear Thomas,
This is the first-"

Er schließt verzweifelt die Augen, unterdrückt ein weiteres Wimmern. Noch nie hat er sich so allein gefühlt wie jetzt, seit sie aus dem Labyrinth entkommen sind.

Seine Stimme ertönt in seinem Kopf und immer und immer wieder sieht er Newts Gesicht vor sich, das ihn anfleht, es zu tun.

»Please, Tommy, please.«

Das letzte bisschen Selbstkontrolle entgleitet ihm, Tränen rollen seine Wangen hinab und leise Laute entfliehen seinen Lippen.

"...Take care of yourself. You deserve to be happy."

Nein, denkt er, ich verdiene nichts anderes als das hier. Schließlich ist er doch verantwortlich für Newts Tod. Und auch Chuck, Alby und Teresa sind seinetwegen ums Leben gekommen, aber nie hat so sehr geschmerzt wie bei ihm.

Newt. Newt. Newt.

Er fragt sich, ob es wohl je vorbeigehen wird. Dieser unerträgliche Schmerz, der sich durch seinen Brustkorb frisst und ein beängstigend großes Loch an dem Platz hinterlässt, an dem sein Herz sein sollte.

"Thank you for being my friend
Goodbye, mate"

Er sieht hoch zum, mit Sternen übersähten, klaren Nachthimmel und lächelt.
»Danke für alles, was du für mich getan hast.«

Please, Tommy. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt