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Thomas war sich ihres Sieges beinahe bewusst gewesen. Er hatte daran geglaubt, zu gewinnen. Er hatte gewusst, dass sie es schaffen könnten.

Ihm war klar gewesen, dass sie Opfer bringen mussten. Chuck, Alby und Winston waren nur ein kleiner Teil.

Aber er hatte nicht damit gerechnet, den Menschen hergeben zu müssen, den er am wenigsten verlieren wollte. Den Menschen, dem er bedingungslos vertraute, für den er sein Leben gegeben hätte.

Thomas hatte die Gedanken, Newt oder Minho sterben zu sehen, bis zum Schluss erfolgreich verdrängt. Er hatte es nicht einsehen wollen, hatte nicht geglaubt, es würde passieren.

Und jetzt in die Augen seines Freundes zu sehen, die ihn hasserfüllt mustern, bringt seine gesamte Welt ins Wanken.

Thomas muss feststellen, dass er sie überschätzt hat. Hat er tatsächlich geglaubt, alles würde glattlaufen? Wie dumm von ihm.
Eine Welle der Verzweiflung durchflutet ihn, scheint die Zuversicht unter sich zu erdrücken. Thomas schnappt nach Luft.

»Newt?«

Er macht vorsichtig einen Schritt auf seinen Freund zu, dieser jedoch zeigt keine Reaktion.

»Newt, bitte.«

Ehe er es verhindern kann, entflieht ihm ein gequältes Schluchzen. Soll Newt mich ruhig töten, denkt er, als seine Beine nachgeben und er sich auf den kalten Steinboden niederlässt.

»Töte mich.«

Thomas, der wie betäubt auf seine Hände gestarrt und auf das Ende gewartet hat, hebt leicht den Kopf und starrt seinen Freund fassungslos an.

Er kann klar denken! Es ist noch nicht vollkommen vorbei mit ihm! Es gibt noch Hoffnung! Er-

Erst da wird ihm bewusst, worum er da gerade gebeten wurde.

»Newt, nein.« stößt er angestrengt aus, als bereite es ihm Schmerzen, etwas zu erwidern.

»Nein. Das kannst du nicht von mir verlangen.«

»Bitte. Tommy, bitte.«

Newt stolpert, fällt neben Thomas zu Boden. Dabei ist er ihm so nah wie noch nie. Er spürt seine Wärme in seinem Gesicht, nimmt den Geruch von Schweiß und Tod war, es ekelt ihn nicht an. Nicht bei ihm.

Newt hustet, erbricht schwarzes Sekret.
In diesem Augenblick wird Thomas bewusst, dass es vorbei ist.

Die Hoffnung, die zuvor in ihm aufgekeimt war, wird erbarmungslos herausgerissen und an ihrer Stelle breitet sich eine beängstigende Dunkelheit aus.

»Tommy,« stöhnt Newt »Tommy, tu es endlich.«

Er beobachtet, wie sein Freund schmerzerfüllt die Augen zusammenpresst, die Fingernägel in den Haaren vergräbt und er schämt sich für seinen Egoismus.

Wie konnte er hoffen, während seine Freunde kämpften? Wie konnte er daran glauben, Minho und Newt retten zu können, während er an die anderen keinen Gedanken verschwendet hatte?

Thomas legt Newt eine Hand auf die Schulter und versucht sich an einem halbwegs ehrlichen Lächeln, das seinen Freund beruhigen soll. Sterben ist nicht leicht.

»Danke, Newt. Danke für alles.«

Newt grinst schwach, Tränen glitzern in seinen Augen.

»Danke, dass du mein Freund warst.«

Thomas Hand zittert, als er den Lauf der Pistole auf Newt richtet.

Er erinnert sich an all ihre gemeinsamen Momente. An das Leid, das sie teilten. An die wenigen schönen Dinge, die sie zusammen erlebt hatten.

Er prägt sich Newts Gesicht ein, denn Thomas könnte es nicht ertragen, sich eines Tages fragen zu müssen, welche Haarfarbe sein Freund gehabt hatte oder an was ihn die Farbe seiner Augen erinnerte.

Thomas wagt es nicht, wegzusehen, als er den Abzug drückt.

Newts letztes Lächeln, als er leblos zur Seite fällt, wird ihm wohl ewig im Gedächtnis bleiben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 17, 2020 ⏰

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Please, Tommy. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt