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Thomas sitzt etwas abseits  und schaut gedankenverloren auf seine Füße.
Seine Gedanken kreisen um die letzten Tage, das Labyrinth, Teresa...

Jetzt, da er Teile seiner Erinnerungen zurückgewonnen hat, fällt es ihm leichter, sich einen Reim daraus zu machen, was Wicked für Ziele verfolgt.

Er ist sich sicher, dass es keine Rolle spielt, ob er irgendwann wieder weiß, was er in der Vergangenheit getrieben hat. Er wird seine Freunde nicht verraten.

Ein leises Rascheln reißt ihn aus seinen Gedanken, verwirrt hebt er den Blick, doch es ist nur Newt, der auf ihn zukommt und sich neben ihm niederlässt.

»Kannst wohl auch nicht mehr schlafen, was?« murmelt der Blonde und rückt etwas näher zu Thomas.

Dieser ist für einen Augenblick wie erstarrt, als ihre Beine sich berühren, fängt sich jedoch wieder.

Es ist merkwürdig geworden zwischen ihnen.
Thomas kann den Blick kaum noch von ihm lassen und ertappt sich oft dabei, in Tagträume zu verfallen, die sich alle um Newt drehen.

Er bemerkt nie, dass auch sein Freund ihn länger ansieht als nötig oder die Art, wie er Teresa und ihn beobachtet.

»Woran denkst du, Tommy?«

Newt ist der einzige, bei dem es ihn nicht stört, Tommy genannt zu werden.

»An nichts.«

Newt runzelt verärgert die Stirn.

»Lügner.«

Thomas seufzt.

»Ich will nicht darüber reden.«

Der Ältere mustert ihn einen kurzen Moment, zuckt dann jedoch lediglich die Schultern und sieht in die Ferne.

»Erinnerst du dich noch an...an diese Sache?«

Thomas versteift sich.

Die Erinnerung an das, was sie getan haben, ist grausam. Nicht, dass es ihm nicht gefallen hätte, im Gegenteil, es war fantastisch, doch seitdem ist es komisch zwischen ihnen.

»Ja. Ich erinnere mich.« antwortet er langsam.

Jetzt sieht Newt ihn direkt an.

»Bereust du es?«

Thomas erwidert seinen Blick und droht sich in den Augen seines Gegenübers zu verlieren.

»Nein.« haucht er, schlägt sich aber im nächsten Moment die Hand vor den Mund, als er realisiert, was er da von sich gegeben hat.

»Ich auch nicht.«

Sie schweigen. Keiner weiß so recht, was er sagen soll.

Thomas denkt zurück an seinen dritten oder vierten Tag auf der Lichtung, kurz bevor sie das Labyrinth verlassen haben.

Im Grunde war es die gleiche Situation wie jetzt. Alle schliefen und Thomas hatte sich an die Mauer gelehnt, um in Ruhe nachdenken zu können.

Newt, der ihm in den letzten Tagen positiv ausgefallen war, tauchte wenig später auf und sie saßen nebeneinander, ohne miteinander zu reden.

Irgendwann hatten sie sich stumm in die Augen gesehen, dem anderen Hoffnung gebend, bis Newt sich auf einmal vorgebeugt und seine Lippen auf die von Thomas gelegt hatte.

Sie hatten nie wieder über den Kuss gesprochen. Bis jetzt.

»Tommy?« kommt es leise von Newt.

»Ja?«

Thomas Blick gleitet zu den Lippen seines Freundes. Ihre Gesichter nähern sich einander und irgendwann spürt er wieder Newts Lippen auf seinen.

Er schließt die Augen, genießt das warme Gefühl, das dieser Kuss in ihm auslöst, und vergisst, dass die anderen nicht weit entfernt hinter ihnen schlafen und jede Sekunde aufwachen könnten.

Thomas konzentriert sich ganz allein auf Newt und streicht ihm vorsichtig durch die Haare, um ihn nicht zu verschrecken.

Der Blonde legt die Hand auf seine Schulter, spendet einen gewissen Halt, sodass Thomas sich nie wieder von ihm entfernen will, doch irgendwann löst Newt sich wieder von ihm und lächelt leicht.

»Ich hoffe, wir gehen nicht drauf.«

Er verschränkt ihre Finger ineinander.

»Das hoffe ich auch.«

[Mir is es so unangenehm, sowas zu schreiben haha aber hier mal fluff]

Please, Tommy. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt