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Sie stehen sich gegenüber.

Thomas spürt, dass sich etwas verändert hat.
Das vor ihm ist nicht mehr Newt.
Das ist ein Crank.

Newt würde nie- er würde ihm niemals Schaden zufügen, da ist er sich sicher.
Nicht, nach all dem, was sie zusammen durchgemacht haben.

»Newt.«

Thomas' Stimme zittert, er legt all seine Gefühle und Emotionen in diesen Satz, versucht, klar und deutlich zu sprechen.

»Bitte, Newt, bitte tu mir das nicht an.«

Seine Augen brennen und verzweifelt versucht er, den Kloß herunterzuschlucken, der sich in seinem Hals gebildet hat, aber es funktioniert nicht.

Er bemerkt eine einzelne Träne, die sich aus Newt's Augenwinkel gelöst hat und seine Wange hinabrollt und er hat das Bedürfnis, seinen Freund zu trösten.

»Ich soll dir das nicht antun?! Hast du mal darüber nachgedacht, wie es mir geht?! Du hast ihn doch gelesen, oder? Meinen Brief?«

Er nickt.

Einen Brief kann man das nicht nennen. Er hat ihn lediglich darum gebeten, ihn zu töten.
Newt schnaubt.

»Dann weißt du ja, was ich will.«

Er schüttelt den Kopf.

»Das kannst du vergessen.«

Das Gesicht seines Freundes verwandelt sich in eine abscheuliche Grimasse.

»Töte mich! Wenn du jemals mein Freund gewesen bist, töte mich!«

Newt fasst sich an den Kopf, als hätte er Schmerzen und Thomas tut es weh, ihn so leiden zu sehen.

»Du musst mich töten, Tommy. Ich will dich nicht verletzen.«

Er schüttelt den Kopf. Wischt sich übers Gesicht. Sein Blick ist unscharf wegen der Tränen in seinen Augen.

Thomas will, dass es aufhört. Er will, dass Newt mit ihm kommt. Er will ihm helfen, ihn retten.

Er will seinen Freund nicht an das Virus verlieren, das ihn langsam den Verstand verlieren lässt, bis er irgendwann so irre ist, dass er Vertraute tötet.

»Newt, versteh doch. Ich-«

Da hebt dieser erneut den Blick und es ist, als wäre er wieder wie damals.

Das wahnsinnige Glitzern in seinen Augen ist verschwunden.

Doch die Hoffnung wird genauso schnell zu Nichte gemacht, wie sie aufgekeimt ist.

»Bitte, Tommy. Bitte.«

Er schluckt.

»Ich flehe dich an.«

Thomas hebt die Waffe, richtet sie auf seinen Freund und schießt.

Eine gewaltige Leere breitet sich in ihm aus und er sieht nicht noch mal zurück, als er dem Toten den Rücken zuwendet.

[Hier mal Seite 250 autsch]

Please, Tommy. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt