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Thomas hat gedacht, er kenne das volle Ausmaß an Leid, das ein Mensch erleiden kann.

Er hat es gehofft. Er hat sich gewünscht, nie erfahren zu müssen, was wahrer Schmerz ist.
Zusehen zu müssen, wie Chuck verblutet, oder Winston zu verlieren, war schon schlimm genug.

Seine Verletzung an der Schulter, ja sogar Teresas eiskalter Verrat, all das kommt ihm in diesem Moment vor wie ein Bienenstich, ein eingerissener Nagel.

»Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ich hasse dich!«

Thomas weiß, dass er es nicht so gemeint hat, dass der Brand sein Gehirn zu sehr befallen hat, doch sein Herz zieht sich noch immer krampfhaft zusammen, wenn er an die verächtlichen Worte seines Freundes denkt, kurz bevor er-

»Ich habe versucht mich umzubringen.«

Es war nie seine Absicht- Er wollte doch nur-
Was wollte er eigentlich?

Thomas erinnert sich nicht mehr an das eigentliche Ziel, das er vor dem Labyrinth gehabt hat. Für einen kurzen Moment vergisst er sogar, wo er hinläuft und warum er nicht einfach umkehrt.

Er wischt die Tränen von seinen Wangen, richtet den Blick auf den Boden und beißt die Zähne zusammen.

Newts Stimme geistert in seinem Kopf, flüstert ihm Dinge zu, die er nicht ertragen kann.

Halt's Maul! Halt dein Maul! Brüllt er in seinen Gedanken und presst die Hände auf die Ohren, als würde es irgendetwas bringen.

Thomas stolpert über eine Wurzel und fängt sich mit den Händen ab. Sein Gesicht vergräbt er in der kalten Erde.

»Klonk drauf«, murmelt er »ist doch eh alles egal.«

Please, Tommy. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt