6

124 8 2
                                    

Das Leben geht weiter.
Die meisten seiner Freunde sind tot.

Alby. Teresa. Winston. Chuck.

Er hat damit abgeschlossen, versucht, sein neues Leben in Sicherheit zu genießen.

Dann sieht er in das Gesicht der Überlebenden und alles fällt in sich zusammen.

Thomas hat Alpträume. Immer wieder sieht er Newts leblose Augen vor sich, seine Hand, die seine eigene fest umklammert hält, er wird daran erinnert, dass sein Freund nicht bei ihnen sein kann.

Das schlimmste ist jedoch, Sonya anzusehen und die Ähnlichkeiten zwischen ihr und Newt zu bemerken.

Sie sieht aus wie er, spricht wie er, lacht wie er. Sie ist er.

Für Thomas ist es unerträglich, in ihrer Nähe zu sein und zu wissen, dass Sonya einen Bruder hatte. Einen Bruder, an den sie keine Erinnerung mehr hat.

Er weiß es. Im Grunde wusste er es schon seit ihrer ersten Begegnung.

Newt ist Sonyas Bruder.

Er ist ihr Bruder und die beiden hatten nie die Gelegenheit, einander kennenzulernen.

Bis zu seinem Tod hat er es nicht einmal gewusst und das macht Thomas traurig.
Newt war einsam, er hat es im selbst erzählt, er war unglücklich.

Vielleicht, hätte er gewusst, dass-

»Thomas?«

Erschrocken dreht er sich um, blickt in die glanzlosen Augen seines ältesten lebenden Freundes.

»Minho.« krächzt er, sein Hals ist trocken und er kämpft verzweifelt gegen die Tränen und das darauffolgende Schluchzen an.

Minho setzt sich wortlos neben ihn und legt einen Arm um seine Schultern.
Thomas weiß zu schätzen, was er tut.

»Du denkst an ihn, stimmts?«

Minho erwartet keine Antwort, er weiß es. Sie alle wissen es, aber keiner sagt was.

Er ist dankbar dafür. Er will nicht darüber reden.

Newt ist tot, also spielt es ohnehin keine Rolle mehr.

Please, Tommy. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt