Ich war wohl der glücklichste Junge auf der ganzen Welt. Es war unglaublich, was innerhalb ein paar Stunden alles passieren konnte. Thomas hatte mich geküsst, ich hatte wohl einen Mörder der Polizei übergeben und nun hatte ich einen festen Freund und zwar genau den Jungen, den ich schon die ganze Zeit wollte. Mein Herz hüpfte vor Glück, als ich mich daran zurück erinnerte, wie weich diese Lippen doch waren.
Kaya kam sofort auf mich zu, als ich mit Thomas wieder kam.
»Da bist du ja. Ich hab mir Sorgen gemacht. Du warst einfach weg«, sprach sie und hielt mich am Arm fest. Dann blickte sie auf meine und Thomas' Hand, dessen Finger miteinander verschränkt waren.
Sie schluckte. »Warte...wart ihr vorher auch schon ein Paar?«Ich lachte leicht und schüttelte leicht den Kopf. »Nein, es ist in dieser Zeit ziemlich viel passiert, aber ich bereue nichts«, fing ich an und erzählte ihr dann alles. Sie staunte bloß und mit der Zeit kamen auch Ki Hong und Dexter zu mir und Thomas und hörten ebenfalls zu.
»Mich überrascht es nicht, dass ihr beiden ein Paar geworden seid. Man hat doch sofort gemerkt, dass ihr füreinander bestimmt seid«, meinte Dexter und Ki stimmte ihm zu.
Ich warf Thomas nur einen verträumten Blick zu und nickte langsam.
»Naja, manchmal braucht man einfach nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung«, murmelte ich und legte einen Arm um die Taille des Blonden. Mein Junge. Ich war so glücklich. Am liebsten hätte ich die ganze Welt umarmt.Ich verbrachte noch die restliche Zeit meines Geburtstages mit den anderen und Thomas zusammen. Es war wundervoll und das beste Geschenk war definitiv das gewesen, dass Thomas ihn geküsst hatte, obwohl das eigentlich kein richtiges Geschenk war.
Schließlich wurde es aber dunkel und die anderen mussten nach Hause. Wir hatten vorher noch alles aufgeräumt, damit wir keinen Ärger bekamen und nun ging ich mit Thomas ebenfalls. Ich hatte versprochen, ihn nach Hause zu bringen und dieses Versprechen hielt ich natürlich gern.
Hand in Hand schlenderten wir durch das kurze Waldstück. Mir wurde erst klar, wie viel Angst Thomas gehabt haben musste, wegen dem Mörder, als er sich erschrocken an mir fest hielt, da es im Wald kurz raschelte.»Tut mir leid«, murmelte er nur verlegen und wandte den Blick ab. Es war ihm peinlich, aber das musste es doch gar nicht sein. Es war okay und verständlich. Sanft strich ich über seinen Rücken und zog ihn ein wenig zu mir.
»Du musst dich nicht entschuldigen. Nicht dafür«, hauchte ich ihm zu und küsste seinen Schopf. Was würde ich nur ohne diesen Jungen tun? Ich wusste es nicht.
Wir gingen weiter und ich merkte, dass Thomas sich erst wieder ein bisschen entspannte, als wir auf den beleuchteten Weg kamen. Mir waren die Straßenlaternen auch lieber, als die Finsternis. Keine Frage und nach dem, was Thomas erlebt hatte, konnte ich nur allzu gut verstehen, dass er noch immer ein wenig schreckhaft war.Bald kamen wir an seiner Siedlung an und Thomas blieb stehen. Ich tat es ihm gleich und sah ihn an.
»Du kannst jetzt gehen, wenn du möchtest«, flüsterte er. Seine braunen Augen blickten zu mir hoch und ich strich sanft über seine Wange. Er sah so unglaublich niedlich aus.
»Warum? Wir sind doch noch gar nicht bei dir Zuhause angekommen«, gab ich zurück und Thomas schüttelte den Kopf, während er den Blick senkte und einen Schritt zurück trat. Ich wollte schon meine Arme nach ihm ausstrecken, um ihn festzuhalten, da ich Angst hatte, er würde jetzt gleich weg laufen.
»Es gibt hier ein paar Leute, die gerne Mal eine Schlägerei anzetteln und das will ich nicht. Es ist wirklich besser, wenn du jetzt gehst«, meinte Thomas ernst.
Ich runzelte die Stirn.
»Dann muss ich dich doch erst recht bis vor die Tür bringen. Was, wenn sie dir was tun?« Ich wollte ganz sicher nicht, dass mein Tommy überfallen werden wurde.Wieder schüttelte der andere den Kopf.
»Nein, mich kennen sie schon. Ich bin ihnen langweilig geworden, aber du bist Frischfleisch für die. Ich will das nicht okay? Du hast heute schon genug erlebt. Geh jetzt.«
Thomas schubste mich sanft in die andere Richtung und ich sah ihn nur an. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte ihn hier nicht alleine lassen. Solange er bei mir ist, kann ich beruhigt sein, denn ich wusste, es geht ihm gut, doch nun war es Zeit, sich zu trennen und ich konnte nicht einmal sicher sein, dass er unversehrt Zuhause ankam?
Das konnte doch nicht sein. Das durfte nicht sein.
Entschlossen trat ich wieder auf Thomas zu und griff nach seiner Hand.»Nein, ich habe deiner Mutter versprochen, dass ich dich nach Hause bringen. Bis vor die Tür. Da sind mir ein paar Idioten doch egal. Ich lasse dich doch nicht im Dunkeln alleine durch die Gegend laufen.«
Das schien zu wirken. Thomas gab auf und nickte langsam.
»Wenn du meinst, aber bitte pass auf dich auf«, brummte er ergeben und ich nickte.
Also gingen wir zusammen durch die spärlich beleuchtete Straße, bis hinunter vor das Haus des Blonden.
Schnell hüpfte dieser die Treppen mach oben, kam aber nochmal runter, um mich sanft zu küssen.
»Danke... Echt süß von dir, dass du mich bis vor die Tür gebracht hast, aber jetzt verschwinde ja?«
Ich musste schmunzeln, erwiderte den Kuss natürlich und sah zu, wie Thomas durch die Haustür ins Innere schlüpfte.
Ein paar Sekunden blieb ich noch vor dem Haus stehen und lächelte leicht.Dann schlenderte ich davon. Keine Typen waren in Sicht, was mir nur recht war. Ich hatte nicht wirklich Lust, heute noch eine Schlägerei auszutragen.
Fröhlich pfiff ich vor mich hin, da ich es hasste, wenn alles still war. Erst wenn es ganz still war, war da Platz für Angst und ich konnte Angst nicht gebrauchen.
Dennoch war ich froh, als ich aus dieser Siedlung draußen war. Bald war ich auch schon Zuhause angekommen und schlüpfte ebenfalls durch die Haustür hinein, wie Thomas es zuvor getan hatte. Ich ging direkt nach oben in mein Zimmer, wo ich mich erschöpft ins Bett fallen ließ und auch gleich einschlief. Was für ein toller Geburtstag doch heute war...
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Big Spender {Dylmas} |✓
Teen FictionEin Paar ungetragener Schuhe und ihre Geschichte. Dylan entschließt sich dazu, seine Schuhe zu spenden, doch er hätte niemals damit gerechnet, dass sich so starke Gefühle dadurch entwickeln können.