Chapter 9

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Newt wachte früh am Morgen auf. Zu früh seiner Meinung nach. Er spürte wie die kühle Luft durch sein angelehntes Fenster über sein Gesicht streifte. Eine Gänsehaut überzog ihn und brach ihn zum Zittern. Er rieb sich die Augen und blickte durch sein Zimmer. Schlafen könnte er nun nicht mehr.

Wo war Thomas?
Weg. Warscheinlich. Offensichtlich.
Er seufzte.

Was sollte er den sonst machen hier, außer in Newt's Zimmer abzuhängen?  Er spürte ein stechen in seiner Brust, als er daran dachte, dass Thomas ihn wieder verlassen hatte. Würde er wieder 5 Woche nicht bei ihm sein ? Er stellte sich natürlich das Schlimmste vor. So war er nun mal und er hasste sich selbst, dass seine ersten Gedanken immer negativ und nicht glücklich waren, wenn es um so was ging.

Vielleicht war Thomas doch nur kurz weg ? Aber für welches Anlass? Einen Hund zu füttern? Nicht, dass das nicht wichtig wäre. Der Blonde wusste nur nicht was er denken sollte. Etwas logisches woran er glauben konnte, dass Thomas später wieder herkommt um ihn zumindest zu sagen warum er weg war.
Er war kein Kontrollfreak. Um gottes Willen. Nein! Er war nur... überrascht.

Newt seufzte und legte sich wieder auf sein Bett. Den Blick an die alltäglich weiße Decke. Regentropfen waren zu hören, wie sie gegen sein Fenster tropften und kleine Rennbahnen hinterließen. Er fand Regen schon immer entspannend. Vor allem, wenn es noch Recht dunkel war. Es hatte so eine ruhige und stille Weise. Dadurch er auf dem Land lebte war es meist ruhig, außer zum Anfang der Jahreszeiten, wenn die Bauern hinter dem Haus das Feld neu säten. Aber es störte ihn nicht.
Im Gegenteil - er fühlte sich etwas weniger einsam in diesem kleinen bescheuerten Dorf.

Er blickte auf die Uhr. 5:34

Er hatte heute Schule. Es war ja auch Freitag. Sollte er in die Schule? Nein.
Gally und all die anderen würden ihn wieder schlagen. Wenn er ehrlich war hatte er es doch eigentlich verdient, oder nicht? Er schrieb schlechte Noten, seine Eltern hassten ihn und suchten Abstand, er war nicht mal in seinem Kopf gesund. Das konnte doch nicht so schwer sein.
Und doch war es so. Keiner mochte ihn. Keiner würde ihn vermissen, wenn er auf einmal weg wäre. Für immer.
Keiner würde ihn vermissen, wenn er sich umbringen würde. Niemand mochte ihn. Er war für andere nur Zeitverschwendung. Es war nur noch Frage der Zeit bis er sich die Schlaftabletten die er ab und zu von Dr. Jansons verschrieben bekam mit einmal einwarf' oder sich erhängte, im See ertränkte oder von der Brücke in der Kleinstadt die allerdings mehrere Kilometer entfernt war von seinem Wohnort, stürzte und somit ins Gras biss.

Er schob seine Gedanken zur Seite, als das Knarzen der Dielen im Flur hörte und seine Gedanken unterbrochen wurden. Erneuert war ein Kichern zu hören.
Seine Mutter war wach, ebenso wie ihr Lover der letzten Nacht warscheinlich.
War dies seine Chance den Schlüssel zu suchen und heraus zu finden, was in dem Arbeitszimmer war?
Er hatte nur die eine Chance, wenn die Tür noch offen war.

Leise öffnete er seine cremefarbige Tür und schaute über den kleinen Flur

Die Tür war offen und seine Mutter im Erdgeschoss.

Es war eine Chance.

Newt schluckte. Atmete tief ein und aus. Ignorierte das unregelmäßige und schnelle klopfen in seiner Brust, und machte sich auf den Weg zu dem Zimmer seiner Mutter.

Schritt für Schritt. Aufpassend daurauf, dass seine Füße keine der knarzenden Dielen berührte, bis er an ihrem Zimmer war.
Er war noch nie in ihrem Zimmer, doch er hörte immer wenn sie aufwachte viele, sehr viele Dielen knarzen. Wie ein Minenfeld wie gesagt.

Er blieb einen Moment stehen und schluckte erneut schwer.
Seine Mutter war immer noch unten. Newt konnte sie reden hören mit dem Mann.

Er bewegte seinen Fuß mit einem großen Schritt zum ersten Mal in ihren Raum.

The Other Side - NewtmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt