14 - Blicke

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Harrys Lachen war unglaublich anziehend. Er erzählte wie ein Wasserfall von allem was ihm gerade einfiel, was ihn in Dracos Augen extrem sympathisch machte. Er hörte ihm gerne zu. Seine Stimme hatte etwas angenehmes, fast schon beruhigendes und in Harrys Gesellschaft fühlte er sich einfach unglaublich wohl. Er war fast schon enttäuscht, als Harry schließlich vor der Einfahrt eines modernen, dunklen Hauses mit großen Glasfenstern stehen blieb und erklärte, dass es ihm gehörte.

"Nette Hütte" bemerkte Malfoy sichtlich beeindruckt und grinste. "Danke" antwortete Harry stolz, dann wurde es still. Keiner von beiden wusste, was sie sagen sollten und erst nach ein paar Minuten nahm Draco all seinen Mut zusammen und sprach die Gedanken aus, die ihm schon eine ganze Weile durch den Kopf gingen.

"War echt schön mit dir, Potter" Harry sah vom Boden zu seinem Gesicht hoch und lächelte. "Gleichfalls, Malfoy" erwiderte er, "Umarmung?" Draco zuckte nur einladend mit den Schultern und schloss den etwas kleineren in seine offenen Arme. Er war insgeheim glücklich, dass Harry gefragt hatte.

Die Umarmung dauerte etwas länger, denn sowohl er, als auch der Schwarzhaarige schienen es sehr zu genießen. Fest umschlungen standen sie unter einer Straßenlaterne. Draco genoss mit geschlossenen Augen, den kleineren in den Armen zu halten und sog fast schon gierig seinen süßlichen Duft ein. Auch Harry hatte seine Augen geschossen und drückte seinen Kopf dicht an die Schulter des Größeren.

Der Schwarzhaarige schmiegte nach kurzem zögern seinen Kopf etwas dichter an den von Malfoy und nuschelte irgendetwas in die weißblonden Haare hinein.

"Hmm?" brummte Draco daraufhin fragend, doch Harry schüttelte nur den Kopf: "nicht so wichtig" Dann lösten sie sich langsam wieder aus der Umarmung. "Erst drinnen aufmachen" sagte Draco und hielt Harry ein kleines, zusammengefaltetes Stückchen Papier hin. Dieser nickte und verstaute den Zettel in einer seiner Jackentaschen. Dann sah er wieder zu Draco hoch. Die Luft zwischen den beiden knisterte vor Spannung. Sie standen so dicht beieinander, dass Draco fast schon Harrys warmen Atem auf seiner Haut spüren konnte.

Sein Herz pochte ein wenig schneller in seiner Brust, als er sah, wie Harrys Blick auf seine Lippen fiel. Gleichzeitig öffnete der Schwarzhaarige seinen Mund ein wenig und leckte sehnsüchtig über seine eigenen Lippen. Ihm wurde warm und sein Puls beschleunigte noch ein Mal ein wenig.

Gebannt starrte nun auch Draco auf Harrys Lippen. Ob sie wohl genauso weich waren, wie sie im Schein der Straßenlaterne aussahen? schoss es ihm durch den Kopf. Das Verlangen in Draco auf die Antwort seine Frage zu bekommen, stieg Sekunde um Sekunde. Sein Handy vibrierte in seiner Jackentasche, aber selbst dadurch konnte Draco sich nicht vom Anblick Harrys Lippen los reißen.

Erst als die magische Energie, die durch die beiden entstand, die Straßenlaterne über ihnen ein wenig zum flackern brachte, wanderte Dracos Blick wieder zu Harrys Augen. Seine Pupillen waren geweitet und sein Mund stand immer noch ein kleines Stück offen. Draco schluckte. Wie konnte ein Zauberer nur so verdammt gut aussehen.

Eine sanfte Abendbriese strich über Harrys Gesicht und durch seine schwarzen Haare. Dracos Blick wechselte unsicher zwischen Augen und Lippen seines Gegenübers. Dieser tat zögerlich dasselbe. Das Licht über ihnen flackerte immer stärker und die Briese wandelte sich ein wenig Richtung Wind.

Dracos Herz pochte wild in seiner Brust. Sollte er es wagen? Sollte er es wirklich wagen, seinen jahrelangen Erzfeind Harry Potter zu küssen?

COMPLICATED | Drarry fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt