Chapter 17

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Cia POV:

Ich wachte auf als ich laute Schritte hörte. Es war ein unregelmäßiges Poltern, gemischt mit dem Klirren von zu Boden fallender Gegenstände. Meine Mutter war Zuhause.

Ich schaute auf die Uhr, welche 10 Uhr morgens anzeigte. Langsam stand ich auf, zog mir einen Hoodie mit einer Jogginghose an und machte mich daraufhin fast lautlos auf den Weg zur Küche.

Eine große Frau, mit honigfarbenen, leicht gelockten Haaren, saß mit gebeugter Haltung auf einem der Stühle. Ich sah sie nur von hinten und eigentlich wäre es mir lieber, wenn es so geblieben wäre. Denn als sich die schöne Frau umdrehte, blickte man in ein eingefallenes Gesicht, mit tiefen Augenringen und trockenen Lippen.

Ihre grünen Augen sahen mich ausdruckslos an und so stand ich still gegenüber von meiner Mutter und konnte mich nicht bewegen. Das war das erste mal seit langem dass sie überhaupt auftauchte und sie war nicht aggressiv gestimmt, dachte ich jedenfalls.

Doch schon im nächsten Moment fing meine Mutter an zu schreien, dass ich ihr gefälligst etwas zu trinken bringen soll. ich schluckte schwer, ging dann zur Theke und holte ihr eine Glasflasche, welche mit kühlem Wasser gefüllt war. Sie riss sie mir aus der Hand, nahm einen Schluck und spuckte mir vor die Füße. Schon fing sie wieder an mir die Schuld an Dads Tod zu geben. Es tat weh zu sehen wie sehr sie mich hasste...

Verkrampft wartete ich darauf dass sie ihre Predigt beendete. Nach Luft schnappend blieb ihr Blick eine Zeit lang auf dem Gegenstand in ihren Händen haften, bevor sie ausholte und mir die Flasche gegen den Kopf schmetterte. Ich hätte ausweichen können, doch ich tat es nicht.

Ein höllischer Schmerz durchfuhr meinen Körper als die Flasche zersprang und Scherben auf mich herabregneten. Eine von ihnen bohrte sich in meine Stirn und lies Blut über mein Gesicht laufen. Meine Sicht verschwamm und ich sank zu Boden... Sie hatte es wieder getan, war das letzte was ich dachte bevor ich mein Bewusstsein verlor.

Mit dröhnendem Kopf wachte ich auf dem kalten Küchenboden auf. Langsam nahm ich die Umgebung um mich wieder war. Blut von meiner Stirn tropfte auf die weißen Fliesen, der Flaschenkopf lag achtlos am Boden, genau an der Stelle wo meine Mutter gestanden war. Doch diese war nicht mehr hier, sie war gegangen. Natürlich war sie gegangen...

Benommen stand ich auf und schleppte mich ins Bad, wo mich kein sonderlich schöner Anblick erwartete. Eine riesige Beule hatte sich gebildet, in der eine Scherbe steckte. Ein bisschen des Blutes war schon getrocknet, der Rest lief aber immer noch mein Gesicht herunter. Ich hatte noch weitere Schrammen im Gesicht, doch sie machten mir keine weiteren Probleme, im Gegensatz zu der Verletzung an meiner Stirn.

Vorsichtig zog ich das Glas aus der Schwellung, was eine weitere Blutung verursachte. Ich legte hastig einen Verband an, doch die Wunde hörte einfach nicht auf zu bluten, egal was ich versuchte. Ich musste ins Krankenhaus.

Mit Qualen bereitenden Kopfschmerzen rannte ich in die Garage, setzte meinen Helm auf und raste in die nächst gelegende Klinik, wobei mir einige male schummerig wurde. Noch während ich fuhr, spürte ich, wie die warme Körperflüssigkeit durch den Verband sickerte und sich den Weg zu meinem Kinn bahnte.

Am Parkplatz stieg ich überstützt von meinem Motorrad ab und stolperte durch den Eingang, wo ich geradewegs in die Augen der Person, die ich gerade am wenigsten sehen wollte, blickte. Verdammte scheiße.

Tyler POV:

Sprachlos sah ich in Cias blutüberströmtes Gesicht. Was zum Teufel war passiert?!

Ich hörte sie leise fluchend, während sie langsam anfing zu schwanken. "Tyler...", flüsterte sie und verlor damit endgültig das Bewusstsein. Ihre Beine gaben nach und ich konnte sie gerade noch rechtzeitig unter den Armen packen.

Eine Zeit lang schaute ich sie einfach nur an, doch dann holte mich die Realität wieder ein. Panisch nahm ich sie hoch und rannte mit ihr in meinen Armen direkt in das Zimmer meines Vaters, welcher mich verblüfft ansah, doch sobald er Cia bemerkt hatte, sofort begriff.

Mit einer kurzen Geste machte er mir klar dass ich Cia auf die Liege legen solle, während er die benötigten Utensilien aus dem Schrank holte. Ich setzte mich hinauf, streckte ihre Beine aus und lies ihrem Kopf dann behutsam auf meinen Schoß sinken, woraufhin mein Dad auch schon anfing ihren Verband zu lösen.

Den Anblick von Blut war ich gewöhnt, trotzdem erschauderte ich als ich Cias Verletzung sah. In ihrer Stirn war ein tiefer Einschnitt, der eine große Schwellung krönte. Sie hatte eine Menge Blut verloren...

Ich versuchte ruhig zu atmen und sah meinem Vater zu, wie er ihre Wunde säuberte und desinfizierte, und dann mit präzisen Stichen zunähte. Als er sein Werk vollendet hatte, wandte er sich wieder mir zu.

"Sie müsste bald wieder aufwachen. Ich muss zum nächsten Patienten, wärst du so lieb in der Zeit auf sie aufzupassen?", fragte er mich woraufhin ich nur kurz nickte. Cias Kopf legte ich vorsichtig auf die Liege und setzte mich selbst auf den daneben stehenden Stuhl.

In diesem Moment wurde mir klar was ich soeben gemacht hatte. Ich hatte nicht nur meiner größten Feindin geholfen, nein, ich hatte wirklich Angst um sie gehabt. Als würde sie mir etwas bedeuten, doch das konnte nicht sein. Sie wollte mein Leben zerstören und ich ihres, das war von Anfang an klar gewesen. Warum half ich ihr dann jetzt? Warum verhielt ich mich bei ihr so anders?

Fragen auf die ich keine Antwort hatte. Mein Blick wanderte wieder zu Cia, wie sie reglos auf einer Liege im Krankenhaus lag, während an ihren Händen das eigene Blut klebte. Immer wieder sah ich das Bild, wie sie so schutzlos in meinen Armen lag, vor meinem inneren Auge. Was war ihr nur zugestoßen?

"Du bist hier.", holte mich eine raue Stimme aus meinen Gedanken. Sie war aufgewacht.

"Ja das bin ich.", gab ich sanft von mir und sah zu, wie sie sich langsam aufsetzte und dabei einige Male schmerzverzerrt das Gesicht verzog. "Was ist passiert?", fragte ich die Frage, die mich so brennend interessierte.

Sie schwieg kurz bevor sie mir kühl antwortete. "Ich bin gegen eine Glasvitrine gelaufen.", murmelte sie knapp und schaute mich dabei durchdringend an, als wolle sie meine Gedanken lesen.

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. Das machte keinen Sinn, sie hätte keine so tiefe Wunde, wenn sie nur gegen etwas gelaufen wäre. Cia log mich an.

Doch bevor ich weitere Fragen stellen konnte, kam mein Vater zurück und nahm mir somit die Chance die Wahrheit zu erfahren.

Ich bin so unsicher was das Kapitel angeht ahhhh
Aber ich will's nicht nochmal schreiben und irgendwann muss ja mal was zwischen den beiden passieren .
Help help help

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