Cia POV:
Mein Hirn musste die Ereignisse des gestrigen Tages immernoch verarbeiten. Es war so viel passiert, was nicht hätte passieren sollen. Meine Mutter hätte mir nie wehtun dürfen und Tyler hätte mich nicht sehen dürfen, sich nicht um mich kümmern müssen.
Es war eine durschaubare Lüge gewesen, welche ich ihm aufgetischt hatte und natürlich hat er mir nicht geglaubt. Bald würde er das Ganze hinterfragen, doch ich war ratlos was ich dagegen tun solle. Das logischte wäre es wahrscheinlich ihm von den Streetfights zu erzählen und es darauf zu schieben, aber es fühlte sich nicht gut an ihn zwei mal anzulügen, jetzt, wo er bei mir geblieben war.
Doch es war nunmal immernoch Tyler Blake Gray, der Bad Boy der Schule, der sich für keinen außer sich selbst interessierte und der meine Geschichte nur erfahren wollte, um mich bloß zu stellen. So naiv durfte ich nunmal nicht sein.
"Miss Johnson? Sie dürften jetzt nach Hause gehen, wenn sie wollen.", sprach eine der überfreundlichen Krankenschwestern zu mir. Natürlich will ich gehen, wer bleibt denn freiwillig im Krankenhaus?
Ich nickte knapp und ging ins Bad, wo ich mir das Kittel gegen meine Klamotten von Gestern austauschte. Mein Blick fiel auf den Spiegel, in dem ein Mädchen mit getrocknetem Blut auf dem Hoodie und einem großen weißen Pflaster im Gesicht, welches eine frische Narbe verdeckte, zu sehen war. Leise seufzte ich und meldete mich dann bei dem Doktor ab.
Ich stieg wieder auf mein Motorrad und fuhr nach Hause, wo ich zuerst mal die Küche aufräumte und gründlich putzte. Danach verzog ich mich direkt in mein Zimmer und legte mich in mein riesiges Doppelbett. Meine Gedanken wollten wieder zu der gestrigen Aktion meiner Mutter schweifen, doch ich lies es nicht zu und unterdrückte es einfach, so wie ich es immer tat, wenn mich etwas verletzte.
Da fiel mir ein das Blair, von nichts wusste, deshalb schrieb ich ihr eine Nachricht, in der ich ihr alles erzählte. Dabei fühlte ich nichts, nicht eine einzige Träne bildete sich, obwohl ich die psychische und physische Gewalt meiner Mutter, quasi noch einmal durchlebte.
Kurz darauf vibrierte mein Handy, doch es war nicht Blair, wie ich es erwartet hätte, nein es war die Physiklehrerin, die die Infos zu der nächsten Stufe des Projektes freigab.
Liebe Teilnehmer des Konflikt Projektes,
nachdem ihr letzes Mal grundsätzliche Infos über den anderen erfahren habt, möchte ich das Ganze jetzt ein bisschen vertiefen, indem ich euch auftrage euren Partner mit zu einem oder mehreren der eigenen Hobbies zu nehmen.
Bis Bald, eure Frau Becker
Vielleicht war dieses Projekt doch nicht so unnütz wie ich dachte. Ich könnte damit zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen, zum einen die Aufgabe bewältigen und zum anderen Tyler die Lüge mit dem "aus dem Ruder gelaufenen"-Streetfight auftischen. Ich müsste nur einen zeitlich passenden Kampf finden und das war nicht sonderlich schwer.
Beeindruckt von meinem eigenen Plan, schrieb ich Dan an.
C: Hey, weist du ob am Dienstag ein Straßenkampf in LA ist, wo ich teilnehmen könnte?
D: Bin mir gerade nicht sicher, frag lieber die Leute vor Ort. Ich konnte mich leider bis jetzt nicht melden, weil ich so viel um die Ohren habe, werde dich aber in nächster Zeit aufjedenfall anrufen, Versprochen Süße <3
C: Ist mir eh lieber wenn du mich nicht belästigst ;) Spaßi Hasi, ruf einfach an wenn du Zeit hast.
Am besten ich wende mich an Mason, der müsste bescheid wissen.
C: Hi, ist am Dienstag ein Kampf bei dem ich teilnehmen kann?
M: Jo, um 20 Uhr. Die Adresse schicke ich dir später. Ich weis dass du nicht schwach bist, aber es treten dieses mal sehr gute Leute an, also überschätz dich bitte nicht.
C: Alles klar. Ich pass schon auf.
Also gut, ich müsste Tyler einfach sagen dass er am Dienstag um acht Uhr abends kommen solle, damit er mich richtig kämpfen sieht. Das würd ihn fürs erste zufrieden stellen, hoffe ich zumindest.
Ein schriller Ton holte mich aus meinen Gedanken. Wer zum Teufel klingelte jetzt am Eingang? Augenverdrehend krabbelte ich aus meinem Bett und ging nach unten in die Diele, wo ich die Tür öffnete. Sofort kam eine Person in mein Haus gerannt. Blair.
"Ist sie noch hier? Ich werde deiner verdammten Mutter den Hintern versohlen, niemand tut meiner besten Freundin weh!", schrie sie mich fast schon an, woraufhin ich leicht lachen musste.
"Sie ist weg, keine Angst. Willst du nicht lieber fragen wie es mir geht?", fragte ich sie gespielt beleidigt, was sie zum schmunzeln brachte. Zwei Sekunden später zog sie mich in eine enge Umarmung, sodass ich fast keine Luft mehr bekam, und lies mich erst nach einigen Minuten wieder los.
Halleluja, das Mädchen hatte Kraft..."Ich hab deine Nachricht gelesen und bin sofort hergefahren. Gott sei dank geht es dir gut.", erzählte sie mir erleichtert und grinsend begaben wir uns in mein Zimmer.
Nachdem wir es uns bequem gemacht haben, erleuterte ich Blair meinen Plan um Tyler diese ganze Sache einigermaßen zu erklären.
Sie fand es zwar anfangs nicht so gut, ihn zum zweiten Mal anzulügen, aber sah am Ende doch ein dass es naiv wäre ihm die Wahrheit zu erzählen.
Den Rest des Tages redeten wir noch über Gott und die Welt, bevor Blair um 21 Uhr nach Hause ging und ich mich ins Bett legte. Lange grübelte ich noch, vorallem dachte ich über die Frage „Warum ist er bei mir geblieben und ist nicht einfach gegangen?" nach.
Ich verstand es einfach nicht. Ich habe ihn nur schlecht behandelt, bloßgestellt und verärgert und trotzdem hatte er mir geholfen.
Das machte doch alles keinen Sinn...
Das Kapitel ist ein wenig kürzer, aber ich wusste einfach nicht was ich da noch hätte reinschreiben können hihi
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War of cold
Teen FictionCia, das gebrochene Mädchen aus New York. Sie macht vor nichts halt, Drogen, Alkohol und illegale Motorradrennen gehören zu ihrem Alltag. Das einzige was ihr wichtig ist: Niemanden hinter ihre Fassade schauen zu lassen. Tyler, der Fuckboy und Anführ...