Am Nachmittag erhielt Louis erneut eine Nachricht von Mitch. „Wir fahren jetzt zum Palladium."
Louis, der gerade auf seinem Bett gelegen hatte, sprang auf und lief zu dem Hotelfenster, durch das er auf die Straße hinaussehen konnte. Normalerweise bevorzugte er Zimmer, die nicht zur Straße gelegen waren, aber in diesem Fall hatte solch ein Zimmer doch tatsächlich Vorteile. Louis beobachtete wie Harry, Mitch und der Rest der Crew aus dem Hotel liefen und um die Straßenecke bogen, wo vermutlich der Tourbus parkte. Stalker, schalt er sich. Trotzdem blieb er am Fenster stehen und blickte Harry hinterher, bis er ihn nicht mehr sehen konnte. Einige Sekunden wartete er noch und blickte auf die leere Straße hinab. Dann öffnete er WhatsApp und schrieb Mitch eine Nachricht: „Okay, wann soll ich da sein?"Louis wollte sichergehen, dass Harry ihn nicht sah, bevor er es beabsichtigt hatte. Das Problem war nur, dass Mitch ihn hereinlassen musste und der stand bekanntlich sogar noch vor Harry auf der Bühne. So würde es keine Gelegenheit geben, wo er Louis die Tür öffnen konnte. Fast keine. Mitch hatte ihm erzählt, dass es eine kurze Phase gab, in der Harrys Aussehen zum letzten Mal gecheckt und alles kontrolliert würde. In diesem Zeitraum konnte er sich kurz davonschleichen und Louis durch den Hintereingang des Palladiums hereinlassen.
„Sei in etwa drei Stunden da. Wann genau ich dir aufmachen kann, schreibe ich dir dann", antwortete Mitch.Wenn er zu Fuß zum Palladium kommen wollte, müsste er also spätestens in einer Stunde loslaufen. Außerdem meldete sich sein Magen wieder. Louis versuchte das Knurren zu ignorieren. Wenn er jetzt etwas aß, würde er während des Konzerts wieder Hunger bekommen. Eine halbe Stunde hielt er es noch untätig in seinem Hotelzimmer aus, dann überwältigten ihn der Hunger und die Aufregung. Er könnte ja mal unten an der Rezeption fragen, ob er ein Lunchpaket oder ähnliches bekommen könnte.
„Nein, tut mir leid", sagte der Junge, der hinter dem Schreibtisch saß, als Louis seinen Wunsch äußerte. „Das Restaurant ist erst ab 18 Uhr wieder geöffnet. Sie können aber einen Apfel oder eine Birne nehmen, wenn sie mögen." Er deutete auf die Obstschale, die Louis bereits am Vortag aufgefallen war.
Louis bedankte sich, nahm einen Apfel und verließ das Hotel. Dann würde er halt auf dem Weg zum Palladium etwas essen. Sein Weg führt immerhin durch das Stadtzentrum, da musste er doch irgendetwas leckeres finden. Ein paar Straßenecken später versicherte er sich, ob er alles dabeihatte. Sein Handy war in seiner Jackentasche, seine Zimmerkarte in seinem Portemonnaie in seiner anderen Jackentasche und sonst brauchte er ja nichts. Außer vielleicht... Mist, er hatte die Accessoires im Zimmer liegen gelassen, die ihn vor dem Erkannt-Werden schützen sollten. Egal, er hatte jetzt keine Lust, zurückzukehren. Vielleicht hatte er ja Glück und niemand würde ihn erkennen.Seine Hoffnungen wurden bereits eine Stunde später enttäuscht, als er sich in einem kleinen Laden Churros kaufen wollte. Hinter ihm in der Schlange standen drei Mädchen. Er war so lange nicht mehr von Fans konfrontiert worden, dass er sich nichts dabei dachte, als er seine Bestellung abgab – eine große Packung Churros mit Zimt und Zucker. Und eine Apfelschorle – eine seltsame Mischung aus Apfelsaft und Sprudelwasser, die in Deutschland sehr berühmt zu sein schien.
Als Louis einige Meter weitergegangen war und sich gerade seinen dritten Churro in den Mund schob, hörte er plötzlich seinen Namen.„Das ist Louis Tomlinson!"
„Oh mein Gott, was? Veraschst du uns?"
„Wer ist Louis Tommovinson?"
Bei dem letzten Kommentar unterdrückte Louis nur mit Mühe ein Kichern, vor allem als er hörte, wie die anderen Mädchen schockiert nach Luft schnappten.
„Louis Tomlinson!", zischte die eine dann. „Aus One Direction. Der war in der Band von Harry Styles, auf dessen Konzert wir dieses Jahr gehen wollten."
„Er ist in der Band von Harry", verbesserte das andere Mädchen, wurde aber von ihren Freundinnen überhört.
„Harry kennst du aber, oder? Du musst! Elen und ich waren so verzweifelt, weil wir keine Karten mehr bekommen haben, weiß du noch?"Louis hoffte, dass man ihm nicht anmerkte, dass er dem Gespräch folgte und lief weiter in Richtung des Palladiums. Die Hälfte des Weges hatte er etwa hinter sich. Wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, würden die drei Mädchen ihn sowieso noch einholen. Das dürfte von der Zeit her jedoch ausreichen. Louis verlangsamte seine Schritte also, um den Mädchen eine Chance zu geben und tatsächlich hörte er kurz darauf schnelle Schritte und eine schüchterne Stimme, die ihn mit einem leichten deutschen Akzent ansprach.
„Entschuldigung... Louis Tomlinson?"
Louis blieb stehen und drehte sich mit einem halben Lächeln zu den drei Mädchen um, die jeweils mit einer Churrotüte hinter ihm standen und ihn erwartungsvoll anlächelten. „Ja?"Er konnte an dem Blick des einen Mädchen ganz deutlich erkennen, dass es gerade „Oh mein Gott, er ist es wirklich" dachte. Ein blondes Mädchen hielt sich etwas hinter den anderen im Hintergrund. Das musste die sein, die ihn nicht gekannt hatte. Louis fand es sehr freundlich von ihr, sich zurückzuhalten. Das war viel besser als die Menschen, die so taten, als würden sie Fans sein, einfach nur um ein Foto mit einem Prominenten zu haben.
Weil Louis sie trotzdem nicht komplett außer Acht lassen wollte, zwinkerte er ihr kurz zu. „Hey, ich bin Louis Tomlinson."
Das Mädchen schüttelte seine ausgestreckte Hand überrascht und lächelte ebenfalls. „Livya."„Und ihr seid?", wandte Louis sich dann an die beiden, die Directioner zu sein schienen.
„Ich bin Tina und das ist Elen", erklärte eine von den beiden.
„Können wir vielleicht ein Foto mit dir machen?", fragte die andere, die offenbar Elen hieß schüchtern.
Louis grinste sie an. „Natürlich, Liebes."
Er legte die Arme um Elen und Tina, während Livya ein Foto von ihnen schoss. „Wie geht's euch?", fragte er die Mädchen dann, um ein bisschen Konversation zu betreiben. Er musste immerhin erst in anderthalb Stunden am Palladium sein.
„Super", strahlte Elen, und so sahen sie auch aus. Sogar Livya wirkte sehr glücklich. Louis freute sich. Ob er der Grund war oder nicht, es war doch schön, wenn es den Leuten gut ging.„Ich habe dich an deiner Stimme erkannt", sagte Tina und Louis drehte sich überrascht zu ihr um. „Als du Churros geholt hast. Du warst auch der Einzige, der Englisch geredet hat, das war natürlich auch auffällig, aber als du dann gesprochen hast, war mir klar, dass du es bist."
Louis grinste Tina unsicher an, und überlegte, ob er es gruselig finden sollte, oder nicht, dass er an seiner Stimme identifiziert worden war. Wenn man es recht bedachte, war es nur verständlich, dass man ihn daran erkannte. Er war immerhin kein Fußballer oder so, man kannte ihn für seine Stimme. Außerdem bedeutete es, dass es nicht schlimm war, dass er seine Sonnenbrille vergessen hatte. Diese Mädchen hätten ihn sowieso erkannt.
Als Louis sich einige Minuten später von den Dreien verabschiedete, konnte er hören, wie Elen die anderen fragte: „Sagt mal, welches Datum haben wir?"
„Den 27. Oktober", antwortete eine Stimme, vermutlich Livya, wenn Louis raten müsste. „Wieso?"
Er hörte wie jemand nach Luft schnappte. „Dann ist heute das Harry Konzert!"
Schnell beschleunigte er seine Schritte, um weiteren Fragen zu entkommen._______
Happy Birthday Pantha11
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Not who we used to be | Larry Stylinson 2017
Fanfic- Wie es 2017 bei Louis und Harry ausgesehen haben könnte - Louis vermisst Harry und One Direction. Wie soll man über jemanden hinwegkommen, zu dem man auf der ganzen Welt Erinnerungen hat? Von dem man Tag für Tag hört. Auf den man pausenlos angesp...