Geschichte 10

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Die 5 Wörter: Wiedergeburt/ Bestimmung/traurig/ allein/ Hoffnung

Wie so oft sitze ich allein am Tisch und schlinge mein Frühstück hinunter. Meine große Schwester ist schon weg. Ich muss mich beeilen, sonst komme ich zu spät in die Schule. Leider ist es oft so, dass ich den Bus nicht mehr schaffe. Aber es ist mir egal.

Ich habe die Hoffnung auf einen Abschluss eh schon aufgegeben. Meine Eltern sind vor drei Jahren verschwunden. Meine Schwester hat mich bei sich aufgenommen, doch wirklich gekümmert hat sie sich nicht um mich. Immer wenn ich von unseren Eltern anfange, wird sie sauer und schreit mich an. Ich soll sie nie wieder erwähnen und wenn doch weiß ich wo die Türe ist. Sie hat auch ein Leben, meint sie und versucht selbst irgendwie über die Runden zu kommen. Traurig höre ich viele sagen, wenn sie von meiner Geschichte hören. Doch das ist mir mittlerweile auch egal. Langsam laufe ich, obwohl ich eigentlich eher fliegen sollte, zu der Bushaltestelle. Der Bus steht noch da. Glück gehabt? Ich weiß es noch nicht. Meine Schritte werden schneller. Warum eigentlich?

Der Bus steht immer noch. Jetzt fange ich doch an zu rennen. Einmal in dieser Woche pünktlich in die Schule kommen, wäre doch schon einmal eine Verbesserung. Ich stehe an der hinteren Tür des Busses, doch sie öffnet sich nicht. Im Gegenteil der Bus beginnt loszufahren. Ich bin doch da! Ich laufe mit dem Bus mit.

Warum macht er den die Türe nicht auf? Sieht der Fahrer mich nicht? Ich klopfe gegen die Tür, im Bus sehe ich nur einen blonden Schopf herumwirbeln. Da bleibt der Bus auf einmal stehen. Die Türen öffnen sich und ich kann in den Bus einsteigen.

„Danke!",rufe ich atemlos, von der Rennerei und dem Geklopfe, nach vorne zum Fahrer. Die Türen schließen sich und der Bus bewegt sich wieder. Ich setze mich auf die Stufen vor der Tür und schaue hinaus. Damit ich nicht in die Gesichter, meiner Mitschüler sehen muss.

„Unglaublich das du es mal geschafft hast." Diese Stimme macht mir eine Gänsehaut. Ist die auch im Bus? Dachte, sie hat einen eigenen Chauffeur und lässt sich nicht herab einen Bus zu besteigen. Wie das gemeine Volk. Ich stehe auf und schaue mich um, wo sie sich niedergelassen hat. Ganz hinten, wo sie alles im Blick hat und natürlich auch alle anderen sie sehen können.

„Unglaublich das ich dich in dem Bus sehe. Es muss wohl meine Bestimmung sein, dich in einem öffentlichen Bus zu sehen." Hinter mir höre ich eine Menge Lacher und Gegluckse, weil sie es sich das Lachen verkneifen wollen.

„Ist schon wieder gut oder ihr zwei?" Mein Blick wandert von Stacy nach links. Dort sitzt Jason Tylor. Wieso ist den der hier? Hat er nicht seinen eigenen Wagen?
„Hey, du hör auf so zu starren." ,keifte Stacy mich an. Schnell schaue ich wieder auf die Straße, mir ist es gar nicht aufgefallen, dass ich ihn angestarrt habe. Wenn es so etwas wie eine Wiedergeburt gibt. Dann möchte ich im nächsten Leben, so einen Freund haben. Der gut aussieht und auch, was im Köpfchen hat. Was er mit Stacy zu tun hat, wundert mich immer noch. Er ist der Klassenbeste in jedem Fach, hilft, wo er nur kann. Ist Klassensprecher und auch noch im Schachclub, Tennisclub und auch im Schwimmverein in der Stadt. Ein Traum von einem Mann oder nicht?

Geschichten aus fünf WörternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt