Geschichte 16

2 1 0
                                    

Das Bild ist von dem Künstler: Dieter Mammel,  Aquarell

Die 5 Wörter: gemein/ Rauch/ warten/ Pfau/ Weide

Woher kommt nur dieser Rauch? Grillt jemand auf der Wiese? Schnell renne ich hinunter auf die Weide, um besser sehen zu können. Am höchsten Punkt der Weide kann ich weit hinunter in das Tal schauen. Ich sehe die Quelle des Rauches. Im Dorf scheint ein Haus zu brennen. Was ist wohl passiert?
Ich renne, so schnell ich kann zum Stall und hole ein Pferd raus. So schnell wie das Pferd mich lässt, reite ich in das Tal hinunter, um nachzuschauen, ob ich helfen kann. Wenn ein Haus brennt, ist jede Hand hilfreich.
Ich rieche den Qualm nun stärker, bekomme kaum Luft. Es stehen mittlerweile schon zwei Häuser in Flammen. Im Dorf herrscht das reine Chaos. Wieso? Niemand sagt, was zu tun ist. Zwei haben einen Eimer in der Hand und schütten das Wasser in das Flammenmeer.

Jack kommt zu mir gerannt und meint, es sind alle Erwachsenen weg! Die Kinder wissen nicht, was sie machen sollen. Jetzt wo er es sagt. Ich sehe wirklich keinen Erwachsenen hier in dem Chaos.
Ich pfeife so laut, dass mich viele der Kinder hören und zu mir her schauen.
„Es sollen sich alle in einer Reihe aufstellen. Der beim Brunnen gibt einen vollen Eimer weiter. Eine zweite Reihe macht dasselbe aber beim Nebengebäude das noch nicht brennt. Wir müssen verhindern, dass es sich ausbreitet. Jeder andere der Zeit hat, schnappt sich zusätzlich einen Eimer und versucht, das zweite Haus zu retten."
Wir können nicht warten bis die Erwachsenen wieder auftauchen. Sonst gibt es bald kein Dorf mehr.

Auch ich schnappe mir einen Eimer und fülle diesen mit Wasser. Auf dem Weg zum Brunnen sehe ich einen Wagen stehen, da sind viele Fässer drauf. Schnell schaue ich, ob sie leer sind. Das Glück ist auf unserer Seite. Ich spanne mein Pferd an den Wagen und fahre mit dem Wagen zum Brunnen. Jack scheint zu verstehen, was ich machen will, und hilft mir gleich. Er und ich füllen die Fässer mit Wasser.
Als wir es nach einer Weile geschafft haben alle zehn Fässer zu füllen, fahre ich mit dem Wagen langsam zu den Häusern. Wir ziehen drei Kinder dazu und füllen nun die Eimer schneller mit Wasser wieder auf. So geht es schneller, das Feuer zu löschen.

Den ganzen Tag verbringen wir damit, diese Häuser zu retten. Es wird dunkel und wir haben es endlich geschafft. Leider ist das erste Haus nur noch eine Ruine aus verkohlten Balken, aber das zweite Haus, kann man vielleicht wieder aufbauen.

Vorsichtig gehe ich in das Haus und schaue mir die Schäden an. Im ersten Stock angekommen entdecke ich ein Bild. Es steht eine Frau in der Mitte von Tieren. Neben ihr steht ein Pfau. Er hat sein Rad auf und sieht wunderschön aus. Aus mir unerklärlichen Gründen ziehen mich diese Federn in ihren Bann. Sie scheinen mich böse anzuschauen. Jack kommt herein und fragt mich, was er mit den Kindern machen soll. Er kann sie nicht einfach alleine nach Hause schicken. Sollen sie Suchtrupps bilden, um die Erwachsenen zu suchen?

„Klar geht jetzt im Dunkeln die Erwachsenen suchen. Dann kannst du ebenso die Kinder nehmen und sie in die Schlucht werfen."
„Du musst nicht gleich so gemein sein. Ich habe schon verstanden. Nicht jetzt suchen." Beleidigt zieht Jack ab und sammelt die Kinder ein. Sie sollen alle bei ihm schlafen heute Nacht.

Mein Blick wandert wieder zu dem Bild und vergesse alles um mich herum.

Geschichten aus fünf WörternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt