Verheiratet

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„Ja, ich will.", presste ich hervor, und meine Knie gaben nach. Kais griff um meine Hände verstärkte sich, so dass ich aufrecht stehen blieb, noch bevor irgendjemand etwas hätte bemerken können. 

 „Vor Gott, sollt ihr mit diesen Worten nun vereint sein. Steckt im Zeichen eurer Liebe die Ringe einander an." Zwei Kinder stolperten von der Seite auf uns zu und überreichten uns die Kissen auf denen die goldenen, Dimantbesetzten Ringe lagen. 
 Ich hatte Tränen in den Augen als Kai mir meinen Ring überstreifte und meine Hände zitterten als ich es an ihm wiederholte. Kai drückte meine Hände, ein Zeichen das ich stark bleiben musste, doch es war so schwer nicht laut los zu schluchzen. Nicht zusammen zu brechen. 
 „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, sind Sie beide nun vereint. Möge Frieden, Segen und Liebe über Ihnen schweben und sich von Ihnen aus über beide Königreiche verteilen." Wäre ich nicht so konzentriert darauf gewesen, nicht in Ohnmacht zu fallen, hätte ich vielleicht ein sarkastisches Schnauben von mir gegeben. „Sie dürfen einander jetzt küssen." 
 Ich versteifte mich ein wenig als Kai meine Hände langsam los lies und stattdessen einen Arm um mich schlang und mit der anderen meine Wange berührte. Ich versuchte ganz still zu bleiben und diesen Moment einfach verstreichen zu lassen, doch mein Blick wanderte automatisch, gehetzt in die Menge wo Sehun stand. 
 Sein Blick verkettete sich erneut mit meinem und mein Mund bewegte sich ohne meine Erlaubnis. Formte lautlos den Namen des Jüngeren, der langsam zurückwich, während er beobachtete wie Kai den Abstand zwischen uns immer weiter überbrückte, bis seine Lippen auf meinen lagen. Ich schloss die Augen und zählte innerlich die Sekunden bis es vorüber war. Als ich auf vier Sekunden kam, löste sich Kai wieder und die Menge brach in johlendes Klatschen aus. 
 Mein Blick raste erneut zu Sehun, doch seine Stelle war leer. Verzweifelt suchte ich die Menge nach seinem blonden Haarschopf ab, aber es war nichts von ihm zu sehen. Er war fort. 
 Tränen lagen auf meiner Wange und Kai wischte sie sanft mit dem Daumen weg. In seiner Miene erkannte ich etwas das mich verwirrte, doch er drehte sich von mir fort und strahlte die Menge an, während er seine Finger erneut mit den meinen verschränkte. 
 Ich atmete tief ein, das hier war wohl mein Leben. Mein schreckliches Schicksal. Und so setzte auch ich ein wackeliges Lächeln auf die Lippen und vollführte ein Schauspiel in einer Rolle für die ich mich niemals freiwillig gemeldet hatte. Leben war etwas so unheimlich Kompromissloses. 
 Anschließend verlief die Festlichkeit wie geplant. Im Garten wurde Kai und mir zu gejubelt, ein paar wichtige Hände wurden geschüttelt, ein paar Glückwünsche dankend angenommen und ein paar Schmeicheleien gluksend erwidert. 
 Darauf zerstreute sich die Schar an Gästen in Garten und Ballsaal und einmal erkannte ich Chanyeol, wie er mir aus der Mege zu winkte, doch bevor mein Freund mich erreichen konnte, nahm mich Key am Arm und führte mich zu einem Hinterzimmer, wo ich erneut meine Kleidung wechseln musste (mittlerweile hatte ich das Zählen aufgegeben). Als ich frisch und so gut wie neu wieder nach draußen trat, war von Chanyeol jede Spur verschwunden und mir sakten die Schultern hinunter, weil ich nur zu gerne ein vertrauliches Wort, eine bekannte Berührung oder auch nur einen warmen Blick mit meinem guten Freund gewächselt hätte. Er war ein bunter Punkt in einer schwarzen Landschaft, leider jedoch unberreichbar im Moment. 
 Das Bankett wurde eröffnet, Diener strömten durch den Saal und bedienten die sitzenden Gäste, reichten Dampfende Teller an und verzogen sich dann diskret wieder in die Küche, bevor sie Minuten darauf mit neuen Tellern hereinströmten und sie mit den alten austauschten. So ging das im Minutentakt weiter. 
 Kai und ich saßen am Ende des Raumes, an einem von Rosen umrahmten Tisch, der uns festlich hervorstechen lies. Unsere Eltern an Tischen direkt neben den unseren. Zu unserer beiden Überraschung erhielten wir die gleichen Portionen zu Essen wie alle anderen und als wir geschockt auf unsere Teller starrten, hörten wir jemanden rechts von uns leise Lachen. Als wir aufblickten zwinkerte uns Key zu, während Kwanghee neben ihm schmollend die Arme vor der Brust verschrenkt hielt. 
 So dankbar wie wir dem jungen Designer auch waren, viel hinunter bekam weder Kai noch ich. Die Last der gesagten und ungesagten Worte hing uns noch immer schwer in den Bäuchen und alles was wir in den Mund nahmen schmeckte gleich fade. Ohne ein Wort an einander zu richten, schoben wir unser Essen auf unseren Tellern umher, bevor Kyungsoo und Taemin unsere Teller wechselten und wir mit der nächsten Portion spielen konnten. 
 Taemin warf uns einen eigenartigen Blick zu, während Kyungsoo uns überhaupt nicht ansah. Ich dagegen, konnte kaum den Blick von meinem Persönlichen Diener abwenden. Ich nahm ihm übel das er mich hintergangen hatte und noch nicht einmal den Anstand besaß sich daran zu erinnern. Und ich nahm ihm übel, das seine Gefühle für Kai so echt, stark und widerspänstig waren, denn sie lebten, komme was wolle, immer noch in mir. Ich fragte mich wie Kyungsoo wohl überlebt hätte, wenn Kai mich geheiratet hätte, er seine Erinnerungen jedoch nicht verloren hätte... Ich war mir ziemlich sicher, das er daran zerbrochen wäre. Also hatte ihm die kleine Gehirnwäsche wohl oder übel das Leben gerettet. Und dieses Glück nahm ich ihm doppelt und dreifach übel.  
 Nachdem auch der letzte Gang zu Tisch gebracht wurde, durften Kai und ich uns endlich wieder bewegen. Unsere Anzüge wurden gewechselt, bevor wir uns in die Mitte des Saales stellten. Mit steifen Gliedern fanden wir uns in einer halben Umarmung wieder, bevor ich ihm die Hand auf die Schulter legte und er die andere in seinem Griff auffing, bevor die andere sich um meine Mitte schlang.
 Das Orchester setzt an und Kai und ich schwangen in der Musik, vollführten einen Tanz der von eleganz und grazie nur so triefte und ich bildete mir ein das jeder Schritt von uns Löcher durch den Boden brannte, denen wir nun ausweichen mussten. Bis es keinen Ort mehr zum Entweichen gab. Am Ende des Tanzes fielen wir beide in die Schlucht unserer Lügen und mein Kopf schwirrte schrecklich. Noch nie hatte ich einen so schrecklichen Tag gehabt und offensichtlich übertrug sich dies auf meine mentale Gesundheit. Wenn ich am Ende dieses Tages wahnsinnig werden würde, so würde ich den Wahnsinn mit offenen Armen empfangen und mich in seiner Umarmung verlieren, wie ein verängstigtes Kind an der Brust seiner Mutter. Nur um für eine Gott verdammte Minute Ruhe zu bekommen. Nur um für eine Minute aus diesem verfluchten, verfluchten Leben aussteigen zu können. Nur um für den Bruchteil einer Sekunde nicht Luhan sein zu müssen.
 Ruhe wurde mir nicht geschenkt. Und Luhan blieb ich leider ebenfalls. Nach Kai folgten unendlich viele andere Gäste die es für eine gute Idee hielten mich bei einem Tanz vollzureden mit unechten Glückwünschen und zu schiefen Lächeln. Ich kam mir vor wie damals auf dem Maskenball, mit dem Unterschied das die Menschen hier, keine schön verzierten Masken trugen, sondern sich hinter hässlichen Fratzen versteckten. Ich musste wirklich weg von hier. 
 Die nächste Umdrehung beförderte mich jedoch auch schon in die nächste Umarmung und ich war kurz davor aufzuheulen, als mein Gegenüber mir ins Gesicht lachte. Ein Mann mit rotem Haar und blauen Augen, so auffällig wie ein bunter Hund. 
 „Was soll ich sagen? Ich würde Ihnen zwar gerne von Herzen zur Hochzeit gratulieren Prinz Luhan, aber es wäre nicht ernst gemeint." 
 Ich blinzelte den Mann vor mir mehrmals an. „Was?" 
 „Gefällt dir mein Auftreten nicht, Prinz Lulu?" 
 Ich konnte ein leises Schluchzen nicht unterdrücken, als ich die Arme um Lay's falschen Körper warf und uns beide völlig aus dem Takt warf. „Na na", meinte er etwas überfordert. „es ist etwas zu spät um einzusehen das ich deine wahre, große Liebe bin", scherzte er und strich mir über den Rücken. Ich zwang mich dazu mich wieder aufzurichten, etwas Abstand zwischen uns zu bringen und den Tanz fortzuführen. Meine Knie dabei weich und eigentlich zu nichts zuzutrauen. 
 „Herzzerreisende Zeremonie übrigens, ich konnte mir ein Gähnen nur mit Mühe unterdrücken." 
 Das brachte mich ein wenig zum Schmunzeln und Lay strahlte mir entgegen. „Na also, so sieht deine Seele schon ein kleines Bisschen besser aus." 
 „Meine Seele?", fragte ich leise und fürchtete die Antwort. 
 Lay wurde schlagartig sehr ernst und sehr besorgt. „Minseok und ich haben von deinen dunklen Schwingungen beide ziemliche Kopfschmerzen bekommen, das war wirklich nicht nett von dir", tadelte er mich. Das Orchester beende sein Lied, doch wir ignorierten die wartenden Gäste um uns herum und tanzten weiter als wäre nichts geschehen. Als die Musik wieder erklang, redete Lay weiter. „Wir haben uns wahnsinnige Sorgen gemacht und ich wollte schon viel früher mit dir reden, aber du warst ziemlich beschäftigt." Er seufzte. „So 'ne Hochzeit macht echt überhaupt keinen Spaß." 
 Unwillkürlich musste ich über seine grimmige Miene lachen. 
 „Deine Seele hat ein paar echte Kratzer abbekommen", flüsterte Lay ehrfürchtig. „Kratzer die gestern Abend noch nicht da gewesen sind Luhan. Ich mache mir ernsthafte Sorgen." 
 Ich war unendlich gerührt und vergriff mich an dem Stoff der Lays Schulter bedeckte um mich an irgendetwas festzuhalten. Um Halt zu bekommen. Um nicht hier und jetzt in Tränen auszubrechen. 
 „Lay..." Meine Stimme brach. 
 „Ach du meine Güte, fang hier ja nicht an zu weinen, sonst bekomm ich es noch mit der Königlichen Leibgarde zu tun!" Er tat als wäre er zutiefst empört, doch das besorgte Glitzern in seinen Augen verriet ihn. „Ich weiß nicht wirklich was los mit dir ist, aber ich weiß was dich aufmuntern wird." Er grinste mich schief an. „Schmuggel dich später weg von hier, oder in der Nacht, wenn alle schlafen. Komm in die Bibliothek und Minseok, Sehun und ich werden dich schon irgendwie wieder aufmuntern, na wie klingt das Prinz Lulu?" 
 Großartig. Es klang wirklich zu gut um wahr zu sein. Und leider war es nicht wahr. Mein Herz wurde eng in meiner Brust und ein bitteres Gefühl machte sich in mir breit. 
 „Huch? Klingt das so schlecht? Deine Seele ist sogar noch dunkler geworden..." Er schüttelte ungläubig den Kopf. 
 „Lay", begann ich unsicher. „Lay was redest du da? Sehun...Sehun ist doch..." Ich ließ den Satz offen zwischen uns stehen und verwirrt neigte Lay den Kopf zur Seite. 
 „Was ist mit ihm? Klar er ist nicht ganz auf der Höhe aber..." 
 Mein entsetzter Gesichtsausdruck brachte den Magier zum Schweigen. 
 Er runzelte die Stirn, etwas an meinen Augen beunruhigte ihn und ich hörte ihn hörbar, nervös hinunter schlucken. „Luhan", flüsterte er. „Was ist mit Sehun?" 
 Ich konnte es nicht fassen. Das war vollkommen unmöglich. Sehun hatte Lay nichts gesagt. Er hatte ihm nicht mitgeteilt das er... „Sehun...Lay es tut mir so Leid."
 „Luhan!", rief Lay panisch aus und ich kämpfte gegen Tränen an. „LUHAN!", schrie Lay nun lauter und er blieb stehen, um mich an den Schultern zu packen. In diesem Moment tauchte wie aus dem Nichts, Minseok hinter Lay auf und ergriff den Magier ebenfalls an der Schulter. „Ihr erweckt zu viel Aufmerksamkeit", zischte er gefährlich, doch Lay hörte ihm gar nicht zu. Stattdessen bohrte sich sein Blick in meine Mitleidigen Augen. 
 „Sehun ist fort", flüsterte ich schließlich und obgleich ich sanft und behutsam geklungen hatte, starrte mich Lay an, als hätte ich ihm mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen. 
 „Was?" Er taumelte rücklings. 
 „Lay..."
 „Das ist nicht wahr." Er schüttelte den Kopf und starrte zu Boden. „Das kann nicht wahr sein." Plötzlich blickte er auf und sah mir eindringlich in die Augen, nur das ich wusste das er sich nicht mit der Oberfläche zufrieden gab. Er berührte meine Seele, suchte nach Anzeichen das ich log und...fand keine. Er schüttelte den Kopf. „Das würde er...das würde er nicht tun, er würde nicht einfach fort gehen ohne mir...was zu sagen, nicht...nicht ohne mich gehen." Er konnte nicht aufhören den Kopf zu schütteln und Minseok packte ihn unnachgiebig am Arm. 
 „Lay wir müssen weg von hier! Die Leute..."
 Der Magier hörte dem anderen gar nicht erst zu. „Er wird dort alleine nicht überleben. Kais Rabe von einer Mutter, hat doch nur auf diesen Moment gewartet, sie wird ihn töten lassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie...er ist nicht sicher und das weiß er! Er braucht mich!", rief Lay und ohne das er es ausgesprochen hatte, wusste ich das Lay, Sehun mindestens genau so sehr brauchte wie andersrum. „Er kann doch nicht..."
 Minseoks Stimme lies Lay abbrechen. „Du weißt das er das richtige getan hat", flüsterte er. „Alleine wird er dort draußen überleben, aber wenn du fliehst Lay und das hättest du getan, hätte Sehun dich darum gebeten, wärst du ein abtrünniger Magier. Und du weißt was für Konsequenzen das mit sich zieht." 
 Lay schüttelte den Kopf. „Das ist mir egal." 
 Minseok seufzte. „Und deshalb hat Sehun dir nichts verraten, weil er dich viel zu gerne hat." 
 „Dann wäre er nicht gegangen!", schrie Lay und Tränen fielen ihm auf die Wangen. Lay weinen zu sehen war wie Regenbogen die verblassten, Blumen die welkten und Hundebabys die verhungerten. Es war schlicht und ergreifend grausam. 
 „Lay...", begann ich, doch was sollte ich schon sagen? Es war meine Schuld das Sehun gegangen war. Meine Schuld das Lay jetzt weinte und meine Schuld das Sehun vielleicht ermordet würde...Oh Gott, wie konnte ich ihn nur gehen lassen?! Was um Himmels Willen hatte ich nur getan? 
 „Ich muss ihm hinterher, vielleicht ist es noch nicht zu spät, vielleicht ist er noch nicht weit gekommen..." Lay beachtete uns andere gar nicht mehr, sonder murmelte vor sich hin, während seine Augen Ruhelos über den Fußboden glitten. Im Kopf tüftelte er einen Plan aus, einen der ihn zu Sehun bringen würde. 
 „Du kannst nicht einfach gehen", zischte Minseok und Lay versuchte seine Hand um seinen Arm abzuschütteln. Vergeblich. 
 „Mir bleibt nichts anderes übrig, ich werde sicher nicht tatenlos dabei stehen, während mein bester Freund in seinen sicheren Tod rennt!" 
 „Du bist der einzige der hier in seinen sicheren Tod stolpert!", schrie Minseok auf und ich sah echte Gefühle in seinen Augen toben. Lay war ihm ein Freund geworden und zwar teuer genug um ihn nicht verlieren zu wollen.
 „Das ist mir egal!" 
 Minseok kochte förmlich vor Wut und ich sah Dampfschwaden aus seinen Poren entweichen. Gott wenn er hier plötzlich anfangen würde zu zaubern, würde das einen Skandal auslösen! 
 „Luhan, was ist hier los?" 
 Ich wandte mich der eindringlichen Stimme zu und musste mit Schrecken beobachteten, wie mehrere Gäste um uns herum, das Tanzen aufgehört hatten um uns neugierige Blicke zuzuwerfen. Es erweckte sogar Kais Aufmerksamkeit, der Minseok nun mit schmalen Augen beobachtete. 
 „Was macht der Zauberer hier?", zischte er angewiedert und wäre ich nicht so fokusiert auf Lay gewesen, ich hätte ihm die Leviten gelesen. Wie konnte gerade er ein schlechtes Wort an Minseok richten?! 
 Lay hatte Kai neben mir entdeckt noch bevor ich mir eine gute Lüge für Kais Frage hatte einfallen lassen können. Und plötzlich brannte Hass in seinen viel zu dunklen Augen auf. „Du", knurrte er und trat auf uns beide zu. 
 Kai hob eine Augenbraue an und betrachtete den Körper des ihm fremden Mannes mit verwirrter Miene. Lays Verkleidung war wie immer perfekt. „Kennen wir uns?" 
 „Oh ja", spottete der Magier. „Du bist der Protagonist meines Leidens", beschuldigte er ihn giftig und Kai sah mich fragend an. 
 „Was schwafelt der da?" 
 Ich schluckte trocken hinunter und machte einen Schritt auf Lay zu, der wild und wahnsinnig aussah. „Bitte hör auf", flüsterte ich. „Bitte beruhige dich, du...du machst mir angst", gestand ich, doch Lay beachtete mich gar nicht. Seine gesamte Aufmerksamkeit galt Kai. 
 „Wenn du nicht wärst...würde es dich bloß nicht geben", murmelte der Magier und ich spürte das nervöse Vibrieren der Luft als Lay auch das letzte bisschen Kontrolle über sein Tun entglitt und er von einer Welle des abgrundtiefen Hasses davon gerissen wurde. „Dann wäre alles anders. Wieso...verschwindest du nicht einfach Prinz?!" Er sprach das letzte Wort wie einen Fluch aus und bevor ich etwas sagen, gar tun konnte, spürte ich eine geballte Kraft an Energie an mir vorbei saußen. Ihr höllischer Impakt streifte mich und versengte mir die Haut wie ein Feuerball. Ich hisste auf vor Schmerz, konnte mich jedoch nicht auf ihn konzentrieren, weil die Sorge um Kai mich schier blind machte. 
 „Kai!", rief ich und ich wusste nicht was ich hätte rufen wollen. 'Duck dich' oder 'Spring zur Seite!' vielleicht, aber es war ohnehin zu spät. Der Ball aus zerstörerischer Macht wurde auf Kai abgeschossen und als er kurz vor Kai war, blinzelte letzterer noch nicht einmal. Denn plötzlich blieb der Ball stehen und schoss mit doppelter Geschwindigkeit auf Lay zurück. Meine Augen wurden groß. Das musste der Reflectare sein... 
 Ich hörte ein Hissen und ein schmerzverzerrtes Gurgeln als ich mich umwandte und das schlimmste befürchtete. Der Ball aus Energie war zu Lay zurück gekehrt, doch Minseok hatte sich vor den anderen Magier gestellt und versuchte gerade das Ding unter Kontrolle zu kriegen, wobei er sich Hände und Brust versengte. Seine Augen wurden schmal und in der nächsten Sekunde gaben seine Hände nach, langsam und stetig, als würde er den Ball gezielt zurück drängen. Langsam tauchte der Ball in Minseok ein und verschwand in dessen Inneren. Gleichzeitig fiel Lay ohnmächtig zu Boden. (Ich hoffte zumindest das es sich um bloße Ohnmacht handelte).

Königlich VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt