Kapitel 17. Dunkler Nebel

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Keuchend kam ich oben an. Link zog mich die letzten Zentimeter hoch und hielt mich kurz fest, damit ich nicht gleich wieder runter fiel. ,,Du bist echt schnell." sagte ich. Der Ast war so stabil, dass man perfekt darauf stehen konnte. Die Berge in der Ferne und das Dorf unter uns. Eine blonde Haarsträhne fiel mir ins Gesicht als mir eine leichte Windböe ins Gesicht blies. Doch plötzlich sah ich etwas in der Ferne. ,,Link was ist das da?" Ich sah zu Link der mich irgendwie betrachtete. Ich errötete. ,,Link?" Mit der Hand wedelte ich vor seinen Gesicht herum, doch er sah bereits hinter mir. Ich drehte mich auch um. Auf der anderen Seite braute sich etwas schwarzes zusammen. Es schwebte langsam in der Luft und kam näher. ,,Was ist das?" Link packte meine Hand. ,,Runter hier, schnell!" Zwar wusste ich nicht was los war, doch ich gehorchte ihm und stieg den Baum wieder hinab. Die Bewohner um uns fingen an panisch zu werden, als die schweren Schwaden nicht mehr als ein paar Kilometer entfernt waren. Link rannte schon voraus. ,,Wir müssen raus aus dem Dorf und nicht rein. Wo rennst du denn hin?" rief ich ihm zu und versuchte mit zu halten. ,,So ist das nicht. Das Dorf ist momentan am sichersten. Die pechschwarze Nacht bricht an. In dieser Nacht sind die meisten Menschen gefallen. Überall kommen Monster und greifen hilflose Reisende an. Die Seelen der Menschen werden genommen und helfen den Monstern damit sie noch stärker sind." Erschrocken hielt ich ihn zurück. ,,Link, überleg doch mal! Ganon wird heute sicher diese Macht ausnutzen. Er ist auch ein Monster und wenn er diesen Moment ausnutzt, ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten das er in nur wenigen Tagen zurück kommt." Link ging es genauso wie mir. ,,Ich weiß doch, egal was jetzt passiert. Wir bleiben hier! Alle müssen Schutz suchen, denn in diesem Nebel befinden sich die Monster. Wenn wir hier draußen bleiben werden wir alle so wie sie. Deswegen haben wir den Krieg vor 100 Jahren verloren." ,,Also kommt diese Nacht alle 100 Jahre?" Wie befürchtet nickte er. ,,Gibt es hier irgendwo Gasthäuser?" fragte ich ihn. ,,Die werden alle überfüllt sein. Lass uns erstmal den Leuten helfen. Sonst sind wir alle in Gefahr." Zum Glück waren nur wenige ahnungslos. Darunter viele Kinder. Link hatte Recht. Die Häuser waren total voll und wenn wir nichts fanden mussten wir chancenlos weg rennen. ,,Ich werde schon was organisieren..." ,,Was meinst du damit." Er grinste böse. ,,Wirst du schon sehen." Das ist bestimmt eine blöde Idee. Von weitem Entdeckte ich Carmen die dort wie geschockt da stand. ,,Mutter, komm zurück!!" ,,Was ist los?" Wir kamen auf sie zu. ,,Lucia ist einfach dem Nebel entgegen gelaufen. Sie will mit den Göttern sprechen." ,,Mit den Göttern kann man doch nur an bestimmten Quellen kommunizieren." ,,Dann macht doch irgendetwas." Carmen sah uns trotzig an. Wie ich sie hasste. ,,Das hätten wir sowieso getan. Keine Sorge und am besten du läufst jetzt zu deinem Haus und wartest. ,,Als wenn ich mit euch gekommen wäre. Besonders nicht mit euch Prinzessin!" Ich wollte ihr wieder etwas an den Kopf werfen, doch Link mischte sich nun ein. ,,Hört auf. Zelda hat Recht, geh am besten in irgendein Haus." Carmen zischte: ,,Irgendwann wirst du zurück kommen. Denn die Prinzessin wird niemals das gleiche fühlen wie du! Wer würde schon jemanden von niedriger Abstammung haben wollen." Verdutzt blickte ich Link an der sie nun wütend an starrte. ,,Ich habe gesagt du kannst jetzt gehen oder ich lasse dich hier stehen und töte dich dann wenn du ein Monster bist! Denn das hättest du verdient." Carmen sah ihn an. ,,T-tut mir leid." Weinend drehte sie sich um und rannte davon. ,,Das war ziemlich hart Link." Das stimmte. Auch wenn ich sie hasste, tat sie mir jetzt doch leid. ,,Sie hat ihren Vater verloren und..." ,,Denkst du ich nicht? Du doch genauso. Und jetzt lass uns dieser verrückten Frau helfen. Wer denkt denn bitte kann mit den Göttern einfach so reden!" ,,Jetzt spinnst du aber gewaltig!" Es reichte echt. ,,Lass mich!" Er lief voraus, musste nur noch versuchen die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Der Nebel war schon fast da und umschloss bereits schon die Vorposten. Lucia direkt davor. ,,Lucia du musst dort weg." ,,Das geht nicht. Die Götter müssten mich gleich hören." Zwar war sie eine Fee, doch das schon seid langem nicht mehr. ,,Die Götter kann man nur an einer der Quellen empfangen oder man versucht es. Doch wenn sie nicht jetzt kommen bringen sie uns alle in Gefahr!" schrie ich durch den jetzt aufkommenden Wind hindurch. Link zog sein Schwert. ,,Was für ein Irrsinn. Das ist normaler Nebel, was soll schon passieren?" ,,Oh Gott!" stöhnte Link. ,,Sie hat keine Ahnung du Idiot!" schrie ich ihm zu. ,,Pass auf!" Bevor ich wusste was geschah ertönte ein Geschrei. ,,Nein!" Die Schwaden zischten nur so vor Hass als sie die Frau umschlossen. Sie krümmte sich. ,,Wir müssen helfen!" Doch Link hielt mich zurück. ,,Wir können das nicht. Wenn er uns berührt, dann... ,,Du bist so ein Feigling!" Doch auch wenn er mich überhörte, war es so. ,,Ein Feigling?" Ein grunzen kam von der großen Frau aus. Man konnte sie nicht wieder erkennen. Eine magere, lange Gestalt stand dort. Die Arme schlaff auf dem Boden. Das Gesicht braun und mit leeren Augenhöhlen, dünne Haut spannte sich über das Skelett. ,,Wir müssen sie besiegen. Sie vermehren sich sehr schnell." Diesmal hatte er Recht und ich zog bereits mein Schwert. Ein Schrei und ich hielt mir die Ohren zu. Das sind diese Art Zombies. Ich hab sie ewig nicht gesehen. Sie verwandeln ihr Umfeld in ein düsteres Gefängnis. Wir stürzten darauf zu. Der Zombie war sicher sehr dumm, denn Link stach dreimal zu und die Mumie löste sich auf. ,,Der Nebel, schnell!" Link nahm meinen Arm doch ich stolperte. Typisch. Mein Fuß steckte im Boden oder sozusagen im Schlamm fest. ,,Link!" Ich zappelte und zog an meinem Bein doch ich sank nur tiefer. Endlich löste sich mein Fuß und ich versuchte mich auf zu rappeln. Link zog mich hoch doch leider berührte der Nebel meinen Fuß und zog daran. Es fühlte sich fruchtbar an und Schmerzen wie sonst noch nie. Link zog noch mehr und endlich kamen wir los und liefen jetzt auch wieder ins Dorf. Ich humpelte weil es zu schmerzhaft war. ,,Wir sind gleich da. Ich werde uns was suchen." Wir steuerten einer dieser kleinen Baracken an. Er stützte mich die letzten Meter. ,,Warum passiert mir das immer." Link riss die Tür auf und ließ mich Ruckartig los wodurch ich wankend hinterher stolperte. ,,Ein Zimmer bitte!" Der Mann hinter der Theke der sicher der Chef des ganzem war achtete nicht auf uns. Er trug eine Brille und las gerade ein Buch. ,,Tut mir leid, alles ausgebucht." ,,Was, aber draußen lauert Gefahr..." ,,Das kann ich verstehen, doch wie schon gesagt, alles belegt." Link kochte sicher innerlich. ,,Komm wir bleiben einfach hier." versuchte ich. ,,Hallo, hinter ihnen hängen noch mehrere Schlüssel." Auch jetzt überhörte er mich. Eben ein Dickkopf wie früher. ,,Mm." Auch jetzt sah der Mann nicht auf. Link schlug mit der Faust auf den Tresen. ,,Was haben sie! Ich bin hier mit der Prinzessin von Hyrule und wenn sie uns jetzt nicht ein Zimmer geben dann..." ,,Was?" Jetzt bemerkte er uns richtig und sah zu mir. ,,Eurer Majestät?" Verwirrt sah ich zu ihm und zwang mich zu einem Lächeln. ,,T-tut mir Leid." Ich kam dazu und der Mann stand auf und verbeugte sich tief. Er legte einen Schlüssel auf den Tisch. ,,Oben rechts." Ich nickte ihm dankend zu und versuchte möglichst gerade zu laufen, ohne Erfolg. Ich müsste aussehen wie ein Känguru. ,,Ich bin ein Hoffnungsloser Fall." ,,Was ist das denn für einer?" ,,Ist doch jetzt egal, lass uns einfach zum Zimmer gehen und schlafen." Das Zimmer war recht klein als wir oben an kamen. ,,Ähm Link. Wo ist das zweite Bett?" Auch er sah verwundet drein. In der Mitte des Raumes stand ein kleines zweier Bett. ,,Na toll!" Er lachte. ,,Was, das kann doch nicht der Ernst sein!!" Ich fand es gar nicht schlimm... Nein was denk ich da: Das ist furchtbar. ,,Ich geh dann mal ins Bad." ,,Okay" Umso schneller ich einschlief, desto schneller vergeht der Albtraum. Nach einer Weile ging ich rein und machte mich fertig, kämmte mein Haar und ließ mein Unterhemd und weiße Hose an. Zwar hatte ich immer ein Nachthemd, doch ich war nun mal nicht im Schloss. Nun kam ich auch heraus und setzte mich auf das große Bett. Auch Link hatte nur ein weißes Hemd an und seine Sachen lagen daneben. ,,Meintest du das Ernst was du vorhin zu mir gesagt hast?" fragte er. ,,Manchmal bist du echt Dickköpfig. Aber ich hätte es nicht machen sollen. Du kennst dich am besten damit aus. Aber sag mal: Sollten wir nicht unsere Reise Morgen planen?" ,,Auf jeden Fall. Doch mir müssen schauen, der Nebel." ,,Ähm ja klar." Ich rückte unbemerkt noch etwas dichter zu ihm. Er zeigte mir die Karte und deutete auf einen großen Punkt der noch weit von unserem Standpunkt entfernt war. ,,Diese Abzweigung dort führt uns zu einem Wald, da muss das Fragment sein." ,,Bist du dir sicher?" fragte ich. ,,Wir müssen lange durchziehen und vorsichtig sein. Aber warte, wie geht es deinem Fuß? Sieht ziemlich schlimm aus." Nun erinnerte ich mich wieder daran und schaute herab. Tatsächlich war es eine große Wunde. ,,Danke fürs Erinnern. Hatte es schon fast vergessen gehabt." Er sah mich mitfühlend an. ,,Tut mir Leid. Am besten ich geh und hole etwas." Er wollte schon gehen, doch ich hielt ihn zurück. ,,Nein, bitte nicht. Es ist nicht so schlimm." ,,Du willst deine Kraft nicht verwenden oder?" ,,Es ist doch nur eine Entzündung." Doch Link ging bereits zu seinen Sachen. Warum konnte er mir nie zuhören. Vor dem Fenster war nichts mehr zu sehen und die Scheibe beschlug sich. Link kam wieder und hielt ein kleines Fläschchen in der Hand und kam zu mir. ,,Was ist das?" fragte ich ihn. ,,Eine Art Serum. Heilt kleinere bis größere Verletzungen und es reichen nur ein paar Tropfen aus. Bin zwar kein Experte darin aber hoffe es funktioniert. ,,Ich vertraue dir. Zwar hab ich dir gesagt du brauchst mir dabei nicht helfen aber es ist schön das du dich für mich sorgst." Ich lächelte ihn an. ,,Gerne, ich meine nach der Sache gestern." Ich wurde leicht rosa. ,,Darüber müssen wir jetzt nicht reden." Es brannte sehr doch nach ein paar Minuten ging es wieder. Link legte sich nun auf die andere Seite des Bettes. ,,Geht es?" fragte er. ,,Ja alles gut." Ich wollte gerade etwas sagen, doch plötzlich wieder ein zischen und das Licht ging aus. Alles stock finster. ,,Jetzt auch noch Stromausfall." Ich versuchte mich zu orientieren und tastete mich voran. Dann spürte ich etwas. ,,Link bist du das?" ,,Ja bin ich und du fässt mir gerade ins Gesicht." Ich spürte wie er grinste und wurde noch verlegener was er Gott sei dank nicht sehen konnte. Vor dem Fenster blitzte etwas auf. ,,Unwetter." Ich lehnte mich zurück an die unerwartet kalte Wand. ,,Wieso ist es so kalt?" ,,Es ist einfach alles ausgefallen. Der Nebel frisst alles auf. Zu lange können wir hier nicht bleiben, zwar nicht die Häuser aber die Bäume und alles draußen." ,,Ich hoffe wir werden es schaffen." ,,Ja klar wir haben es schon mal geschafft und werden es wieder schaffen." Es war schon sehr komisch mit Link in einem Bett zu legen, doch wenn wir die Reise schon zusammen machen, sollte es nicht schlimm sein. ,,Jeder bleibt auf seiner Seite, okay?" sagte ich zu ihm und wollte mich noch etwas weiter weg legen, aber das Bett war nicht groß und so wäre ich fast runter gefallen. ,,Ich hab verstanden." ,,Gut, ähm dann gute Nacht." ,,Gute Nacht Prinzessin." Ich lächelte. War schon echt süß von ihm, die ganzen Sachen. Doch immer musste ich an die Worte von Carmen denken, die ich schon sehr hasste. Wie konnte ein Mensch so sein? Ich war 17 also noch sehr jung um das Land zu regieren. Deshalb brauchte ich jemanden der mir zur Seite steht. Und jetzt wusste ich, wer es war. Doch das musste er nicht wissen.

 The Legend of Zelda ,,Dunkle Fragmente der Zeit" ZelinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt