A C H T Z E H N

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„Moin Hamburg!", brüllte Kirian ins Mikro und hunderte Menschen schrieen aufgeregt. „Toll, dass ihr alle da seid! Wir sind super stolz, unser erstes richtiges eigenes Konzert zu spielen!" Die Menge jubelte, klatschte, tobte. Ich lächelte etwas schüchtern in die vielen Gesichter und warf dann einen Blick über die Schulter zu meinem Freund. Fionn schenkte mir ein liebevolles Lächeln und ich wusste, dass das heute gut werden würde. „Wir haben auch noch eine Überraschung für euch! njjm ist auch da und wird unseren Kollabo-Song mit uns performen! Allerdings müsst ihr euch dafür noch ein bisschen gedulden." Kiriran strich sich grinsend eine seiner längeren Strähnen aus der Stirn. „Dafür haben wir einen neuen Song für euch! Er heißt Nur du und wurde... nicht von mir geschrieben. Sondern von Rayk!" Er deutete mit beiden Händen strahlend auf mich und ich merkte, wie meine Wangen ein bisschen röter wurden. Unsicher zubbelte ich an dem Gurt von meinem Bass herum, während ich tief Luft holte.

„Wie die meisten von euch wissen, bin ich ja jetzt nicht der größte Redner", ergriff ich das Wort und musste lächeln, als ein paar Leute „Rayk!" kreischten. „Aber dieser Song bedeutet mir ziemlich viel, weil ich ihn für die erste und einzige Person, die ich je geliebt habe und lieben werde, geschrieben habe." Ich drehte mich halb um und lächelte Fionn an. Er warf mir einen Luftkuss zu und die Menge jubelte wieder los. Besser gesagt, die Zuschauer rasteten komplett aus. Ich glaubte, wir hatten noch nie so ein lautes Publikum.

„Okay, ihr könnt euch wieder beruhigen! Und für die, die es noch nicht gecheckt habe: Ja, Rayk und Fionn sind zusammen. Und deshalb singe ich in dem Song auch nur die Begleitstimme. Aber ihr könnt mir dankbar sein, dass ich unseren Mister Schüchtern dazu überredet habe, das Lied überhaupt zu veröffentlichen!" Unser Frontsänger lachte amüsiert und ich wollte am liebsten aus dem Scheinwerferlicht hüpfen. Doch weil die Fans so unfassbar gut reagierten, lächelte ich nur scheu in die Menge und zupfte an meinem Bass. Dann nickte Kirian mir zu und ließ den ersten Akkord auf seiner Gitarre erklingen. Ich schloss kurz die Augen, stellte mich wieder seitlich hin und drehte das Mikro ebenfalls. Dann begann ich zu singen.

*°*
„Das war so krass!" Kirian umarmte Fionn und mich gleichzeitig und für einen kurzen Moment drückten unsere verschwitzten Körper aneinander. Dann ließ er uns los und ich drehte mich vollständig zu meinem Freund, um sein Gesicht in meine Hände zu nehmen und ihn sanft zu küssen. „Ich liebe, liebe, liebe dich", flüsterte ich zwischen ein paar Küssen und löste mich wieder von ihm, als er begann, zu lachen. „Ich liebe dich auch, Rayk. Und es war super. Du warst super." Er küsste mich auf die Nase und strahlte mich mit seinen blaugrünen Augen an. „Danke", gab ich nur leise wieder.

„Juhu!", unterbrach uns ein Brüllen und ich ließ meinen Freund seufzend los. Nael stürmte in den Raum, gefolgt von den anderen drei Chaoten. „Aftershowparty!", rief Jarvis und sprang auf den Rücken seines Freundes. In Sekundenschnelle erklang laute Musik, Stimmengewirr und Lachen. Mir wurde ein Bier in die Hand gedrückt und Fionn zündete sich trotz des Rauchen verboten Schilds einen Joint an, von dem ich ab und zu auch einen Zug nahm. Wir lachten, quatschten, tanzten.

„Rayk, noch nen Bier?", erkundigte sich Kirian, der leicht schwankend vor mir stand. Ich schüttelte den Kopf und hob mein halbleeres Alibibier hoch. „Jemand anderes?", rief er nun lauter. „Wir nehmen noch eins!", erklang Jannis Stimme und als ich mich zu ihm drehte, sah ich, wie Mare nickte und sich an ihn lehnte. Kirian starrte sie kurz an, ehe er sich zum Kühlschrank umdrehte. Mein Blick schweifte weiter zu Nael und Jarvis, die eng umschlungen herumknutschten. Dann richtete ich meine Augen auf den hübschen blond Gelockten neben mir. Seine Arme und Beine bewegten sich wenig, schienen aber trotzdem irgendwie überall zu sein. Mit einem Grinsen legte ich meine Hände in seine Taille und er öffnete verwirrt seine Augen. Sie sahen durch die leicht rötliche Umrandung eher grün als blau aus, begannen aber zu strahlen, sobald sie mich fokussierten. Fionn schlang glücklich lächelnd seine Arme um meinen Hals und ich beugte mich ein kleines Stück zu ihm herunter, um meine Lippen zärtlich auf seine zu legen.

Ich hatte die Person gefunden, zu der ich mich hingezogen fühlte. Die Person, die ich an mich heran ließ. Darüber hinaus gab mir Fionns Nähe mehr, als ich mir je hätte vorstellen können. Sie ließ mich gleichzeitig leicht fühlten und erdete mich. Und selbst nach Monaten war das angenehme Kribbeln in meinem Bauch nicht verschwunden, wenn seine Lippen meine berührten. Fionn zeigte mir mit jeden Tag erneut, was Liebe war und ich war mehr als überglücklich, dass er mein bester Freund und Partner in einem war. Dass er ebenso sanft wie leidenschaftlich war, ebenso zärtlich wie lustig, ebenso verrückt wie ruhig. Und der mir alle Zeit der Welt gab. 


ja, das wars irgendwie. es kam mir richtig vor, die geschichte hier zu beenden. 

ich hoffe, euch hat rayks kleine reise gefallen. über feedback freue ich mich natürlich immer total!

-phil <3

RaykWo Geschichten leben. Entdecke jetzt