Kapitel 8

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Mit geweiteten Augen stand ich nun in der Tür, meinen Blick starr auf die oberkörperfreien Jungs gerichtet, die mich anstarren.
Es war wie damals, als ich zum ersten Mal die Halle betrat. Es war...Es war wie ein Déjà-vu.
Als ich bemerkte, wie ich die Jungs, besonders Kuroo, angestarrt habe, drehte ich mich mit einem schnellen „Omg, das tut mir leid!" weg.
Obwohl ich weggedreht war und sie sowieso nicht sehen konnte, hielt ich meine Hände vor meinen Augen.
Plötzlich spürte ich ein Atmen an meinem Ohr und ein Schauder lief mir über den Rücken.
„Na, gefiel dir die Aussicht?" fragte ein gewisser jemand mit einer tiefen Stimme.
Zum Glück hielt ich immernoch die Hände in mein Gesicht, sodass niemand mein rotes Gesicht bemerken konnte.
„Ich...ähm...Bitte entschuldige mich!" und rannte weg.
Ich rannte und rannte, wohin wusste ich auch nicht. Zu peinlich war mir diese Situation gerade eben. Nach einer Zeit lang kam ich an einen wunderschönen Park an. Pinke Kirsch Bäume, grüne Wiesen und einen wunderschönen See in der Mitte. Ich entschied mich, mich unter einen Baum auf der großen Wiese zu setzen und mich einfach mal zu entspannen. Nach einer Weile schlossen sich meine Augen und ich nickte ein, während ich durch Kopfhörer Musik hörte.
Als ich wieder meine Augen öffnete, erschrak ich.
*Es ist ja schon dunkel!*
Ich schaute auf mein Handy, um die Uhrzeit abzuchecken. Es war gerade 20:30. Sofort stand ich auf, schnappte mir meinen Schulrucksack und wollte nach Hause gehen, als mir jedoch auffiel, dass ich nicht wusste, wo ich war. Klar war mir noch bewusst, dass ich im Park war, aber wie sollte ich jetzt vom Park nach Hause kommen?! Ich entschied mich dafür, die Karte auf meinem Handy zu öffnen und eine Zielführung nach Hause zu starten. Doch mein Handy durchkreuzte meinen Plan, denn es hatte nur noch 1% Akku. Innerlich regte ich mich drüber auf, wie dumm ich doch war, währenddessen die ganze Zeit, in der ich schlief, Musik zu hören.
*Na toll, was mache ich jetzt?*
Letztendlich entschied ich mich, einfach mal in die Richtung, aus der ich kam, zu laufen. Doch, da mein Orientierungssinn nicht der beste war, stellte dies sich als sehr schwierig heraus.
Nach einiger Zeit fand ich schließlich den Ausgang des Parks. Mein Plan war es, erst zur Schule und dann von der Schule nach Hause zu sehen. Denn von der Schule kannte ich den Weg.
Die erste viertel Stunde irrte ich einfach so im Dunkeln herum, in der Hoffnung, dass ich den richtigen Weg zur Schule ging. Je mehr die Zeit verstrich, desto weniger Hoffnung hatte ich, irgendwie den Weg zur Schule zu finden.
Ich mochte es garnicht, so spät zur dunklen Zeit noch draußen zu sein, aber gleichzeitig genoss ich die kühle Abendluft. Ich nahm einen tiefen Atemzug und dachte über die Geschehnisse des heutigen Tages.
*Erst zwei Tage an einer neuen Schule und ich habe mich schon blamiert.* ich seufzte.
*Wieso bin ich überhaupt weggerannt? Wieso kam Kuroo mir so nah an mein Ohr und hat ausgerechnet noch gefragt, ob mir die Aussicht gefiel?* Eigentlich hatte ich nichts gegen Oberkörperfreie Jungs, aber es löste irgendwie gleichzeitig Panik in mir aus.
Als ich gerade in meinen Gedanken versank, hörte ich Schritte und Gelächter. Aus dem Schatten der Straßenlampen traten große Gestalten heraus, die geradewegs auf mich zukamen. Ich ging paar Schritte zurück, während die näher kamen. Mittlerweile war auch deren Gelächter verstummt und murmelten irgendetwas unverständliches.
„(v/n)?" sprach mich einer der Gestalten an.
*Woher kannten sie meinen Namen? Aber diese Stimme...sie kam mir recht bekannt vor.*
„Kuroo?" fragte ich etwas verunsichernd und zu meinem Glück bestätigten sich meine Vermutungen.
„Was machst du hier draußen, ganz alleine, (v/n)?"
„Ich...ähm...ich war nach der Schule noch in diesem einen Park da und bin eingeschlafen... Als ich aufwachte, war es dunkel und ich wusste nicht, wie ich nach Hause kommen soll... Naja, eigentlich weiß ich es jetzt auch noch nicht und versuche gerade irgendwie nach Hause zu kommen."
Kuroo erkannte sofort seine Chance, indem er mir anbot, mich nach Hause zu bringen. Dankend nahm ich sein Angebot an und ließen gemeinsam die anderen Jungs hinter uns.
So standen wir für einen kurzen Augenblick alleine im Licht einer Straßenlaterne, bis Kuroo mich nach meiner Adresse fragte. Nachdem ich sie ihm gesagt hatte, startete er auf seinem Handy eine Zielführung, nahm mich beim Handgelenk und ging los...

Kuroo x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt