Kapitel 9

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Mittlerweile konnte man schon die Sterne sehen und es wurde ziemlich kalt. Da ich noch meine dünne Schuluniform anhatte, frierte ich ein wenig und verschränkte deswegen meine Arme in der Hoffnung, dass mir etwas wärmer wird. Dies half eigentlich fast garnicht aber es machte den Typen neben mir bewusst, dass mir kalt war.
„Dir ist kalt, oder?" Diese Worte durchbrachen die Stille zwischen uns, die seit dem wir losgingen, da war.
„Joa, schon ein bisschen."
Gentlemen like zog er seine Nekoma Trainingsjacke aus und legte sie mir über die Schulter. Mit meinen Armen schlüpfte ich in die Ärmel der Jacke, die mir natürlich viel zu lang waren.
„Dankeschön." flüsterte ich leise während ich den Reißverschluss der Jacke zumachte.
„Kein Ding, du siehst süß darin aus." und wuschelte mir durch meine Haare.
Unauffällig versuchte ich, an der Jacke zu riechen und Kuroos Geruch einzuatmen.
*Er riecht echt gut!* bemerkte ich und schloss kurz die Augen, um den Geruch zu genießen.
„Achtung!" Kuroo packte mich an der Hand und zog mich ruckartig zu sich. Ich stolperte und flog gegen Kuroo. Hätte Kuroo mich nicht aufgefangen, wäre ich auf den kalten Steinboden gefallen.
„Wofür war das jetzt?!" fragte ich ihn genervt.
„Danke lieber Kuroo, dass du mich davor gerettet hast, vor eine Straßenlaterne zu laufen." entgegnete er mir und legte seinen großen starken Arm und mich.
„Oh...D-Dankeschön." Röte stieg mir ins Gesicht, was man aber zum Glück nicht sehen konnte. Jedoch zuckte ich zusammen, als ich seinen Arm spürte.
Diese Bedrängnis...
Diese Panik, die in mir hochstieg...
Diese Angst, nicht mehr aus seinen Armen loszukommen...
Obwohl ich wusste, dass Kuroo mich nur nach Hause bringen möchte und nichts Böses möchte, wurde ich wiedermal unruhig.
Dies blieb von Kuroo natürlich nicht unentdeckt.

„(v/n) alles gut?"

„Was? Ja alles gut, es ist nur...Könntest...Könntest du bitte deinen Arm runternehmen?"

„Aber wieso denn?" Verwirrt schaute er mich an.

„Es...es hat was mit meiner Vergangenheit zutun, bitte frag nicht."

„Oh, okay."

War alles, was er darauf antworten konnte, aber wenigstens nahm er jetzt seinen Arm von mir runter.

Kuroo POV
*Was hat man ihr angetan, dass sie sowas nicht mochte?*
Am liebsten hätte ich sie jetzt alles gefragt, da ich auch sehr neugierig bin, aber aus Respekt ihr gegenüber habe ich es gelassen.
Diese Wärme von ihr...ich will sie wieder spüren.
Ich will sie in meinen Armen halten.
Ich will sie beschützen, egal vor wem oder was.
Ich will sie!
Obwohl wir uns noch nicht lange kannten und noch nie so richtig gesprochen haben, wollte ich in ihrer Nähe sein.
Nach einiger Zeit durchbrachen ihre Worte die Stille:
„Wie war eigentlich das Training?" fragte sie mich schüchtern.
„Eigentlich wie immer..." meinte ich zu ihr mit einem Zögern.
„Jedoch haben wir heute eine neue Managerin bekommen."
Sie blieb stehen und schaute mich an.

(v/n) POV.
Was? Sie haben eine Managerin heute bekommen?
Ich blieb stehen, um dies erstmal zu realisieren und schaute stumm Kuroo an.
„A-aber i-" doch da unterbrach mich Kuroo.
„Eine andere war genau an diesem Tag auch da, um sich als Managerin zu bewerben. Da du weggerannt bist und nicht wieder kamst, wurde sie jetzt Managerin. Ich hätte es auch lieber anders gewollt, aber jetzt ist es nun mal so."
Er blieb ebenfalls stehen. Ich schluchzte schon leise vor mich hin, als mich Kuroo plötzlich in die Arme nahm. Normalerweise hätte ich jetzt Angst bekommen, da mir körperliche Nähe Panik bereitet, aber bei ihm war es komischer Weise anders.
Zum ersten Mal seit Jahren kann mich jemand anderes außer meiner Mutter umarmen und ich möchte nicht entkommen.
Also schloss ich ebenfalls meine Arme um ihn. Wir beide verharrten einen Moment so und genossen die Stille.
Seine muskulösen Arme,
sein Geruch nach Männer Parfüm,
diese Wärme, die von ihm ausgeht,
ich will nicht, dass dieser Moment endet...
Deswegen verstärkte ich meine Umarmung noch mehr, was Kuroo mir gleichtat. Mittlerweile war eine Stelle von seinem T-Shirt schon nass von meinen Tränen.
Nachdem sich die Umarmung leider aufgelöst hat, sah ich diesen Fleck erst und bekam ein schlechtes Gewissen, wodurch mir noch mehr Tränen kamen.
„Jetzt...jetzt hast du einen Fleck auf deinem T-Shirt...wegen mir! Es...es tut mir so leid!"
Normalerweise weine ich nicht wegen einem Fleck auf dem T-shirt, aber ich war in dem Moment so traurig, dass mich sogar mein schlechtes Gewissen wegen einem Fleck mehr zum weinen brachte.
Aufeinmal spürte ich, wie eine Hand unter meinem Kinn mein Kopf nach oben drückte. Als ich hochsah, schaute ich direkt in die Augen von Kuroo, welche ebenfalls mein verheultes Gesicht anschauten.
„Alles ist gut, ja? Wir klären das schon."
Ich nickte leicht.
Normalerweise wäre man jetzt einfach weiter gegangen oder man hätte sich umarmt, doch keines von beiden traf irgendwie ein. Wir standen einfach nur da und schauten uns tief in die Augen...

Kuroo x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt