14. Kapitel - Goldfisch William

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Eine Woche später hatte ich mich gut eingelebt. Sky, Mya, Eric, Ally und Liam verbrachten viel Zeit mit mir und auch Isaac und Josh kamen öfters hinzu, wenn sie keine Vampir-Meetings hatten. Am Freitag hatte ich meinen ersten Hexen Erfolg gefeiert. Ich hatte es geschafft eine Tasse, alleine durch Vorstellungskraft, zu bewegen. Ally, Sophie und Matthew waren begeistert gewesen und hatten mir gesagt, dass sie das erst nach langem Training geschafft hatten. Ally ging stark davon aus, dass ich die antrainierte Macht meiner Mutter geerbt hätte. Jean-Baptiste de Lamarck hätte ihre Idee wahrscheinlich unterstützen und sich gefreut, dass jemand seine Idee der Evolution teilte. Ich allerdings war anderer Meinung, bis auch Julie Lamarck unterstützte. Sie erzählte mir, dass das alles nur eine Vermutung ist, aber da bei uns übernatürlichen auch die Vererbung anders abläuft als bei normalen Menschen hält sie die Theorie von Lamarck und Ally nicht für vollkommen falsch.

Bei den Vamps hatte ich mich nicht wirklich wohl gefühlt. Abigail hatte mich feindselig angeschaut und dumme Kommentare gerissen. Gott sei Dank war Luca unser Lehrer und nicht mein Vater. Luca half mir, mich auf seinen Herzschlag zu konzentrieren und Isaac leistete mir seelischen Beistand. Währenddessen schmiss sich Abigail an Josh ran und versuchte ihn zu beeindrucken, indem sie Witze über mich riss. Josh lachte kein einziges Mal und versuchte ihr aus dem Weg zu gehen.

Eric hatte mich mit zu den Gestaltwandlern genommen und Julie zeigte mir, wie die Verwandlung ablief. Zuerst musste man sich das Tier vorstellen. Funken kamen aus ihrem Körper und plötzlich stand ein kleiner Hase vor mir. Summer verwandelte sich in eine Katze und Christopher in einen Esel, William in einem Elefanten. Eric blieb er selbst und sah mich grinsend an. Er meinte ich wäre bleich geworden und er hätte sich Sorgen um mich gemacht. Ich allerdings war nur fasziniert.

Mein Kennenlernparter war William. Er war Gestaltwandler, Werwolf und war super freundlich.

"Als ich mich das erste Mal in ein Tier verwandelt habe war ich in einer Tierhandlung. Zusammen mit meiner Mutter und meinem Vater. Wir standen bei den Fischen, da ich unbedingt einen Goldfisch wollte", William grinste. "Als ich mir die Fische genauer ansah, spürte ich plötzlich das kribbeln und die Funken kamen einfach aus mir heraus. Ich verfiel natürlich in Panik, aber meine Eltern waren bei den Vögeln und merkten nichts von meiner ersten Verwandlung. Kurze Zeit später lag ich als Goldfisch auf dem kalten Steinboden und hatte Todesangst. Gerade in diesem Augenblick kam einer der Verkäufer und sah mich auf dem Boden liegen und zappeln. Er dachte ich sei aus dem Becken gesprungen, hob mich hoch und schmiss mich in das Goldfischbecken. Da war ich also als Fisch im Aquarium mit echten Fischen."

"Und dann?", fragte ich neugierig und stellte mir klein Will als Fisch vor.

"Meine Eltern haben nach mir gesucht und mich natürlich nicht gefunden. Ich wusste aber nicht, wie ich mich zurück verwandeln kann und entschloss aus dem Becken zu springen. Aber der Verkäufer fand mich vor meinen Eltern und schmiss mich wieder rein. Als meine Eltern bei ihm ankamen fragen sie, ob er einen Jungen gesehen hatte. Ich sprang erneut aus dem Becken und der Verkäufer nahm mich erneut hoch. Meine Eltern sahen ihm dabei zu. Ich wusste, dass man verwandelt sprechen kann und nutzte die Gelegenheit. Ich schrie nach meinen Eltern und der arme Verkäufer ließ mich ins Wasser fallen und schrie auf. Er fragte, ob meine Eltern mich ebenfalls gehört haben und sie verneinten. Sagten allerdings, dass sie mich als Fisch sehr interessant fanden und kauften mich."

"Sie haben dich gekauft?"

"Ja. Meine Eltern haben mich für drei Dollar. Im Auto angekommen begann mein Vater mir zu erklären, wie ich mich zurück verwandeln kann und es klappte. Ich saß nass wie ein Pudel im Auto meiner Eltern, die begannen zu lachen."

"Oh, Will!", lachte ich und wischte mir eine Lachträne aus dem Auge.

"Ja das war schon ein Abenteuer", er lachte auch und brachte mich zur Hütte, da unsere Stunde vorbei war und er zu Julie musste.

"War sehr witzig mit dir", sagte ich zum Abschied und er stimmte mir zu.







"Wir gehen mit Eric zum Fluss. Kommst du mit?", fragte Mya, die sich mit Sonnencreme eincremte.

"Gib mir fünf Minuten", antwortete ich und lief ins Bad, wo Ally und Sky waren und sich ebenfalls fertig machten. Schnell zog ich meinen blauen Bikini aus meinem Schrank, zog ihn an und cremte mich ebenfalls ein. Es waren 35 Grad und die Texanischen Sonne strahlte am Wolken freiem Himmel. Eric wartete in Badehose vor unserer Hütte auf der Veranda und zu fünft machten wir uns auf dem Weg zum Village Creek. Wir suchten uns einen der vielen Bäume aus und legten unsere Handtücher und Getränke in den Schatten.

"Wer zuletzt drin ist zahlt den nächsten Kaffee in der Stadt!", Sky rannte los und sprang in den Fluss. Ich war als zweite im Wasser und Mya direkt hinter mir. Das Wasser war angenehm warm. Ally und Eric standen noch am Ufer und starteten ihr eigenes kleines Wettrennen. Eric verlor. Wahrscheinlich absichtlich, denn er startete später als Ally.

"Tja der nächste Kaffee geht wohl auf mich!", rief er und sprang seiner Freundin hinterher. Ich genoss die Abkühlung und schwamm zusammen Mya ein wenig hin und her.

"Achtung! Arschbombe!" Wasser spritzte und Isaac tauchte auf. Sein schwarzes nasses Haar klebte ihm im Gesicht. Auch Liam und Josh kamen ins Wasser und begannen sich wie Kinder nass zu spritzen. Alles endete in einer großen Wasserschlacht im Village Creek. Zwei Stunden später, gegen 22 Uhr, half Josh mir aus den Fluss und reichte mir mein Handtuch.

"Du schwimmst gerne, oder?", fragte er und ich nickte.

"Zo!", Sky kam auf uns zu und zog mich von ihm weg. "Wir müssen jetzt zur Hütte."

"Es ist Samstag. Sie kann noch bleiben", zischte Josh und sah den Werwolf böse an.

"Aber wir reden abends noch mindestens eine Stunde", sagte Sky schnippisch "Ich weiß ja nicht, ob ihr so was auch macht."

"Tut mir leid, Josh aber Sky hat recht", sagte ich. "Wir sehen uns bestimmt morgen. Gute Nacht." Josh antwortete nicht und sah Sky immer noch böse an. Mya und Ally warteten bereits auf dem Weg auf uns. Zu viert gingen wir zu unserer Hütte. Ich schmiss einen Tortilla auf einen Teller, streute Käse über den Tortilla und stellte den Teller in die Mikrowelle. Nach einer Weile legte ich den zweiten Tortilla auf den geschmolzen Käse und stellte die Mikrowelle erneut an.

"Wer hat Hunger?", fragte ich und stellte den Quesadilla auf den Tisch. Innerhalb weniger Sekunden waren die ersten vier Stücke genommen und wir redeten über verschiedene Themen. Nächste Woche Freitag würde es eine Kanutour geben und wir überlegten uns einzutragen. Doch die Hausaufgaben waren ein Grund nicht zu fahren. Zudem hatte Ally mir angeboten mir zu beim hexen zu helfen und auch Liam half, wo er konnte. Isaac ging oft mit mir spazieren und veranstaltete kleine Wettrennen. Er gewann. Immer. Aber ich merkte, wie ich schneller wurde und auch mein Gehör hatte sich verbessert. Ich hörte oft die Parkbesucher von weiter entfernt, die über ein Eichhörnchen oder einen Fisch im Fluss staunten. Kleine Kinder rannten mit Stöcken durch den Wald und kämpften spielerisch miteinander. 

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Die uns nicht, sie uns nur. Max Frisch

Child of flame - TrustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt