43. Kapitel- Verschleppt

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Die Schule hielt uns alle ziemlich auf Trapp. Es war Klausurenphase und wir schrieben in fast allen Fächern Klausuren oder mehrere Test und Hausarbeiten. Ich war froh dass ich in Bio, Englisch und Spanisch nicht viel lernen musste. So konnte ich meinen Fokus auf Mathe und Politik legen. Man merkte, dass es Winter wurde. Es wurde kühler und die Temperaturen erreichten manchmal die 6 Grad, was für Texas schon recht kühl war. Von Tag zu Tag wurde ich nervöser. Auch Sky, Lily, Josh und Will wurden nervöser und angespannter. Der Dezember endete in ein paar Tagen. Am Mittwoch war Lils meine Partnerin für die Kennenlernstunde. Wir gingen in den Wald und sie erzählte mir von ihrer Fähigkeiten Gefühle zu erkennen als plötzlich ein ohrenbetäubendes Geräusch ertönte.

"Das ist der Alarm!", rief und ich und griff nach Lily's Hand. Niemand würde mitten am Tag auf das Gelände einbrechen. Nur eine Person fiel mir ein. Jack!

Ein riesiger Adler flog auf uns zu und ich rannte zusammen mit Lily aus dem Wald. Doch bevor wir den Hauptweg betreten konnten hatte der Adler uns in die Luft gehoben. Ich versuchte eine Feuerkugel zu formen, aber ich schaffte es nicht. Meine Macht war weg. Lily und ich begannen zu schreien, aber niemand schien uns zu hören. Der Adler flog höher und höher und ich hatte eine Vermutung, wer dieser Adler war. Meine Vermutung bestätigte sich, als Lily und ich nicht gerade sanft auf dem Boden abgesetzt wurden und der Adler sich verwandelte. Es war Turner. John's Vater. Er grinste Lily und mich an.

"Da bist du ja!", rief eine Stimme und meine Haare stellten sich auf. Es war Jack. "Gab es Komplikationen?"

"Nein, Meister. Alles hat funktioniert. Die beiden haben keine Fähigkeiten und niemand hat was bemerkt."

"Wie hast du das gemacht?", fragte ich Jack und drehte mich um.

"Was habe ich gemacht?", fragte Jack unschuldig.

"Warum habe ich keine Macht mehr?"

"Nun das ganze wäre nicht so einfach gewesen, wenn du in der Lage gewesen wärst dich zu wehren, Zoey. Da hab ich mir gedacht, dass ich eure Macht erst mal einsperre."

"Wie machst du das?", fragte ich.

"Ach Schätzchen", lachte Jack, "ich habe so manche Geheimnisse die du nie erfahren wirst. Bring sie nach unten in den Kerker!", befahl er Turner und Turner schubst Lily und mich ins Schloss. Das Schloss war alt, aber modern eingerichtet. Die dunkle Wendeltreppe lag zu meiner rechten Seite. Turner schubste uns weiter und schloss und schließlich in einen Raum ein, der nur ein Fenster hatte. Dieses Fenster war in der Tür und ließ kein wirkliches Licht zu uns rein.

"Und nun?", fragte Lily nervös als Turner gegangen war.

"Wir müssen warten. Uns wird sicherlich bald jemand helfen. Liam und Josh können hier bestimmt rein und raus marschieren."

"Zo, was ist, wenn sie uns nicht helfen. Wenn sie wirklich auf seiner Seite stehen?"

"Das tun sie nicht", antwortete ich und redete mir diesen Satz immer wieder selbst ein. Josh und Liam standen auf unserer Seite. Isaac hatte es mir so gesagt und Isaac kannte die beiden besser als jeder andere. Der Keller roch moosig und es war sehr kalt. Lily und ich waren irgendwann vor Erschöpfung, eng aneinander gekuschelt, eingeschlafen und wurden von einer Stimme geweckt, die ich nicht vermisst hatte.

"Na sieh mal einer an!", Abigail und John standen lachend in der Tür und hielten ein Tablett in der Hand. "Wir haben Frühstück für euch." Sie warf das Tablett in den Raum. Johns Tablett folgte. "Ups", Abigail lachte. "Jetzt müsst ihr wohl vom Boden essen." Sie schloss die Tür und ging. Ich wusste nicht wie viele Stunden vergangen waren, wir hatten das Essen nicht angerührt. Die Tür öffnete sich erneut. Grey erschien und stellte ein weiteres Tablett auf den Boden.

"Nun esst schon", sagte der Werwolf und schob das Tablett weiter in den Raum. Misstrauisch nahm ich einen Bissen vom Brot. "Ich vergiftet euch schon nicht. Er möchte euch lebend und ich will auch, dass ihr am Leben bleibt." Er hob die Hand und ich sah einen Ring an seinem Finger. Der Ring kam mir sehr bekannt vor und Grey lächelte mir zu. Was das zu bedeuten hatte wusste ich allerdings nicht. "Ich schicke euch Williams runter. Ihr könnt dann auf die Toilette gehen." Als er das Wort 'Toilette' aussprach wurde mir bewusst, wie dringend ich auf die Toilette musste. Keine drei Minuten später stand die besagte Williams vor uns und ging mit uns zwei Etagen höher.

"Bist du Isabellas Schwester?", fragte ich die Frau, nachdem ich auf der Toilette war.

"Ja bin ich."

"Also bist du Kate?", fragte ich und sie nickte. Sie sah Isabella ähnlich, aber hatte keine Charaktereigenschaft, die Isabella hatte. Sie war arrogant und ich wusste von Isabella, dass sie Jack überall hin folgen würde. Kate brachte uns zurück in den Keller.

Ein weiterer Tag verging und so langsam gab ich die Hoffnung auf. Hatte niemand nach uns gesucht, oder war Jacks Schloss so schwer zu finden? Mein Vater, Josh oder Liam hätten doch geholfen uns zu finden, oder etwa nicht?

"Ah, James! ", sagte Jack. Ohne zu zögern sprang ich vom Boden auf und lief zu dem kleinen Fenster in der Tür. Mein Vater stand im Raum gegenüber. Der Raum hatte keine Türen. Er hatte Gitterstäbe.

"Nein!", schrie Lily und versuchten nach meinem Arm zu greifen, doch ich wich ihr aus. Ohne an die Konsequenzen zu denken trommelt ich gegen die Tür. Mein Vater sah zu mir und seine Augen weiteten sich vor Schmerz und Sorge.

"Wir können sie auch zusehen lassen", lachte Jack.

"Nein", sagte mein Vater sofort.

"Ich glaube das macht das ganze noch ein wenig interessanter. Turner, bring Zoey hier rein und mach sie auf dem Stuhl fest!" Turner tat, was Jack sagte und eine Minute später saß ich gefesselt im Stuhl. Mein Vater stand vor mir und atmete schneller als sonst. Lily stand noch in unserem Raum und sah mich vom Fenster aus an. "Bring mir jetzt unseren lieben Gast", sagte Jack und grinste, als Turner mit einer Frau wieder kam. Ich schrie auf. Mein Herz schlug wild und meine Lungen fühlten sich so an, als würden sie wie ein alter Luftballon zusammen ziehen und all die Luft verlieren. Ich atmete nicht und schrie so laut ich konnte. "Sei still!", schrie Jack doch ich dachte nicht dran. Turner ließ die Frau los und hielt mir die Hand vor den Mund. Ich biss ihm in die Hand und er zog sofort seine Hand weg. 

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„Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben." – Wilhelm von Humboldt

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