7. Heimweh

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P.o.v. Amber
Ich wachte in das Bett gekuschelt auf. Die weiche Decke, die vielen Kissen... Daran könnte ich mich gewöhnen. Ich drückte meine Plüschkatze fester an mich und atmete noch ein mal tief ein bevor ich mich strecke und aufstand.

Noch leicht schlaftrunken tappste ich barfuß in meinem Bauchfreien Schlafanzug durch den Baum. Wenn der Drache mich zu sehr angafft steche ich ihm einfach die Augen aus.

Doch dieser Rüpel war gar nicht da er hatte bloß einen Zettel hinterlassen. Auf dem Stand:

Hey Kleine,
Ich musste dringend zu einer Besprechung. Mach keine Dummheiten während ich weg bin und frühstücke schön. Wenn du irgendwas brauchen solltest kannst du dich jederzeit an meine Schwester wenden.

Bis dann,
Lort

Ich verdrehte die Augen er tat schon so als wären wir zusammen und als würde ich keine Sekunde ohne ihn auskommen. Ich machte mir einen Jogurt mit frischen Früchten und Haferflocken. Damit setzte ich mich an den Tisch und starrte vor mich hin während ich die letzten Tage revue passieren ließ.

Ich sah auf meine verletzte Hand. War das mein Schicksal. Das blöde Haustier von diesem dummen Drachen zu sein und immer wieder Schmerzen ertragen müssen? Ich stellte die Schüssel in die Spüle und lief ins Schlafzimmer.

Dort schnappte ich mir die Decke, Mauzi die Plüschkatze und meinen Laptop. Damit beladen lief ich zum Wohnzimmer wo ich mich auf das Sofa setzte die Decke über die Schulter und den Laptop vor mir auf dem Sofatisch.

Ich sah einen Film nach dem Anderen auf platform XY (because no product placement...) und drückte dabei Mauzi fest an mich. Meine Tränen liefen über meine Wange.

Ich vermisste mein Zuhause mit meinen Eltern und meiner Schwester. Da hörte ich Lort sagen: "Doch sie hat mich sogar aus meinem eigenen Bett vertrieben."

"Geschieht dir recht so wie du manchmal mit ihr umgehst.", lachte Malun. Da bemerkten sie mich. "Du heulst ja schon wieder!", beschwerte sich Lort.

Ich warf ihm vor: "Wenn es dir so gegen den Strich geht wenn jemand weint solltest du niemanden aus seiner Familie entführen!" "Wie lange willst du mir das noch vorhalten?", fragte er.

Ich zischte: "Das ist es genau warum ich dich niemals als meinen Gefährten Akzeptieren würde! Ein echter Gefährte würde mich jetzt trösten anstatt mich noch an zu schreinen!"

Mit dieses Worten sprang ich auf und lief mit Mauzi im Arm ins Schlafzimmer das ich von innen verriegelte. "Das hast du wieder Super gemacht!", warf Malun dem Alpha Drachen vor. Dieser seufzte bloß und setzte sich aufs Sofa während er den Laptop zuklappte.

"Was soll ich deiner Meinung nach denn tun? Ich verstehe sie einfach nicht und dann provoziert sie mich auch noch die ganze Zeit.", fragte Lort seinen Second.

Dieser meinte nur: "Sei für sie da. Du hast ihr alles genommen ihre Bestimmung für die sie ihr ganzes Leben trainiert wurde, ihre Familie und ihre Freunde. Und dafür verletzt du sie auch noch und schreibst sie an."

"Aber wie soll ich es deiner Meinung nach denn machen? Ich... Ich weiß einfach nie was ich tun soll und was ich tue ist falsch.", seufzte der Alpha und lehnte sich in das Sofa zurück.

Malun schlug vor: "Dann lass es dir von ihr beibringen wie du sie behandeln sollst. Schließlich ist sie deine Soulmate wenn du dir vor ihr keine Blöße geben darfst vor wem denn dann?"

Lort stand auf und lief zu dem Schlafzimmer. Er klopfte gegen die Tür und fragte: "Amber?" "Verschwinde!", rief ich durch die Tür. Er seufzte und murmelte: "Bitte... Es tut mir leid. Also lass mich rein."

Kurzer Hand schloss ich die Tür auf und er trat vorsichtig ein. Ich sah ihn schweigend an während er an mir vorbei ins Zimmer ging. Er setzte sich aufs Bett während ich es mir wieder auf dem Boden gemütlich machte meine Beine Anwinkelte und Mauzi fest an mich drückte.

Ein Lächeln huschte kurz über sein Gesicht. Dann verschwand es wieder als wäre es nie da gewesen. Er fragte: "Wie geht es dir?"

Schweigend drückte ich das Plüschtier fester an mich und murmelte: "Geht schon." Ich wollte ihm gerade nicht lästig werden. Dafür war ich einfach grad nicht stark genug. Ich sah zögerlich auf und begegnete seinem tiefblauen Blick.

"Was hat es mit der Katze da auf sich?", fragt er mit einem komischen Ton in der Stimme. War er etwa eifersüchtig auf ein Plüschtier?

"Als ich kleiner war wollte ich unbedingt eine Katze. Doch meine Eltern meinten dass ich noch zu klein wäre und schenkten mir das Plüschtier zum Trost.", erzählte ich ihm mit einem leichten Lächeln.

Er stand darauf auf und lief auf mich zu. Ich wich instinktiv ein Stück zurück. Da sagte er ruhig: "Alles gut ich... Ich werde dir nichts tun." Er kniete sich vor mich und fing an den Verband von meinem Hals zu wickeln.

"Ich muss heute noch mal zu einer Besprechung. Könnte spät werden... Soll ich dir eine Gesellschaft besorgen?", fragte er ohne den Blick von dem Verband ab zu wenden. Ich murmelte: "Nicht nötig... Ich werde früh schlafen gehen..."

Er legte den Verband zur Seite und strich mit den Fingern über die lila blauen Abdrücke an meinem Hals. "Tut es noch weh?", fragte er. Ich murmelte: "Nein fast gar nicht mehr."

Er beugte sich nach vorne und ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut, kurz bevor er seine Lippen an meinen Hals drückte. Sofort stieß ich den blauhaarigen Drachen von mir weg. Er sah mich mit großen Augen an.

Da fing er an Wütend zu Knurren und wollte wieder auf mich los gehen. Da tauchte Malun auf und packte den Alpha am Genick. "Gut genug für Heute.", meinte er, dann nickte er mir zu und sagte knapp: "Amber wenn du uns entschuldigen würdest." Dann zog er den Alpha hinter sich aus dem Zimmer. Verwirrt von der Szene blieb ich einfach sitzen und versuchte zu realisieren was gerade geschehen war.

How to Train a Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt