Kapitel 9

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Mit Patrick verging die Zeit schon fast zu schnell, zumindest empfand Manuel es so.

Patrick war mittlerweile nahezu jeden Tag und auch häufig über Nacht bei ihm und er hatte mittlerweile sogar einen eigenen Schlüssel für die Haustür.

Der kurzhaarige brachte Manuels Bauch zum Kribbeln und sein Herz zum flattern. Wann immer er lächelte, bekam Manuel weiche Knie und wenn er an Patrick dachte, dann wurde ihm ganz warm und sein Kopf wurde so rot, dass er jeder Tomate eine ernsthafte Konkurrenz war.

Besonders schlimm war es, wenn Patrick hier bei ihm duschte. Nicht dass Manuel ihn beobachten würde, wenn Patrick mal wieder vergessen hatte, sich ein frisches Oberteil mitzunehmen... Aber er spinkste schon immer ums Eck, um ein paar Blicke auf ihn zu erhaschen.

Patrick bescherte ihm aber nicht nur diese ganzen wundervollen Gefühle und schwitzige Hände, nein. Er machte Manuel glücklich und sein Leben viel lebenswerter.

Heute war wieder einer der Tage, an dem er es besonders stark merkte, weil sie nämlich draußen waren.

Streng genommen, waren sie draußen gewesen, Manuel saß mittlerweile bei Maik im Behandlungszimmer und dachte an Patrick, der vor der Tür stand und auf ihn wartete.

"Manuel?"

Maiks Stimme riss ihn aus seinen Grübeleien.

"Ja?"

Er fühlte die Hitze auf seinen Wangen brennen. Es war nicht das erste Mal, dass er hier war (die Therapie war wirklich nicht schlimm), aber seit den letzten paar Sitzungen versank er immer öfter in Gedanken, wenn er in dem mittlerweile ziemlich vertrauten Zimmer war.

Seine Gedanken kreisten immer um dasselbe Thema... Oder viel mehr um dieselbe Person.

"Woran haben Sie gerade gedacht?"

Manuel schüttelte nur schnell den Kopf.

"Nichts."

Maik beließ es dabei, aber Manuel war sich zu hundert Prozent sicher, dass der Therapeut ohnehin wusste, dass er von Patrick träumte.

"Können sie mir dann meine Frage beantworten?"

Der Riese klang ruhig und freundlich.

"Klar..."

Manuel überlegte fieberhaft, was die Frage gewesen sein könnte.

"Wasserhähne."

"Was? Achso.... Ja, genau..."

Eigentlich hatte er immer noch keine Ahnung, worum es ging.

"Bei ihrer letzten Erzählung meinten sie, dass die Wasserhähne neben den Fenstern, Türen und dem Herd ihr größtes Problem sind."

"Achso..."

"Wissen Sie woran das liegen könnte?"

Manuel nickte zögernd. Er hatte sich gemeinsam mit Patrick Gedanken darüber gemacht.

"Ich... Als ich zum ersten Mal alleine gewohnt habe und... Also, ich bin in Urlaub gefahren und hab nen Wasserhahn angelassen und das ganze Haus geflutet."

Maik sah ihn warm an und Manuel stellte fest, dass es gar nicht so schlimm gewesen war. Klar, es war ihm unangenehm, es war eine peinliche Geschichte... Aber Maik war sein Psychologe.

Trotzdem war er ziemlich erleichtert, als die Sitzung endlich vorbei war und er raus zu Patrick konnte.

"Na?"

Bereitwillig schmiegte Manuel sich an den starken Körper.

"War gut.." nuschelte er leise und ließ sich mit raus nehmen.

CONTROL ~ Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt