Kapitel 14

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"Bist du soweit?" Patricks Stimme ließ Manuel aus seinen Gedanken schrecken. "Hast du deine Sachen gepackt?"

Der Langhaarige nickte brav, wies auf seinen Koffer. "Ich... Bin soweit. Bin nur ein bisschen aufgeregt.... Ich meine, ich war seit Jahren nicht mehr aus der Stadt raus, geschweige denn in einem anderen Land. Das ist alles.... Wow."

Er drehte sich zu Patrick, ließ sich wie immer gerne in den Arm nehmen. Seine eigenen Arme legte er auf die starken Schultern, schlang sie um Patricks Hals. Der liebevolle Kuss war ihm nur allzu willkommen.

"Du brauchst keine Angst zu haben... Ich bin bei dir. Fliegen ist nicht schlimm." in Momenten wie diesen war Manuel so verdammt dankbar, Patrick in seinem Leben zu haben, dass er es gar nicht in Gedanken fassen konnte. "Danke..."

Es waren zwei Wochen vergangen, seit Patrick ihn damit konfrontiert hatte, dass sie gemeinsam in den Urlaub fliegen konnten. Zwei Wochen, in denen die Gefühle des Langhaarigen gegenüber dem Trip ständig verändert hatten. Im einen Moment hatte er pfeifend Packlisten geschrieben, im anderen hatte er irgendwo mit seinem Handy auf dem Boden gekauert und Patrick vor geschluchzt, dass sie auf keinen Fall fliegen konnten.

Doch Patrick war immer für ihn da gewesen. Der Kurzhaarige hatte ihn immer wieder aufgebaut und es tatsächlich geschafft, dass Manuel sich jetzt auf ihren gemeinsamen Urlaub freute.

"Ich hab sogar schon alle Fenster zu gemacht." er schüttelte die Gedanken an die Vergangenheit ab und löste sich von Patrick. "Hilfst du mir bei dem Rest?"

Patrick lächelte sein bezauberndes Lächeln und Manuel wurden die Knie weich. "Natürlich helfe ich dir. Na komm, wir gehen die Wasserhähne angucken."

Patrick wurde von dem Langhaarigen einfach mit sich gezog und musste nur noch zu gucken, wie Manuel herum wirbelte und ihm vorführte, wie er die Stecker zog, Herd, Kühlschrank und Bügeleisen kontrollierte.

Manuel musste lächeln, als er feststellte, wie leicht ihm das mittlerweile fiel. Natürlich wusste er, dass das hier nicht der Normalfall war und er wusste auch, dass die Angst wieder kommen würde, doch als er mit allem fertig war und gemeinsam mit Patrick und ihrem Gepäck im Hausflur stand... Da war er glücklich.

Er sah zu, wie Patrick die Tür absperrte, lehnte kurz vertrauensvoll den Kopf an ihn und griff nach seiner Hand.

"Jetzt geht es los, nicht?" auf dem Weg die Treppe runter, stellte sich doch noch ein mulmiges Kribbeln in seinem Bauch ein, doch Patrick schaffte es, ihn zu beruhigen.

Mit ihm an seiner Seite bewältigte des Langhaarige sogar die Taxifahrt zu Flughafen und das warten dort. Natürlich hatte er noch die Bilder im Kopf, wie er nach Haus gekommen war, und festgestellt hatte, dass er den Wasserhahn angelassen hatte, aber er blieb.

Blieb bei Patrick und stieg mit ihm in den Flieger. Und dann gab es kein Zurück mehr. Umkehren war unmöglich geworden, und nun da er keine Wahl mehr hatte, konnte Manuel auch gut einschlafen.

"Manuel." ein Kuss auf seine Wange weckte ihn. Manuel grummelte noch im Halbschlaf und wischte sich die Haare aus der Stirn. "Patrick?"

"Ganz genau. Komm, mach deine Augen auf.... Wir sind da." Patricks Stimme war noch rau, was dem Jüngeren verriet, dass er ebenfalls geschlafen hatte. "Hmm.."

Manuel streckte sich und bemerkte, dass Patrick ihm schon den Gurt öffnete. So konnten sie Verhältnismäßig schnell das Flugzeug verlassen und ihr Gepäck holen gehen.

Zum Hotel ging es mit einem Taxi und sehr zu seiner Erleichterung kamen sie ohne große Komplikationen in ihrem Zimmer an.

Manuel ließ sich sofort auf das weiche Bett fallen, hatte zuvor seine Tasche abgestellt. "Na? Bequem?" er nickte auf Patricks Frage. "Komm her und probier es selbst aus." der Langhaarige schob, als Patrick nicht sofort kam, die Unterlippe vor und streckte die Arme nach ihm aus.

Patrick ließ sich kein zweites Mal bitten, warf sich zu ihm ins Bett und griff nach einem Kissen, schlug es seinem Freund auf den Kopf.

Dieser guckte zuerst ein bisschen verdutzt, dann warf er sich mit einem wilden Kriegsschrei auf den Kurzhaarigen.

Sie schlugen mit den Kissen aufeinander ein, bis Manuel vor Lachen keine Luft mehr bekam und auch Patrick nur noch japsen konnte. Erschöpft, aber glücklich und zufrieden lagen sie nebeneinander in dem verwüsteten Bett.

Manuels Blick wanderte über die Zimmerdecke, griff Patricks Hand. "Ich liebe dich..." murmelte er, freute sich über den zarten Kuss auf die Wange, den der andere ihm gab.

"Ich liebe dich auch, Manuel."

Das folgende Schweigen war angenehm, die Stille tat nach der spielerischen Rauferei gut. So konnte Manuel seine wirren Gedanken ein bisschen ordnen und sich beruhigen.

Abwesend leckte er sich über die Lippen, rollte sich dann in Patricks Arm." Du..... Ich hab mal ne Frage." murmelte er in den orangenen Stoff. "Magst du Katzen?"

Patrick lachte, während er Manuels Rücken streichelte.

"Diese verlogenen kleinen Biester? Ganz sicher nicht. Warum fragst Du?" Manuel, sofort unsicher geworden, wurde nun auch noch rot. Versteckte verlegen das Gesicht an Patricks Brust. "Vielleicht fühle ich mich jetzt endlich bereit für ein Haustier..."

Patrick lachte ihn nicht aus.

"Aber wir holen uns dann schon einen Hund, nicht?" Manuels Haare gerieten ihm in die Augen, als er ruckartig den Kopf hoch riss und Patrick anstarrte. "Wir?" echote er. "Uns?"

Ein Nicken folgte auf seine Fragen. "Ja, Manuel. Wir uns. Oder findest Du es nach den paar Wochen zu früh, eine mögliche Zukunft zu planen?"

"Monate." korrigierte Manuel spontan, schüttelte dabei den Kopf. Ja, sie waren erst seit Wochen zusammen... Aber begonnen hatte das mit ihnen schon vor Monaten. Eigentlich hatte es begonnen, als Patrick ihn zum ersten Mal angesprochen und gerettet hatte. Wenn Manuel daran zurück dachte, kam es ihm wie Jahre vor. Zu früh war es also ganz sicher nicht. "Na dann ist doch alles in Ordnung... Lass uns essen gehen, Manuel. Ich hab Hunger."

Der Angesprochene schimpfte ihn mit neckischer Stimme aus. "Du kannst doch nicht immer Hunger haben, du Vielfraß!" er legte sich auf Patrick, damit dieser nicht gehen konnte, doch er hob Manuel einfach hoch und warf ihn sich über die Schulter.

Da bin ich mit einem zweiten Kapitel und wisst ihr, was das heißt? Wenn alles nach Plan läuft, habe ich morgen innerhalb von 16 Tagen alle 16 Kapitel inklusive Epilog hochgeladen. Es ist nicht viel, aber wenn ich bedenke dass ich fast ein Jahr gebraucht habe um alle Kapitel vor zu schreiben bin ich irgendwie doch stolz auf mich. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.

CONTROL ~ Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt