Kapitel 13

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Die Sonne schien hell durch das schräg gestellte Fenster. Einer der hellen Strahlen wanderte auf Manuels Gesicht und ließ ihn langsam aufwachen.

Ein Blick auf die Uhr zeigt ihm, dass es noch viel zu früh zum aufstehen war und er wollte sein herrlich war es Bett auch gar nicht verlassen.

Neben sich konnte er Patrick liegen sehen. Der ältere war immer noch nackt, genauso wie Manuel selbst.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine noch immer trockenen Lippen, er leckte abwesend über sie und betrachtet Patrick. Vorsichtig hob er eine Hand und strich ihm eine Strähne aus dem perfekten Gesicht.

Wenn Patrick aufwachen würde, würde er wie jeden Morgen Hunger haben und er hatte nichts zu essen hier. Das durfte nicht sein.

Nach dieser so berauschenden Nacht konnte er Patrick nicht ohne Frühstück lassen, erst recht weil er so dankbar für den Sex war.

Dass es der beste Sex seines Lebens war, lag mit Sicherheit nicht nur an Patricks unabstreitbaren Talent, sondern auch an Ihrer Liebe zu einander.

Manuel lächelte weiter, dabei spannte die Haut an seinen Wangen und sein Mundwinkel riss ein.

Der Langhaarige ignorierte den leichten Schmerz und gab Patrick einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf weiter..."

So leise es ging, ging er duschen und zog sich an, bevor er begann alle Wasserhähne, der Herd und alles andere zu kontrollieren. Obwohl es ihm Bauchschmerzen bereitete, ließ er die Fenster alle gekippt. Er wohnte im  sechsten Stock, hier würde niemand durch die Fenster einbrechen.. Und Patrick war ja da, um aufzupassen. Eigentlich war genau das ein Grund mehr, dir Fenster zu schließen, aber er wusste dass Patrick das nicht mochte und so verließ er nach einigem hin und her die Wohnung.

Er würde zu dem Bäcker ein paar Straßen weiter gehen und in der Drogerie daneben würde er sich schnell etwas für seine Lippen holen, so wie es jetzt war, machte Patrick das Küssen bestimmt wenig Spaß.

Er kam fast zwei Straßen weit weg von dem Haus, in dem er seine Wohnung hatte, dann war er sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er die Tür auch abgeschlossen hatte.

"Unsinn, Manuel. Du bist lächerlich, hör auf dir Sorgen zu machen."

Doch nach ein paar Schritten hielt er es wirklich nicht mehr aus.

Der Langhaarige drehte sich auf dem Absatz um und rannte zurück, ohne sich um die anderen Frühaufsteher zu scheren. Er polterte die Treppen hoch und rüttelte an seiner Wohnungstür.

Sie war abgeschlossen, oder? Wo war sein Schlüssel?

Manuel suchte alle Taschen ab, aber er fand ihn nicht. Ob wohl jemand den Schlüssel gestohlen hatte? Dann mussten sie die Schlösser austauschen.. Er musste zu Patrick!

"Patrick!" mit beiden Fäusten trommelte er gegen die Tür und klingelte mindestens ein duzend Mal.

Trotzdem brauchte es eine Ewigkeit, bis die Tür sich öffnete.

"Manuel?"

Patrick hatte offensichtlich noch geschlafen, trug nur eine Boxershorts.

"... Was ist passiert?"

Manuel warf sich ihm um den Hals und begann vor Erleichterung zu weinen.

"Ich wollte dir beim Bäcker was holen.." brachte er unter Tränen hervor.

"Hey.... Shht, ist doch gut. Ich bin ja da.."

Alleine Patricks Anwesenheit machte ihn ruhiger.

"Ich wollte das nicht! Wirklich nicht!"

"Hey, Manuel."

Er wollte sich weiter entschuldigen, doch Patrick zog ihn in einen liebevollen Kuss und sorgte so dafür, dass der Langhaarige nicht weiter reden konnte.

"Ist schon gut... Es ist doch alles gut, Manuel. Beruhig dich.. Ganz ruhig, ich hab dich."

Manuel schniefte und nickte leicht.

"Gut. Dann jetzt noch einmal von vorne bitte."

"Ich wollte für dich was zum Frühstücken holen, weil ich nichts mehr da hab und du morgens immer so Hunger hast. Ich wollte dir eine Freude machen... Aber ich war mir plötzlich nicht mehr ganz sicher, ob ich abgeschlossen habe... Ich glaube, ich hab meinen Schlüssel verloren. "

Patrick schüttelte langsam den Kopf, während er sein Engelslächeln lächelte.

"Manuel... Ich weiß gar nicht so recht, was ich sagen soll. Ich bin unfassbar stolz auf dich. "

"Wirklich?! " Manuels Herz begann zu Rasen." Natürlich, Manuel. Du bist ganz alleine rausgegangen und das obwohl die Fenster nicht zu waren. Du machst tolle Fortschritte. Wirklich. "

Ein weiterer, liebevoller Kuss folgte.

"Weißt du was? " fragte Patrick ihn dann leise, Manuel schüttelte den Kopf.

"Ich geh jetzt duschen und zieh mir was an und wenn wir deinen Schlüssel gefunden haben, dann gehen wir gemeinsam Frühstücken. Und wenn ich dich zu Maik gebracht habe, dann gehe ich solange einkaufen, dann hast du wieder was hier. Und..."

Manuel sah ihn überrascht an, weil Patrick gerade ungewöhnlich verunsichert aussah.

"Und? " fragte er leise nach.

"Und.. Ich hab was für dich. Hör mir bitte zu, bevor du es verurteilst, okay? "

"Natürlich.." Manuel sah ihn gespannt an. "Worum geht es denn?"

"Naja... Es ist ja schon September, in ein paar Monaten ist Weihnachten und... Ich hab ein vorgezogene Geschenk, weil ich so stolz auf dich bin, okay?"

Patrick sah in diesen Momenten wie ein kleiner Welpe aus, der nicht wusste ob er den verlangten Trick richtig ausgeführt hatte.

"Okay?" fragte Manuel leise nach.

"Ich dachte, es würde dir vielleicht mal ganz gut tun, hier raus zu kommen. Was sagst du zu einer Woche in Spanien am Meer?"

Für einige Momente war es ganz still, dann küsste Manuel Patrick.

"Wann?"

"In zwei Wochen. Jetzt ist das Wetter noch gut, deswegen."

"Danke, Patrick. Ich weiß gar, wie ich mich bei dir bedanken soll..."

"Ich hätte da eine Idee. Jedes Mal, wenn du die Wohnung verlässt, schließt du die Tür ab und machst dann klatschst du oder sonst was. Wenn du dir dann unsicher bist, ob du wirklich abgeschlossen hast, wirst du dich an die ungewohnte Bewegung erinnern und weißt dann, dass du die Tür abgeschlossen hast..."

Was Patrick da sagte klang irgendwie logisch.

"Okay. Dann kann ich ja gleich schon mal üben. Jetzt geh Duschen, Patrick, ich hol mir solange ein Taschentuch. Und... Bring mir einen Labello mit, wenn du einkaufen gehst, okay? "

"In Ordnung, Manuel. "

So, da bin ich wieder. Urlaub in Spanien? Was sagt ihr dazu? Und sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt, gestern gab es irgendwie Probleme mit dem WLAN. Nachher kommt aber trotzdem noch das Kapitel für heute.

CONTROL ~ Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt