Kapitel 17 a): Shirotsuchi

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Die Sonne steht senkrecht über uns, als wir uns schlendernd durch Kumo bewegen. Ist es hier immer so heiß?, frage ich mich und bin drauf und dran einen der Einwohner, die in Strömen durch die Stadt zu fließen scheinen, nach den typischen Klimaverhältnissen zu fragen. Unsere Stirnbänder haben wir vorsichtshalber eingesteckt, um als Fremde so wenig wie möglich Aufregung zu erregen.

„Wo wollen wir eigentlich hin?", fragt Jiraiya nach einer Weile.

„Na zum wichtigsten Ort im Dorf!", antworte ich, während ichverzweifelt nach dem – meiner Erinnerung nach – größten Gebäude der Stadt Ausschau halte. „Der wichtigste Punkt – und eigentlich auch der einzige – ist der Kageturm des Dorfes, also..." Ich muss kurz nachdenken, da ich lange nicht mehr hier war und auch sonst nicht viel Gelegenheit hatte über Kumogakure nachzudenken.

„Zum Raikage?", kommt es überraschend schnell vom Buschmann, „Bist du bescheuert? Wir können da doch nicht einfach so rein marschieren!"

„Keine Panik, machen wir nicht, obwohl ich große Lust darauf hätte sein verblüfftes Gesicht zu sehen. Aber es gibt in Kumo nicht so besonders viele Sehenswürdigkeiten und der Kageturm ist in jedem Dorf etwas Besonderes... Wir werden ihn uns nur von außen ansehen." Den letzten Satz ergänze ich schnell, als mir auffällt, dass der Buschmann mich ansieht, als würde er mir nicht ganz trauen.

„Da!", rufe ich nur, als ich den Turm endlich entdecke und sprinte hin. Jiraiya scheint nicht halb so begeistert zu sein wie ich, was ich grundlegend verstehen kann. Genau wie der Hokageturm in Konohagakure ist auch der Raikageturm kein besonders beeindruckendes Bauwerk, aber wann hat man schon mal die Möglichkeit sich den Sitz des Kage eines anderen Dorfes aus der Nähe anzusehen? Nachdem ich den Turm ein paarmal umrundet habe, gehen wir weiter durch Kumo auf der Suche nach etwas zu essen. Plötzlich sehe ich wie etwas blitzschnell durch eine kleine Seitengasse huscht. Verwundert mustere ich die Gasse, kann aber nichts entdecken. Ein leiser Verdacht beschleicht mich...

„Du bezahlst aber", sage ich beiläufig.

„Mit 22 und einem geregelten Einkommen könntest du dein Essen langsam mal selbst bezahlen", erwidert Jiraiya.

„Phe", mache ich nur und halte weiter nach einer geeigneten Nahrungsquelle Ausschau. „Aber solltest du als Mann mich als Frau nicht einladen?"

„Tz, jetzt tu nicht so als würdest du auf gesellschaftlichen Konventionen bestehen. Da hast du dir noch nie viel draus gemacht..."

„Woher willst du das wissen?" Ich bin einfach nur geizig...

„Erst neulich musste ich die Frau tanzen, weil du nur den Mann kannst."

„Stimmt nicht, ich kann beides tanzen."

„Jetzt rede dich doch nicht raus. Du.." Weiter kommt er nicht mehr, da ich nicht mehr da bin bzw. nicht mehr neben ihm gehe. Ich fliege durch die Luft mit einem pelzigen Mitglied der Kleinbärenfamilie auf dem Arm. Azarni.

Als Orochimaru und ich für mein Genjutsu recherchiert haben, fiel mir zufällig eine Beschreibung des Jutsus, welches Oonoki anwendet, in die Hände. Dank meines besonderen Luft–Kekkei Genkais hab ich tatsächlich Fliegen gelernt!

Das Waschbärmädchen ist mich aus der Gasse angesprungen und ich hätte mich vor Schreck fast in Luft aufgelöst. Doch ich konnte sie auffangen und bin mit ihr abgehoben – über die Köpfe aller hinweg. Auch über den des Buschmannes. Entgeistert sieht er uns nach, setzt sich dann aber doch in Bewegung und folgt uns.

„Azarni!", schreie ich überglücklich sie wiederzusehen.

„Mika! Was machst du hier? Du hättest mich doch auch einfach nach Konoha teleportieren können."

Der Sturm des Dorfes - Naruto FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt