VII

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"Natasha wohin bringst du mich?" , unsicher ging ich neben der Black Widow her. Sie hatte mich vorhin aus meinem Zimmer geholt. Seitdem sie meine Wunde im Krankenzimmer versorgt hatte, war etwas Zeit vergangen. Ich wusste nicht genau wie viel. Aber die Avengers hatten mir zweimal etwas zu Essen gebracht und ich hatte einmal geschlafen. Während wir, wohin auch immer, gingen erhaschte ich einige kurze Blicke aus Fenstern. Es war schon hell draußen und es regnete mal wieder. Natasha legte mir einen Arm um die Schulter. "Zu den anderen." , gab sie mir als sehr aussagekräftige Antwort. "Danke auch, jetzt bin ich viel schlauer", schoss es mir durch den Kopf. Nachdem sie mich durch gefühlt tausende Gänge geschliffen hatte, wobei sie ihren Arm keine einzige Sekunde von meiner Schulter genommen hatte, kamen wir vor einem Raum an. Natasha öffnete die Tür und drückte mich danach hinein.

Der Raum schien eine Art Besprechungsraum zu sein. Es waren bereits alle anderen Avengers im Raum und saßen auf Stühlen, welche um einen Tisch standen. Zwei Stühle waren frei geblieben. Natasha drückte mich auf einen der beiden und nahm dann links neben mir Platz. Mein Blick haschte kurz zu meiner rechten, wo ich Clint erkennen konnte. Leicht nervös umklammerte ich mein Handgelenk unter dem Tisch. Es war eine weitere meiner Angewohnheiten aus dem Red Room. Klein und unauffällig. Es herrschte eine unangenehme Stille und ich hatte das Gefühl, als würden alle Blicke auf mich gerichtet sein. Als erwarteten sie irgendwas von mir.

Irgendjemand räusperte sich und automatisch hob ich vorsichtig meinen Kopf. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich zu Boden gestarrt hatte. Steve setzte zum Reden an: "Mila, wir müssen mit dir reden" Er klang gleichzeitig streng, aber auch unbeholfen. Er sah kurz zu den anderen Avengers als würde er hoffen, dass sie reagieren würden. Was diese natürlich nicht taten. "Und wir wissen, dass die jetzige Zimmer Situation absolut nicht ideal ist. Also-" , dann wurde Steve von Iron Man unterbrochen: "Haben wir uns gedacht, dass wir dir ein neues Zimmer geben und du kannst dich in den Wohnetagen frei rum bewegen. Solange du nicht wegläufst"

"Danke Tony", Steve seufzte genervt und murmelte dann irgendwas von wegen nur positive Nachrichten überbringen, dann redete er weiter: "Wir müssen uns aber auch alle im Klaren sein, dass das nicht ohne einigen Regeln geht. Hier der Deal: Du greifst niemanden von uns an, versuchst nicht wegzulaufen und erlaubst uns dir zumindest eine Fußfessel anlegen zu dürfen." Während er sprach klang er sehr ruhig und trotzdem auf seine eigene Art und Weise streng. Ich schwieg und starrte zu Boden. Die Blicke der Erwachsenen spürte ich direkt auf mir. Langsam zog ich meine Beine an meinen Oberkörper an. Ich fühlte mich zu beobachtet von ihnen und wollte irgendwie weg.

Irgendetwas in meinem inneren Schrie, dass ich diesen Deal eingehen sollte. Aber der Teil in mir, der vom KGB trainiert worden war und Angst hatte, war sehr stark dagegen. Er wollte einfach nur noch zurück in sein Zuhause in Russland. Auch wenn das Bestrafung bedeuten würde. Zurück in die Umgebung, die er kannte, wo er genaue Regeln befolgen konnte und bestraft wurde, sobald er etwas falsch machte. Hier fühlte er sich nicht wohl. Er wusste nicht, ob er alles richtig machte oder nicht und das Erste Mal in meinem Leben, zog er sich etwas zurück. Der Killerinnen Teil in mir ließ meine wahren Gefühle zum Vorschein kommen. Die, die er all die Jahre so versuchte hatte zu verstecken.

Ich starrte zu Boden, unentschlossen was ich tun sollte. Meine Umgebung schien Kilometer weit weg zu sein und ich klammerte mich leicht an meine Beine. Was würde das für mich bedeuten? Könnte ich einmal in meinem Leben frei sein? Sicher vor dem KGB? Sicher vor dem mir bevorstehenden Tod, falls ich nicht schnell zurück in Russland war? Ich merkte, wie mein Körper leicht zu zittern anfing. Mein Kopf tat schon fast weh von dem innerlichen Kampf.

Die Avengers ließen mir Zeit. So viel wie ich brauchte und ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich aufblickte. Ich war die ganze Zeit gleich dagesessen und hatte mich nicht bewegt. Meine Glieder schmerzten etwas von der verkrampften Haltung. Langsam suchte mein Blick Steves und ich versuchte seine Gesichtszüge zu lesen. Ruhig, aber ausdruckslos. Toll, das brachte mir genau null. Langsam erhob ich meine Stimme zum Sprechen und brachte am Ende nicht mehr als ein Flüstern heraus: "Okay"

Red as my eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt