XVIII

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"Natasha?" , meine Stimme war nur ein Flüstern. "Ja?" , ihre Stimme war noch immer neben mir. Sie hatte mich nicht losgelassen. Tony aktivierte den Notstromagregator und befahl seiner A.I. das Gebäude abzusichern. "Lass mich jetzt nicht alleine" , ich klammerte mich etwas mehr an sie. "Werde ich nicht. Keine Sorge, kleines", sie strich mir sanft über die Haare. Es war dumm, dass ich Angst vor der Dunkelheit hatte, aber man konnte nie wissen, was hinter einer Dunklen Ecke lauerte. Die größten Gefahren konnten sich in einer dunklen Ecke verstecken und man würde sie nie sehen. Der eigene tot, könnte hinter einem Lauern und man würde es erst wissen, wenn es schon zu spät war.

Ich hörte, dass Natasha mit einer Hand auf meinem Red Room Tastenhandy rumdrückte. Sie gab wohl gerade den Code ein. Das Klicken der Tasten, war mir ein bekanntes Geräusch. Ich würde es vermutlich unter hunderten wiedererkennen können. "Scheiße", Natasha ließ mich abrupt los und stand auf. Sie ging mit ein paar schnellen Schritten zum nächsten Fenster. Ihre Hand ruhte auf ihrer Waffe.  "Mila, was haben sie dir zu Protokoll 18b gesagt.", ihre Stimme klang plötzlich kalt. Sie war in ihren Arbeitsmodus gewechselt. "Nicht viel nur, dass sie den Ort der Mission vernichten", meine Stimme zitterte genauso stark wie der Rest meines Körpers.

Dann fiel der erste Schuss. Er ging nur knapp an Tony vorbei, der sofort seinen Anzug aktivierte. Clint hechtete mit einem Sprung zu mir uns zog mich hinter die Couch. Steve hatte sein Schild geschnappt. "Wenn du uns hintergehst, sperr ich dich eigenhändig weg.", Clint sah mich ernst an, aber hinter seiner Ernsthaftigkeit, konnte ich noch immer die besorgten Augen eines Vaters sehen. Er zog eine kleine Pistole hinter seinem Rücken hervor und drückte sie mir in die Hand. "Pass auf dich auf, ja?" , er strich mir kurz über die Haare. Seine Besorgnis übertraf nun seine Sorgen, dass ich für den Red Room arbeitete. Ich brachte nur ein Nicken zu stande.

Ich hätte ahnen sollen, dass meine Leute nicht einfach das Gebäude in die Luft sprengen würden. Dafür waren zu viele Wertvolle Menschen hier. Zu viele Menschen, die dem KGB nützlich werden könnten, mit den richtigen kleinen Mitteln. Und von richtigen Mitteln hatten sie genug. Es begann bei ihnen schon im Kindesalter. Als Kind wird man im Red Room auch dazu trainiert unter allen Umständen für unsere Meister zu kämpfen. Das psychische Training war teilweise noch intensiver als das psychische. Vor ein paar Tagen hatte ich Natasha sagen hören, dass es sich vielmehr um Manipulation gehandelt hatte als um Training. Manipulation dazu, alles zu machen, was von uns verlangt wird. Unseren Trainern und dem KGB zu dienen. Russland zu dienen.

Es war falsch zu den Avengers zu halten. Es war falsch ihnen bei ihrer Verteidigung zu helfen. Es war einfach falsch. Aber sie hatten mich aufgefangen. Akzeptiert wie ich bin und mich gut behandelt. Ich wusste, dass ich zuhause dafür bestraft werden würde, weil ich mich so lange nicht gemeldet hatte. Ich wusste, dass Dreykov vermutlich sogar persönlich verlangen würde, dass ich ihm rede und Antwort gestehe. Ich verstand nicht, wie ich mich gegen mein Training stellen konnte. Aber ich tat es. Ich fiel den Assassinen, mit denen ich mein Leben lang trainiert hatte, in den Rücken. Ich griff sie an und setzte sie außer Gefecht. Es war mir mehr oder weniger egal, ob sie starben oder nicht, denn ich wusste, dass ich nicht wollte, dass die Avengers verlieren. Wenn der Red Room das Gebäude übernahm, würden sie mich mitnehmen und ich würde bestraft werden. Wenn wir aber den Tower erfolgreich verteidigten, würden sie mich nicht wieder mit zum Red Room nehmen können. Ich würde nicht bestraft, nicht wieder verletzt werden. Und das war es im Endeffekt doch, was ich wirklich wollte. Nicht verletzt werden. Mich nicht mehr bedroht fühlen und dadurch selbst jemanden verletzen.

Ein Schlag gegen mein Brustbein rief mich zurück in die Realität. Zurück aus einer kurzen Sekunde von Unachtsamkeit. Ich sog scharf die Luft ein und ging dann sofort zu einem Gegenangriff über. Von einem Messerblock schnappte ich ein Messer und erwischte meine Angreiferin damit am Arm. Die Widow die mir gegenüber stand, war genauso alt wie ich. Wir trainierten zusammen und ihr Bett war genau neben meinem. Ihr Blick war kalt. Ich konnte keine Emotion darin entdecken. Als sie erneut zu einem Schlag ansetzen wollte, hielt ich ihre Faust noch in der Luft auf, verdrehte ihren Arm und warf sie zu Boden. Mit einem Satz war ich auf ihr. Wir befanden uns hinter einer der freistehenden Theken. Wenn ich Glück hatte, würde den Kampf niemand bemerken und niemand würde dem Mädchen zu Hilfe eilen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 15, 2021 ⏰

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