Gabriel stürmte durch die Gänge ohne den Archai welche ihm entgegen kamen Beachtung zu schenken. Uriel und Castiel versuchten mit ihm Schritt zu halten, und gleichzeitig die Etikette zu achten und den höher gestellten Engel den gebührenden Respekt zu erweisen, was sich als weitaus schwieriger als erwartet herausstellte. Gabriel ließ sich von so etwas belanglosem wie Etikette nicht aufhalten und als er in der Verwaltungshalle ankam durchquert er diese direkt, ohne auf die Wachangeloi zu achten und steuerte auf den Gang zu, der zu den privaten Hallen der zweiten Triade führte. Sowie eine Verbindung zum Reich der ersten Triade darstellte. In diesem Moment kam Michael aus seinem eigenen persönlichen Raum geeilt, den er trotz seines Standes in der Verwaltungshalle der zweiten Triade bewohnte. "Gabriel, bleib stehen.", donnerte seine Stimme durch die große Halle, doch Gabriel dachte gar nicht daran, sondern hielt weiter auf den Gang zu, der ihn an sein Ziel bringen würde. Der Ratssaal. Der Saal, an dem die Obersten Seraphim saßen, und alles entschieden, auch, wann es so weit war, sich für den Krieg zu rüsten. In diesem Moment erschien Michael vor ihm und versperrte ihm den Weg. "Bist du noch ganz bei Trost, was soll dieses Theater?", fuhr er ihn an und hinderte ihn am weitergehen. Gabriel funkelte ihn wütend an. "Ich bin hier, um zu tun, was getan werden muss. Wozu du nicht fähig warst. Die Seraphim müssen den Archai den Befehl geben, ihre Legionen zu rüsten.", fuhr Gabriel seinen Bruder an, der über seinen harschen Tonfall überrascht schien. "Um was zu tun? Einen Krieg anfangen?", fragte er ruhig, woraufhin Gabriel wütend zischte. "Nein, um sich auf einen Krieg vorzubereiten, denn es wird einer kommen!", rief er laut, und seine Stimme hallte von den weißen Wänden wieder und wurde verstärkt zurück geworfen. Dies zog die Aufmerksamkeit eines Exusiais auf sie, der gerade die Verwaltungshalle verlassen wollte, und nun jedoch mit kritischem Blick auf die vier Erzengel zukam. Sofort neigte Michael höflich den Kopf, während Uriel und Castiel sich leicht verbeugten. Gabriel tat es ihnen mit etwas Verzögerung nach. "Micah, verzeih das wir lauter geworden sind, wir werden uns von nun an zügeln.", versicherte Michael dem Exusiai, der bloß abwinkte, sein Blick lag auf Gabriel, der sich gerade wieder aufgerichtet hatte und ihn nun direkt ansah. "Gabriel, du sagtest ein Krieg stände kurz bevor?", fragte Micah interessiert. Ehe Gabriel antworten konnte, wurde er von Michael unterbrochen. "Nicht doch, Gewalt, mein Bruder übertreibt maßlos, es hat sich rein gar nichts geändert.", beeilte er zu versichern. "Das ist nicht wahr.", knurrte Gabriel laut, und sofort schoss Michaels warnender Blick zu ihm, doch ehe dieser noch etwas sagen konnte, gebot Micah ihm mit einer Handbewegung einhalt und zeigte auf Gabriel. "Sprich.", befahl er ruhig, und Gabriel wandte sich von Michael ab um direkt zum Exusiai zu sprechen. "Verehrte Gewalt, wir stehen am Rande des Zusammenbruches. Wie ich Michael erst kürzlich berichtete, breitet sich der Einfluss der Hölle unaufhörlich weiter auf der Erde aus. Sie handeln nicht mehr nach den kosmischen Regeln, sie fordern uns heraus. Wir dürfen solch perfide Provokation nicht länger dulden. Ich bat Michael meine Bitte den Gewalten vorzutragen, dies scheint ihm jedoch entfallen zu sein." Er warf Michael einen finsteren Blick zu, welcher diesen mit kalter Miene erwiderte. Micah sagte gar nichts, wandte den Blick jedoch auch nicht von Gabriel ab. Nach einer gefühlten Ewigkeit sprach er endlich. "Dies klingt wahrlich problematisch. Komm, Gabriel, begleite mich. Ich bringe dich zu Verchiel, soll er entscheiden, ob deine Sorgen begründet genug sind, um den hohen Camael zu bitten, es an den ehrenwerten Raziel weiterzugeben, damit dies im Rat besprochen werden kann." Gabriel verbeugte sich vor Micah. "Verbindlichsten Dank, verehrte Gewalt Micah." Dieser neigte den Kopf. "Michael, begleite auch du uns. Es ist immer vorteilhaft zwei Seiten der Medaille zu beleuchten.", befahl er nun an Michael gewandt, der ergeben den Kopf neigte. Uriel und Castiel sahen sich unsicher an, ehe sie sich ebenfalls verbeugten. "Wir ziehen uns dann zurück, verehrte Gewalt.", murmelten die beiden im Chor, ehe sie sich schnell auf den Rückweg machten. In eine Debatte zwischen Michael und Gabriel vor Verchiel, der rechten Hand des obersten Exusiai Camael, wollten die beiden nicht zwischen die Fronten geraten. Kurz ehe sie die Verwaltungshalle verließen, drehten sie sich jedoch noch ein letztes Mal um, und beobachteten, wie Michael und Gabriel Micah in Richtung privater Hallen der zweiten Triade folgten, einen Teil des Himmelsreiches, welches kaum ein Archangeloi jemals zu Gesicht bekommen hatte.
"Ich hoffe du bist dir deiner Sache genau bewusst, Bruder.", flüsterte Michael Gabriel zu, während er Micah durch den vergoldeten Gang folgte, von dem er schon so oft geträumt hatte, hindurch zu schreiten. "Das bin ich mir.", gab Gabriel leise zurück, ehe wieder Schweigen zwischen den beiden Brüdern herrschte. Micah führte sie den Gang entlang bis sie zu einem schlichten weißen Tor kamen, vor dem zwei Legionsangeloi Hab acht standen. Als sie jedoch Micah erblickten, salutierten sie und öffneten das Tor. Sie warfen Michael und Gabriel neidvolle Blicke zu, als die beiden Erzengel den Bereich des Himmels betraten, den kaum ein Mitglied der dritten Triade jemals erblicken wird. Als sich das Tor hinter ihnen schloss sah sich Gabriel etwas enttäuscht um. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, doch dieser Teil des Himmels glich auch jenem, den er kannte. Vielleicht etwas mehr goldene Musterungen und aufwendige Fresken an den Säulen, ansonsten jedoch ebenso elegant, schlicht und weiß wie der Rest des Himmelreich. "Enttäuscht?", fragte Micah amüsiert, der Gabriels Blick gesehen hatte, worauf dieser schnell eine neutrale Miene aufsetzte. "Nur überrascht.", antwortete Gabriel höflich. Micah nickte mit einem leichten Lächeln, ein wissendes Funkeln in den Augen, ehe er aus dem Gang hinaus trat der in die Halle der Exusiai führte. Gabriel warf noch einen kurzen Blick den Gang hinauf, der zur Halle der Dynameis führte, ehe er Micah in die große Halle folgte, die der Halle der Archangeloi beinahe vollkommen glich. Jedoch waren die Säulen hier nicht verziert mit goldenen Fresken, sondern waren übersät mit filigranen Worte, welche die Prophezeiungen der himmlischen Propheten darstellten. Micah breitete die Arme aus. "Wilkommen, Erzengel, in der Halle der Exusiai."
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Heaven against Hell
FantasySeit Jahrhunderten herrscht ein brüchiger Friede zwischen Himmel und Hölle. Doch wenn die Könige der Hölle intrigieren, die Fürsten der Hölle sabotieren und die Engel dies ignorieren, klopft schon bald der Krieg an die Tür. Doch wenn der Kampf zwisc...