Bokuto Kotaro (Haikyuu!)

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Jeder hat eine Leidenschaft, seine ganz eigene. Manche sind eher sportlich begabt, andere eher kreativ. Es gibt Leute, die malen blind ein Gemälde und verkaufen es für eine Menge Geld. Andere gewinnen ein Spiel, einen Marathon oder einen Wettbewerb und bekommen Preisgeld und Geschenke.

Du hingegen warst nie so wie sie. Dein Interesse hingegen ließ sich in der Fotografie finden, die dir um Längen mehr Spaß machte als Sport oder Zeichnen. Natürlich warst du keine vollkommene Kunstniete oder so, auch unsportlich warst du nicht. Es waren einfach nicht deine Lieblingsbeschäftigungen. Viel lieber radeltest du mit dem Fahrrad durch die Gegend und hieltst den Augenblick, vielleicht schöne Blumen mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund, mit deiner wertvollen Kamera fest.

Allerdings war das nicht das einzige, wofür du dich begeistern konntest. Nein, es gab nämlich auch einen Jungen, ungefähr in deinem Alter, der dir schon lange nicht mehr aus dem Kopf ging: Bokuto Kotaro, der Kapitän des Volleyballclubs der Fukorudani-Oberschule. Er war der unseriöseste, albernste und verspielteste Drittklässler, der dir je untergekommen war.

Doch gerade diese unreifen Eigenschaften machten ihn zu einem noch großartigeren Teamleiter. Akaashi, der in dieselbe Klasse ging wie du, hatte deine Bewunderung von Anfang an wahrgenommen. Du hattest wirklich Glück, dass er das komplette Gegenteil von Bokuto war und es ihm noch nicht erzählt hatte. Wobei du nicht damit rechnetest, dass er es überhaupt täte. Dafür war er eigentlich zu reif.

Trotzdem achtete er penibel darauf, dass du zu jedem einzelnen der Spiele kamst. Egal, ob offiziell oder Trainingsspiel, es war sowas wie deine Pflicht, auf der Tribüne zu sitzen und Fotos zu schießen. Zum normalen Training nachmittags allerdings wurdest du nicht eingeladen. Naja, irgendwie konntest du das auch nachvollziehen. Immerhin warst du kein festes Mitglied des Teams, sondern nur der Stalker vom Dienst.

Dadurch, dass der ausgezeichnete Zuspieler zu deinen engsten Freunden gehörte, hattest du die Möglichkeit, dich ab und zu mit Bokuto zu unterhalten. Mal nach einem Spiel, mal, wenn er sein Geld für das Mittagessen vergessen hatte und mal, wenn er dich in einem Gespräch mit Akaashi ertappte. Wenn ihr euch im Flur auf dem Weg zum nächsten Klassenzimmer über den Weg lieft, grüßte er dich strahlend. Mit einem Grinsen, als wärst du die einzig wahre Sonne.

Trotz den Signalen, die er dir möglicherweise sendete, warst du nicht sicher, ob du sie richtig interpretiertest. Wie peinlich wäre es denn bitte gewesen, ihm deine Liebe zu gestehen, nur damit er dir sagt, dass du ihn missverstanden hattest? Danke, aber nein danke. Darauf konntest du sehr gerne verzichten.

Auf dem Weg in die Klasse, es war ein typischer Montagmorgen, trafst du selbstverständlich auf Bokuto. Und wie immer hatte er bereits viel zu viel Energie. Wer weiß, vielleicht hatte er sich am Wochenende mit Kuroo getroffen und kaum geschlafen. Bei ihm wusste man nie, was der Grund für seine springenden Launen war. Mal war es sein vergessenes Frühstück, das ihn traurig machte oder eine gute Note, die ihn wieder aufmuntert. Es war ein ganz bunter Mischmasch aus allen möglichen Dingen.

„Hey, hey, hey, (F/N)! Na, wie war dein Wochenende?", erkundigte der Drittklässler sich freudig. „Gut, und deins?" „Super gut! Weißt du, ich hab' mich mit Kuroo getroffen!" Mit gespielter Überraschung setztest du ein Lächeln auf die Lippen. Gefühlt traf er sich jedes Wochenende mit dem Teamkapitän der Nekoma, immerhin waren sie beste Freunde. Vermutlich war auch Akaashi dabei, der währenddessen mit den restlichen Volleyballspielern trainierte.

Gemeinsam bahntet ihr euch zwischen den Menschenmengen euren Weg zu den Räumen, in denen ihr bereits erwartet wurdet. Zwischendurch grüßtet ihr ein paar Mitschüler, für viele andere hingegen war es noch zu früh, um Smalltalk zu führen. Entweder die Schüler antworteten nicht oder blickten gar nicht erst auf. Bokuto war so ziemlich der Einzige, der eine dermaßen enorme Motivation an den Tag legte, und das sogar schon vor acht Uhr.

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