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Miya Osamu (Haikyuu!) ~{Weihnachts-Special}

Wichteln - Eigentlich hattest du Spaß daran, Anderen eine Freude zu machen und ihnen etwas zu schenken. Aber wie solltest du das anstellen, wenn du deinen Wichtel kaum kanntest? Und was solltest du tun, wenn du in deinen Wichtel, den du kaum kanntest, auch noch verliebt warst? Tagelang zerbrachst du dir den Kopf darüber den Kopf, obwohl ihr noch gar keine Zettel gezogen hattet. Du wusstest nicht,was du tun solltest, wenn du tatsächlich einen der Zwillinge zogst.

Da du erst seit Kurzem die Managerin der Inarizaki-Oberschule warst, kanntest du die einzelnen Mitglieder noch nicht so gut. Mitten im Schuljahr war deine Familie umgezogen, weshalb du unfreiwillig die Schule wechseln musstest. Den Volleyballclub, den du dort zurückgelassen hattest, vermisstest du sehr. Die Karasuno war wie eine Familie für dich gewesen, es war schwer, trotzdem den Kontakt zu den Jungs aufrecht zu erhalten.

Um dich wenigstens etwas von den Umständen abzulenken, tratst du auf deiner neuen Schule ebenfalls als Managerin des Sportteams bei. Schnell bemerktest du jedoch, wie du dich zu einem der Miya-Zwillinge hingezogen fühltest. Du wusstest nicht genau, ob das gut oder schlecht war, sich in den essensliebhabenden Osamu zu verlieben, aber was hattest du für eine Wahl? Zusätzlich kam dir öfter die Frage auf, welcher der Brüder das kleinere Übel war. Vielleicht war Atsumu auf Dauer leichter zu handhaben als dein Schwarm.

Von dir selbst erschrocken schütteltest du den Kopf. Ein wenig ängstlich schautest du auf, dein Lehrer hatte deine Träumerein nicht mitgekriegt, zum Glück. Du warst eine eher gute Schülerin, wolltest dir keinen Fehltritt erlauben, doch grundsätzlich ließt du dich extrem leicht ablenken. Egal, ob von den lauten Schülern auf dem Flur vor der Klasse oder den weißen Schneeflocken, die direkt gegen das Fenster neben dir rieselten.

Am Ende des Tages, das war noch ungefähr eine Stunde entfernt, war das Ziehen der Wichtel innerhalb des Volleyballclubs geplant. Die Zeit verging unwahrscheinlich schnell, viel schneller als dir auch nur annähernd lieb war. Du brauchtest noch viel mehr seelische Vorbereitung, du brauchtest deine besten Freundinnen. Was solltest du nur tun? Verzweifelt schobst du dir eine Strähne aus dem Gesicht, auf der neuen Schule hattest du noch keine weiblichen Freunde gefunden, nur Bekannte. Auf jeden Fall niemand, mit dem du über sowas reden konntest.

Egal, wie unangenehm es dir war, einem anderen Spieler deiner Schule so nah zu kommen, du kamst so oder so nicht drumherum. Als die Klingel das Ende der Stunde ankündigte, packtest du deine Tasche und schlendertest zur Turnhalle. Es war noch niemand da, du warst die Erste. Mit der Zeit trudelten sie nacheinander ein, stellten ihre Taschen an den Rand des Spielfeldes und gesellten sich zu dir.

Freudig klopfte Akagi dir auf die Schultern, ehe er dich lächelnd beäugte. „Na, freust du dich schon?", erkundigte er sich zuvorkommend. „Ja, naja... Weißt du, ich kenne euch noch gar nicht. Ich denke, es wird nicht einfach werden, ein passendes Geschenk für einen von euch zu finden." Neckend knuffte Atsumu dir gegen die Schulter und schmunzelte leicht. „Ich glaub fest an dich.", versuchte er wenigstens dich aufzumuntern.

Der ein oder Andere ließ sich doch noch reichlich Zeit, bevor sie dann endlich mal auftauchten, so auch Osamu. Eure Blicke trafen sich kurz, während ihr euch in einen großen Kreis setztet. Ihr saßt euch genau gegenüber, es fiel dir schwer, ihn nicht ununterbrochen anzustarren. Er war hübsch, hatte einen wohlgeformten Körper und ein ebenso atemberaubendes Gesicht. Die gefärbten Haare standen ihm gut, einfach alles an ihm war attraktiv. Außer die Tatsache, dass er dich gar nicht bemerkte. Wirklich absolut nicht.

Noch bevor du dir weitere Gedanken über den Zwilling machen konntest, hielt dir Kita eine Box vor die Nase. „Zieh einen.", kommentierte er trocken. Nickend gehorchtest du und griffst nach einem der gefalteten Zettel, klapptest ihn auf und sahst möglicherweise den schlimmsten Namen, den du nur haben konntest: Miya Osamu. Natürlich musste sowas passieren. Natürlich musste es ausgerechnet dir passieren.