Kapitel 11

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„Und dann?"
„Dann bin ich einfach weggerannt."
Deine Mutter starrt dich an: „Du hast ihn und die anderen einfach auf der Dachterrasse stehen lassen?"
Du nickst und deine Mum fängt an zu lachen: „Du bist wirklich meine Tochter."
„Oh man Mama...jetzt lach mich doch nicht aus, sondern gib mir lieber ein paar Tipps, was ich jetzt machen soll?"
Sie hebt beschwichtigend die Arme: „Na gut, ich reiße mich zusammen", aber sie kichert immer noch.
Du seufzt: „Ich kann nie wieder in die Arbeit. Was wenn ich ihm begegne?"
Deine Mum räuspert sich: „Also grundsätzlich finde ich gut, dass du ihm deine Meinung gesagt hast, aber..."
„Aber was?", du bereust bereits deiner Mutter die Geschichte von gestern Abend erzählt zu haben.

Normalerweise sprichst du nur selten mit ihr über deine Probleme, aber gerade sitzt ihr an eurem Küchentisch und bastelt zusammen für die Lesenacht. Sie hat dich gefragt, ob alles ok sei und da hast du einfach alles erzählt.
„Naja Yoko ,du hättest das schon anders regeln können und ihn nicht vor allen zur Rede stellen müssen. Vielleicht würde er dir sagen, was ihn stört, wenn ihr nur zu zweit seid."
„Bist du etwa auf Jungkooks Seite? Dem Jungen, der deine Tochter so schlecht behandelt hat?", fragst du genervt.
„Ich bin auf gar keiner Seite."
‚Falsche Antwort.' Du seufzt wieder.

„Schätzchen, ich kann nachvollziehen, warum du so ausgeflippt bist. Aber glaub mir, manchmal ist es besser sich zusammenzureißen und die Wut runterzuschlucken", versucht sie dir einen guten Rat zu geben.
„Mama, so was will ich doch nicht hören."
„Soll ich dir lieber raten, ihn nächstes Mal zu verprügeln?"
Du prustest los: „Da hätte ich keine Chance. Er ist viel größer und richtig trainiert. Da wär ich sofort k.o."
Deine Mum hört auf an einem Lesezeichen rumzuschneiden und schaut dich an: „Trainiert, hm? Und groß? Sieht er gut aus?"
‚Oh Gott, ich hätte einfach gar nichts sagen sollen.'
„Bisschen zu jung für dich, meinst du nicht?", du versuchst das Thema zu wechseln: „Wie viele müssen wir noch ausschneiden? Soll ich schonmal Glitzer holen?"
„Yoko , was soll das? Du weißt doch, dass dein Vater und ich glücklich sind, auch wenn er viel unterwegs ist." Nach einer kurzen Pause fragt deine Mutter. „Magst du ihn?"
„Papa? Ja klar!"

Sie verdreht die Augen: „Ich meine Jungkook, das weißt du genau."
Du schluckst: „Ich mag alle von BTS..." Kurze Pause, dann sprichst du leise weiter: „Aber Mama, ich bin echt verletzt. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich vollkommen fehl am Platz bin und dass ich nichts mit den anderen Jungs machen sollte. Er wirkt ständig genervt von allem, was ich tue." Traurig schaust du auf den Boden.
Deine Mum tätschelt deine Hand: „Geh ihm einfach in Zukunft aus dem Weg und versuch ihn zu vergessen. Wenn du ihn nicht siehst, wird alles viel leichter."
‚Super Rat', denkst du ironisch.
„Mama, ich arbeite in der Konzerthalle, in der er probt. Da kann ich ihm schlecht aus dem Weg gehen. Vor allem, wenn mich Minho irgendwo hinschickt, wo er auch gerade ist."
„Wirst du dich bei ihm entschuldigen?"
Du bist schockiert: „Was? Findest du etwa, dass ich das tun muss?"
Sie zuckt mit den Schultern: „Vielleicht würde eine Entschuldigung eure zukünftige Zusammenarbeit erleichtern."
‚Zukünftige Zusammenarbeit? Oh no.'
„Oder ich kündige..."
„Yoko , das wirst du nicht tun", deine Mum schaut dich streng an. „Wegen sowas schmeißt du nicht deinen Job hin. Die Arbeit da macht dir doch so viel Spaß und du hast auch schon Freunde gefunden."

Du fängst an zu jammern: „Aber Mami..." Sie unterbricht dich sofort: „Yoko, reiß dich zusammen. Entweder du entschuldigst dich oder versuchst ihm aus dem Weg zu gehen. Da arbeiten so viele Leute, vielleicht siehst du ihn gar nicht mehr."
Du willst etwas entgegnen, aber deine Mutter fällt dir wieder sofort ins Wort: „Keine Widerrede! Schließlich bist du wirklich meine Tochter und du wirst das hinkriegen! Und jetzt, geh und hol bitte Glitzer und bunte Federn aus dem Keller."

Am Dienstag nach der Schule fährst du zur Arbeit und gibst Wito das Autogramm, das du für seine Tochter besorgt hast. Er bedankt sich und lässt dich gleich rein. Du läufst in Richtung Büro, aber stoppst, als du siehst, dass jemand den Raum verlässt. Du erkennst Jungkook und versteckst dich schnell hinter einer großen Pflanze.
‚So viel zu ‚da arbeiten so viele Leute, vielleicht siehst du ihn gar nicht mehr' ', denkst du dir und wartest ab, bis er in einem Gang verschwunden ist.
„Yoko,was machst du da?"
Du drehst dich um und siehst Minho.
„Ähm..."
Dein Chef starrt dich an.
„Ich wollte schauen, welche Pflanze das ist. Sie ist so ... äh ... groß", versuchst du die Situation zu retten.
Minho schüttelt nur verwundet den Kopf: „Also gut, wenn du meinst. Komm bitte später in mein Büro! Ich möchte noch ein paar Dinge mit dir wegen der Lesenacht besprechen."
Du nickst, verabschiedest dich und schlüpfst schnell durch die Tür in das kleine Zimmer, in dem Ahri bereits sitzt.
Ihr habt in den letzten Tagen häufig telefoniert und gechattet und mehrmals die Situation besprochen; Ihr habt euch darauf geeinigt, erstmal abzuwarten und zu schauen, wie und ob die anderen reagieren.

Sobald deine Freundin dich sieht, springt sie auf und umarmt dich: „Yoko , Jungkook war gerade da."
„Ich weiß, ich hab noch gesehen, wie er rausgeht."
„Habt ihr geredet?"
„Nein, ich hab mich versteckt, aber Minho hat mich erwischt... was wollte Jungkook denn?"
„Er will mit dir sprechen."
Du schluckst: „Hat er gesagt warum?"
Ahri schüttelt ihren Kopf: „Nein, aber das war schon das zweite Mal, dass er heute da war und er meinte auch, dass er später noch einmal vorbeischaut."
„Oh Ahri, was soll ich nur tun? Soll ich mich entschuldigen, weil ich ein wenig überreagiert hab?"
„Warten wir erstmal ab, was er überhaupt von dir will. "
„Hm, du hast ja recht. Aber ich will ihn einfach gar nicht mehr sehen und auch nicht mit ihm sprechen", geknickt sitzt du auf deinem Stuhl.
Deine Freundin wuschelt durch dein Haar und versucht dich ein wenig aufzumuntern: „Die anderen Jungs sind zumindest nicht sauer auf dich. Als du weg warst meinten sie auch, dass sie nicht verstehen, warum sich Jungkook dir gegenüber so seltsam verhält."
‚Wenigstens das.'
„Ahri, ich glaub, ich pack das heute noch nicht. Ich kann einfach nicht mit ihm reden. Minho meinte, ich soll mit ihm noch was wegen der Lesenacht von meiner Mum besprechen. Kannst du Jungkook ausrichten, dass ich den ganzen Tag beschäftigt bin?"
„Kein Problem. Sehen wir uns später noch?"
Ihr verabredet euch für den Abend und du machst dich auf den Weg zu Minhos Büro.

Backstage (Jungkook Fanfiction) (Bangtan Sonyeondan - BTS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt