Kapitel 5

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„Yoko, du musst aufstehen. Los! Raus aus dem Bett", kreischt deine Mum, während sie die Rollladen hochzieht und dadurch gleißendes Sonnenlicht ins Zimmer lässt.
„Du hast verschlafen! Nein! Wir haben verschlafen", schreit sie und rennt die Treppen nach unten.
Langsam setzt du dich im Bett auf und streckst dich. Während du ausgiebig gähnst, schaust du auf die Uhr und dein Mund bleibt offenstehen. Es ist schon fast halb zwölf. ‚Mama hat recht. Grund zur Panik', denkst du und springst aus deinem warmen Bett. ‚Warum hat denn der Wecker nicht geklingelt?' Du schnappst dir dein Handy, aber das Display ist schwarz. ‚Verdammt, Ich hab's vergessen, aufzuladen.'
„Wir sehen uns heute Abend, Schätzchen", hörst du deine Mutter rufen und kurz danach knallt die Haustür zu.
Während du dich in deine Lieblingshose quetscht und du dir ein weites T-shirt überwirfst, malst du dir schon aus, wie Minho dich anmotzen wird. ‚Na toll, dass mir das an meinem letzten Tag auch noch passieren musste', ärgerst du dich.
Du springst die Treppen nach unten, schnappst dir Schlüssel, Ladekabel und eine Banane und stürmst aus der Tür.

Ganz knapp erwischst du noch den Bus und bist in kurzer Zeit vor der Halle. Du rennst zum Hintereingang, weil der Weg von dort zu Minhos Büro kürzer ist. Als du dort ankommst, bist du völlig außer Atem und versuchst, dich erstmal ein wenig zu beruhigen. Zaghaft klopfst du an der Tür, aber als dir keiner antwortet, trittst du einfach ein.
‚Hm, keiner da. Wo ist der wohl?'
Da du nicht weißt, wo du Minho suchen sollst, entscheidest du dich erstmal zu Ahri zu gehen. In den dunklen Gängen ist es kühl und du bekommst Gänsehaut. ‚Verdammt, in der Eile hab ich meine Jacke vergessen.'
Auf dem Weg zu dem Büro deiner Freundin begegnen dir zwei Mitarbeiter, aber auch die wissen nicht, wo sich Minho gerade aufhält.
Ahri umarmt dich zur Begrüßung, was dich mega freut.
„Ich hab verschlafen, mein Wecker hat nicht geklingelt und eigentlich sollte ich doch heute Morgen gleich zu Minho, weil er ja mit mir über gestern sprechen wollte", fasst du deine Situation schnell zusammen.
Deine Freundin fängt an zu lachen: „Oh man, du bist ja echt total verpeilt...warum hat denn dein Wecker nicht geklingelt?"
Du schaust zu Boden: „Hm, also vielleicht hab ich vergessen mein Handy aufzuladen."

„Deswegen hast du mir also noch nicht zurückgeschrieben." Sie grinst dich an und mustert dich dabei:
„Ähm Yoko?"
Du schaust zu ihr hoch.
„Ist dir vielleicht kalt?" ‚Woher weiß sie das?'
„Ja, ich hab in der Eile meine Jacke vergessen."
Ahri lacht: „Ich glaub das ist nicht das einzige, was du vergessen hast anzuziehen." Sie deutet auf deine Brust, wo man deutlich deine Nippel durch den leichten Stoff des T-Shirts erkennen kann.
‚Fuck ich hab keinen BH angezogen', denkst du dir und schlägst dir gegen die Stirn.
„Es war wirklich sehr stressig heute", versuchst du dich zu rechtfertigen, aber Ahri lacht nur lauter.
Du musst grinsen; bei ihr war irgendwie nichts schlimm und selbst du Sache mit dem BH war dir nicht peinlich - zumindest nicht allzu sehr.
Du stimmst in ihr Lachen mit ein, doch plötzlich klopft es an der Tür und Minho tritt ein.

Schnell verschränkst du deine Arme vor der Brust. ‚Verdammt, der hat mir jetzt gerade noch gefehlt.'
„Na, ihr beiden scheint ja gute Laune zu haben. Ah Loreen , tut mir leid, dass ich heute Morgen noch nicht da war, aber ich hab gestern noch ein wenig mit den Jungs von BTS gefeiert und dann ist es einfach später geworden", entschuldigt sich Minho bei dir.
Du stutzt. ‚Also weiß er gar nicht, dass ich nicht da war?'
„Äh kein Problem...ich hatte viel zu tun...Papierkram", stammelst du und deutest mit einem Finger - ohne die Verschränkung deiner Arme aufzulösen - in Richtung Schreibtisch, wo leider gerade kein einziges Blatt Papier liegt.
„Ah ja. Ich seh schon", sagt Minho und fährt fort: „Wir können die Besprechung ja jetzt nachholen. Kommst du bitte mit in mein Büro?"
„Ähm... okay."
„Yoko , alles in Ordnung bei dir? Warum stehst du denn so seltsam da?"
„Ja, alles klar", antwortest du und versuchst zu lächeln.
Er schaut dich an. Du starrst zurück. Unangenehme Stille. Dann schüttelt er den Kopf und geht wortlos nach draußen.
Du willst Minho folgen, aber Ahri ruft dich noch einmal zurück. „Hier", sagt sie und drückt dir ihre Jacke in die Hand.

Erleichtert lächelst du sie an: „Danke!"
‚Huh, gerettet', denkst du dir und schlüpfst in die Jeansjacke, die nach Ahri's Parfüm riecht.
In Minhos Büro setzt du dich auf den ihm gegenüber stehenden Stuhl.
„Also Yoko , wie haben dir denn deine zwei Wochen Praktikum hier gefallen?"
‚Sprechen wir also nicht über gestern', fragst du dich.
„Ähm eigentlich waren es drei -"
„Drei?", unterbricht dich Minho. „Hm, dann hab ich mir das wohl falsch notiert."
‚Der ist ja noch verpeilter als ich.'
Du beschreibst deine Erfahrungen in der Firma als sehr positiv, lässt aber aus, wie genervt du von ihm warst.
„Freut mich, wenn es dir hier so gut gefallen hat!"

Es entsteht eine kurze Pause und als du nichts sagst, fährt er fort: „Wir suchen noch jemanden, der hier als Minijobber arbeitet und unser Team unterstützt. Es gibt immer sehr viel zu tun und weitere Hilfe wäre da ganz gut. Da du dich ja jetzt schon ein wenig eingelebt hast, hat Jae vorgeschlagen, dass ich erstmal dich fragen sollte bevor ich eine Anzeige in der Zeitung schalte und ich fand, das war keine schlechte Idee. Also hast du Lust?"
Du starrst ihn an. ‚Ist das sein Ernst?' Schnell wägst du die Vor- und Nachteile ab. ‚Einerseits wird mich Minho wohl täglich nerven und ich werde ihm noch tausende Kaffees bringen müssen. Andererseits könnte ich das Geld gut gebrauchen und ich würde Ahri öfter sehen.'
„Na Yoko , wie siehts aus?"
Schnell entscheidest du dich: „Ich würde gerne hier arbeiten."

„Das dachte ich mir. Hier ist unser Standartvertrag für Minijobber. Ahri hat auch so einen. Schau ihn gern genauer durch und wenn du ihn unterschrieben hast, wirf ihn einfach in meinen Briefkasten vorne am Eingang. Ab Oktober würde dein Vertrag unbegrenzt laufen." Er reicht dir eine dicke Mappe.
‚Oh, das geht aber jetzt alles ganz schön schnell.'
Dein Praktikumsleiter und zukünftiger Chef fährt fort: „Dann wär's das auch schon für heute. Du kannst gerne nach Hause gehen und wir sehen uns dann Anfang Oktober wieder."
Du zögerst: „Ähm Minho, kann ich dich noch was fragen?"
Er nickt.
„Du glaubst nicht wirklich, dass ich den Scheinwerfer gestern manipuliert hab, sodass er Jungkook oder jemand anderen von BTS trifft, oder?"
Minho grinst: „Glaubst du, ich würde jemanden einstellen, der versucht hat, einen meiner besten Sänger umzubringen?"
‚Ehrlich gesagt trau ich dir alles zu', denkst du dir, schweigst aber lieber und lächelst schüchtern.
Du verabschiedest dich, stehst auf und willst schon rausgehen, als Minho dir noch hinterherruft: „Äh Yoko , bring mir doch noch einen Kaffee, bevor du gehst."
Du seufzt: „Na klar."

Backstage (Jungkook Fanfiction) (Bangtan Sonyeondan - BTS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt