Kapitel 17

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Ich sitze - immer noch heulend - auf dem Sofa und schaufle mir einen Löffel Eiscreme nach dem anderen in meinen Mund, während Yoko neben mir versucht mich zu beruhigen: „Bestimmt war er nur überrascht, dass du ihn geküsst hast und wusste nicht, wie er reagieren soll. Ihr wart beim Grillen so süß zusammen, er will sicher was von dir."
Ich schluchze dramatisch: „Nein! Er hat eindeutig gesagt, dass er nur mit mir befreundet sein möchte."
„Aber..." Anscheinend fällt ihr nichts mehr ein und ich jammere wieder los.

Yoko streichelt mir über den Kopf. Sie ist wirklich eine gute Freundin: nachdem ich sie angerufen habe, ist sie sofort vorbeigekommen und hat sogar Eiscreme und Chips mitgebracht.
„Er hat deinen Kuss erwidert, oder?", fragt Yoko.
Ich schluchze erneut: „Nur kurz ... oh mein Gott!"
„Was? Was ist los?"
Ich werfe mich in ihre Arme: „Ich sehe ihn ja wieder."
„Ähm ja... hm, das lässt sich wohl kaum vermeiden", Yoko tätschelt meinen Arm. „Aber das wird schon. Ich bin ja immer bei dir."
Ich starre sie an: „Ich will Suga aber nicht mehr sehen. Nie wieder."
„Dann mach's einfach so wie ich bei Jungkook und geh ihm aus dem Weg", schlägt Yoko vor.

„Ne, das kann ich nicht. Bevor ihr euch ausgesprochen habt, hast du ja quasi im Schrank gewohnt, so oft hast du dich da versteckt."
„Hey, so schlimm war das auch nicht." Sie kneift mich und kichert, was meine Laune ein wenig aufbessert.
„Ahri, ich hab noch was dabei. Ich dachte, falls Eiscreme und Chips nicht helfen, müssen wir zu stärkeren Mitteln greifen", meint sie und holt dabei etwas aus ihrer Tasche.
„Schnitzel?", frage ich neugierig.
Sie starrt mich ungläubig an: „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich jetzt ein Schnitzel dabei hab?"
Ich zucke mit den Schultern: „Hoffentlich nicht, ich bin doch Vegetarierin."
Yoko schüttelt nur den Kopf und beginnt zu lachen, dann zeigt sie mir endlich, was sie noch mitgebracht hat.
„Vodka?"
Sie nickt.

Jetzt bin ich diejenige, die sie ungläubig anstarrt: „Willst du mich abfüllen? Woher hast du den überhaupt?"
„Von Jiho. Er wollte heute eigentlich auf 'ne Hausparty und den Vodka mitbringen, aber anscheinend ist der Typ krank und dann hat er ihn mir einfach gegeben", sie grinst.
„Dein Bruder versorgt dich mit Alkohol? Wie praktisch." ‚Warum macht meiner das eigentlich nicht?'
„Hast du O-Saft da?", fragt sie und geht in Richtung Küche.
„Ne, nur Sprite. Steht im Kühlschrank", rufe ich zurück.
Einen kurzen Augenblick später kommt Yoko zurück mit zwei Gläsern in der Hand und der Sprite unterm Arm.
Sie stellt sie auf den Tisch, öffnet den Vodka und schüttet davon etwas in eins der Gläser, dann stoppt sie und schaut mich fragend an.

„Ähm Ahri ... eigentlich trinke ich nie Alkohol. Wie viel nimmt man denn davon?"
Ich nehme ihr die Flasche aus der Hand und fülle den Vodka auch ins andere Glas, dann schütte ich Sprite darauf. Wir stoßen an und ich nehme einen Schluck. Der Alkohol brennt in meinem Mund und auch Yoko verzieht ihr Gesicht.
„Sorry, dass war wohl keine gute Mischung." Wir schauen uns an und brechen dann in Lachen aus. ‚Das kann ja noch was werden.'

Nach ein paar weiteren Gläsern halte ich es für eine gute Idee Suga anzurufen, aber er hebt nicht ab.
„Yoko ", jammere ich „er geht nicht hin. Vielleicht sollte ich ... sollte ich...", aber mir fällt nicht ein, was ich sollte, da ich bereits nicht mehr klar denken kann.
„Wir sollen gar nichts! Außer Spaß haben. Ich will feiern!", ruft Yoko lallend.
Ich stimme ihr zu - schließlich kommen meine Eltern erst morgen wieder - und schnappe mein Handy. Ich schreibe ein paar Freunden, dass sie kommen sollen und tatsächlich klingelt es ein wenig später an der Tür. Als ich sie öffne, bin ich überrascht, dass Yoko's Bruder Jiho und ein paar Kumpels davor stehen.
„Kyusung hat uns Bescheid gegeben, dass hier eine Hausparty stattfindet", er grinst.

„Kyusung? Aber dem hab ich doch gar nicht geschrieben."
Jiho zuckt nur mit den Schultern und er und seine Kumpels schieben sich an mir vorbei. Ich sehe, dass sie mehrere Flaschen Alkohol und Mische dabei haben und einer von ihnen dreht laut Musik auf. Ich bin von der Situation überfordert und auch Yoko ist sichtlich überrascht, dass ihr Bruder plötzlich aufgetaucht ist.
Es klingelt noch einmal an der Tür und diesmal stehen mehrere Leute aus meiner Klasse vor der Tür, unter anderem auch Kyusung. Er umarmt mich zur Begrüßung und sagt: „Cool, dass du uns alle eingeladen hast!"
„Alle?", frage ich entsetzt.
„Ja", er zeigt mir sein Handy, an dem die whatsapp-Gruppe meines gesamten Jahrgangs zu sehen ist. Anscheinend habe ich die Einladung in den falschen Chat gepostet. Ich schlucke und versuche mich ein wenig zu beruhigen, da klingelt es erneut und es kommen immer mehr Leute, die wieder irgendwelche Freunde dabei haben. Mittlerweile sind hier bestimmt knapp vierzig Leute.

Ich bin kurz davor alle rauszuwerfen - betrunken hin oder her - aber da kommt Kyusung auf mich zu und drückt mir ein weiteres Glas mit Vodka-Sprite in die Hand.
„Cheers" er prostet mir zu. Ich trinke es in einem Zug aus. ‚A little party never killed nobody, right?'

Ich wache in meinem Bett auf und mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen, allerdings geht es meinem Magen noch schlechter. Ich richte mich auf und mir wird sofort übel. Gerade noch so schaffe ich es zur Toilette, bevor ich mich übergeben muss. Ich hänge ein paar Minuten über der Kloschüssel bevor ich aufstehen kann, meine Zähne putze und mir kaltes Wasser ins Gesicht spritze. Erschöpft gehe ich in mein Zimmer zurück und versuche mich daran zu erinnern, was gestern noch alles passiert ist, aber mein Kopf schmerzt zu sehr, weswegen ich mich noch einmal schlafen legen will.
Als ich vor meinem Bett stehe, trifft mich fast der Schlag: es liegt bereits jemand darin. Langsam komme ich näher. Ich muss ihn vorhin nicht bemerkt haben, da als ich rausgerannt bin, um zu kotzen.
Im Schlaf dreht er sich um und ich erkenne sein Gesicht - Jiho.

Backstage (Jungkook Fanfiction) (Bangtan Sonyeondan - BTS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt