Kapitel 21

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Es ist abends und ich sitze auf meinem Bett mit dem Handy in der Hand. Ich habe Suga geschrieben, dass zwischen Jiho und mir nichts passiert ist, aber er hat mir nicht mehr geantwortet. Eigentlich habe ich auch nicht damit gerechnet:

Die Sprachnachricht und Jihos Auftreten heute Morgen sprechen gegen mich. Vorhin habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und Suga angerufen, aber er hat nicht abgenommen.
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ist die Freundschaft jetzt vorbei?
Hasst er mich?
Am liebsten wäre es mir, er würde alles vergessen und wir könnten noch einmal von vorne anfangen...
Aber ich weiß, dass das kaum möglich ist.
Ich schluchze, weinen kann ich nicht mehr. Meine Augen sind trocken.
Morgen werde ich noch einmal versuchen, mit ihm zu reden. Wenn das nicht klappt ... ach, ich weiß auch nicht. Vielleicht doch Loreen 's Plan befolgen und einfach mal abwarten?

- Dienstag an der Arbeit -

Ich sitze im Büro und telefoniere mit dem Manager von Blackpink, der mir eindringlich erklärt, wie wichtig es ist, dass die Idols Mineralwasser und kein stilles Wasser bekommt. Nachdem ich ihm mehrmals bestätigt habe, dass das kein Problem ist, beendet er das Gespräch.
Genervt, aber immer noch freundlich lege ich auf und wähle schon die nächste Nummer, als Minho ins Zimmer kommt.
‚Der könnte auch mal klopfen.'

Ich lege den Telefonhörer beiseite und schaue meinen Chef an: „Hallo Minho, was kann ich für dich tun?"
Er räuspert sich: „Ist Yoko nicht da?"
„Doch, aber sie ist heute bei Jae und hilft bei den Bühnenarbeiten mit."
Minho nickt nachdenklich und weil er nicht weiterspricht, fahre ich fort: „Ist es dringend? Soll ich sie holen?"
„Nein, nein gar nicht. Ahri, möchtest du eigentlich auch mal backstage arbeiten?"
„Ähm..." ‚Eigentlich bin ich mir gar nicht so sicher, ich mag die Arbeit im Büro, auch wenn manche Leute nerven.'
Minho, der mein Schweigen als ein „nein" ansieht, sagt: „Da bin ich froh, ich könnte auf deine Hilfe hier kaum verzichten."
„Das ist lieb", du lächelst ihn an „also wie kann ich dir helfen?"
„Ah ja" er kratzt sich am Kopf „wir brauchen für die Weihnachtsfeier noch ein Büfett. Kannst du dich darum kümmern?"

„Aber die Feier ist schon in zwei Wochen. Ist das nicht ein wenig knapp?" Ich bin genervt. Ein Catering für fast 200 Leute in so kurzer Zeit in der Vorweihnachtszeit zu organisieren ist fast unmöglich.
„Ach Ahri, du schaffst das schon", mit diesen Worten verlässt Minho das Büro.
Nach vielen Telefonaten habe ich tatsächlich noch jemanden gefunden, der das Catering übernehmen wird.
Ich schaue auf die Uhr: es ist kurz vor sechs. Gleich habe ich aus und die Tanzprobe von BTS sollte auch jeden Moment vorbei sein. Ich packe meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zu ihrem Proberaum.
Dort angekommen atme ich mehrmals durch und klopfe an der Tür. Keiner antwortet. Ich öffne sie einen Spalt und schaue in den Raum, aber niemand ist da. ‚Haben sie heute schon früher aus?'
Weil ich nicht weiß, wo sie sonst sein könnten, entschließe ich mich vor den Umkleideräumen zu warten.
Zwar fühle ich mich schon ein wenig wie ein Stalker, aber ich muss einfach mit Suga reden.
Zuerst kommt Jimin aus der Umkleide.

„Ahri, was machst du hier?", fragt er mich überrascht.
„Ich will mit Suga über die Party reden und ... was danach passiert ist."
Er schaut mich eindringlich an: „Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist. Er ist seitdem sehr gereizt, auch zu uns ist er ... naja nicht gerade nett. Heute in der Probe ist er einmal so ausgeflippt, dass unser Trainer ihn für eine Weile rausgeschickt hat."
Ich schlucke: „Ist er so sauer?"
„Naja, hat er nicht allen Grund dazu?"
‚Suga hat es ihnen also erzählt' denke ich und versuche mich zu erklären: „Das war alles ein riesen Missverständnis. Zwischen Jiho und mir lief überhaupt nichts. Ich war so betrunken, dass er mich ins Bett gebracht hat. Er hat da zwar auch geschlafen, aber es ist rein gar nichts passiert."
Er zieht seine Augenbrauen hoch und schaut mich fragend an.
„Wirklich Jimin, du musst mir glauben! Bitte!", sage ich und versuche die Tränen zurückzuhalten. „Suga ist mir so wichtig, ich will ihn nicht verlieren."
Jimin streichelt meine Schulter: „Kopf hoch, Ahri. Ich glaube dir, aber vielleicht solltest du Suga noch ein bisschen mehr Zeit geben. Dann wird..."

Aber er beendet seinen Satz nicht, weil Jin und Namjoon gerade aus der Umkleide kommen. Jin umarmt mich zur Begrüßung und RM fragt: „Na, wieder vollkommen nüchtern?"
Ich lächele schwach ‚wenigstens sind die beiden nicht sauer auf mich' und unterhalte mich kurz mit ihnen. Wir verabreden, nächste Woche gemeinsam in der Mensa zu essen und dann verabschiede ich mich von den drein.
‚Soll ich auf Jimin hören und das Gespräch mit Suga noch ein wenig abwarten?', frage ich mich, aber die Entscheidung wird mir abgenommen, als die Tür der Umkleide sich ein weiteres Mal öffnet und Suga herauskommt. Er hat noch nasse Haare, die er gerade mit einem Handtuch trocken rubbelt - er sieht süß aus. Als er aufschaut, sieht er mich direkt an.
Mir stockt der Atem und ich starre wortlos zurück.
Er verdreht die Augen: „Was willst du hier, Ahri?"

„Ich will mit dir über die Party sprechen", meine Stimme ist schwach.
„Es gibt nichts zu bereden", sagt Suga genervt und geht an mir vorbei.
Einen Moment lang zögere ich, dann folge ich ihm: „Doch. Du hast mir ... naja. Du hast mir eine Frage gestellt."
„Die habe ich mittlerweile schon für mich beantwortet."
„Ach ja?", ich stutze, laufe ihm aber immer noch hinterher. Er wird immer schneller.
„Ja! Du bist eine Lügnerin!", er schreit fast vor Wut.
„Das ist deine Antwort?", ich lache hysterisch „Schwachsinn ... ich habe nicht gelogen. Alles, was ich über uns gesagt habe, ist wahr. Es lief nichts zwischen Jiho und mir! Ich habe Gefühle für ..."
Er bleibt plötzlich stehen und ich rumple gegen ihn, er packt meinen Arm, zieht mich nach vorne und drückt mich gegen die Wand. Autsch. Eine Zehntelsekunde starre ich ihn an, dann presst er seine Lippen auf meine. Ich bin mit der Situation überfordert, erwidere trotzdem seinen Kuss. Mein Rücken schmerzt bereits, weil er sich so fest gegen mich drückt, aber das ist mir egal. Ich spüre seinen warmen Körper an meinem und wie sich seine Muskeln anspannen, als ich mit meinen Fingern über seinen Rücken streiche. Sein Kuss ist fordernd und seine Lippen heiß. Mit der Hand fährt er an meiner Seite entlang und stoppt an meiner Hüfte, nur um mich noch fester gegen die Wand zu pressen.
Plötzlich lässt er mich los, seine Lippen sind von unserem Kuss gerötet. Er schaut mich kurz an, dann schüttelt er den Kopf, dreht sich um und lässt mich allein zurück.
Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Backstage (Jungkook Fanfiction) (Bangtan Sonyeondan - BTS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt