Kapitel 31

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„Und warum hast du ihn noch einmal eingeladen?", fragt dich deine Mum zum gefühlt 100. Mal.
„Er kann doch nicht allein feiern! Außerdem kommt er doch nur zum Essen, Ma! Das wird bestimmt ganz nett", versuchst du mehr dich selbst, als sie zu überzeugen.
„ ‚Ganz nett'?", deine Mum seufzt „Ausgerechnet an Weihnachten! Aber na gut, was tut man nicht alles für seine Kinder."
„Danke Mami", du gibst ihr einen Kuss auf die Wange.
„Wie läufts eigentlich mit diesem Jungkook?"
Du versteinerst. „Mit wem?"
Deine Mutter schaut dich überrascht an: „So schlimm?"
„Hm... also du wirst es eh sehen."
„Sehen? Was meinst du?", fragt deine Mum verwirrt.
„Minhos Nase. Jungkook hat sie gebrochen."
„Er hat was?"
„Ja, aber es ist nur halb so schlimm. Es war ein gerader Bruch."

„Yoko ! Das ist doch jetzt nicht dein Ernst!"
„Doch irgendwie schon", sagt du trotzig.
„Und dich lässt das kalt? Dass der Junge, den du magst, deinem Chef die Nase gebrochen hat?"
Du seufzt: „Nein, natürlich nicht. Ich weiß nicht, warum er das getan hat. Minho hat die Prügelei angefangen, aber ..."
„Warum haben sie sich überhaupt gestritten?", unterbricht dich deine Mutter.
„Ähm ... ich weiß nicht."
„Du weißt nicht?", sie zieht ihre Augenbrauen nach oben.
„Das ist nicht so wichtig. Aber noch was anderes ... trinkt bitte heute beim Essen keinen Wein!"
Deine Mum schaut dich verwirrt an.
„Minho macht ab Januar eine Therapie, weil er sich so oft betrinkt. Wäre irgendwie unfair, wenn ihr Alkohol trinkt und er nicht."
„Der eine bricht Nasen, der andere macht einen Entzug! Was ist bloß mit deinen Freunden los?"
„Nase! Singular!"
Deine Mutter schüttelt ihren Kopf. „Was habe ich bei der Erziehung nur falsch gemacht?"

Du gibst ihr wieder einen Kuss, diesmal auf die andere Wange: „Gar nichts, ich breche weder Nasen noch mache ich einen Entzug."
Deine Mum schmunzelt und du bist froh, dass sie so locker reagiert. Aber schließlich ist heute auch Weihnachten!
„Ich bezweifle aber, dass wir Opa sein tägliches Bier verbieten können", sagt sie nachdenklich, aber du hörst sie schon gar nicht mehr, weil du in dein Zimmer sprintest, um Ahris Geschenk zu holen, welches du ihr noch schnell vorbeibringen willst.

Wenige Stunden später sitzt ihr zusammen beim Weihnachtsessen: Deine Großeltern, deine Eltern, Jiho, du und - Minho. Es ist gar nicht so komisch, wie du dachtest. Ihr unterhaltet euch viel über die Arbeit und dein Opa erzählt - Bier schlürfend - von der „guten alten Zeit". Du bist froh, dass du Minho ein wenig ablenken kannst. Er lacht oft und macht selbst ein paar Witze.
Nach dem Essen verabschiedet er sich von euch allen und du begleitest ihn noch zur Tür.
„Danke Yoko !"
Du lächelst ihn an: „Wofür?"
„Dass du mich eingeladen hast! Ich hatte einen schönen Abend. Du hast Glück, eine so tolle Familie zu haben."
Dein Lächeln wird breiter und du umarmst ihn.

„Ach Minho, du kannst uns jeder Zeit gerne wieder besuchen!"
„Vielleicht hänge ich hier dann jeden Tag nach der Therapie ab."
Jetzt bist du doch ein wenig geschockt. So war das nicht gemeint.
„Hahaha, du solltest dein Gesicht sehen. Keine Sorge, ich werd's nicht übertreiben."
Du bist erleichtert: „Ruf einfach davor an, dann ist das kein Problem."
„Mach ich", er lacht wieder.
Du realisierst, dass du dich gerade mit deinem Chef anfreundest, den du vor kurzem noch für den nervigsten Menschen der Welt gehalten hast.
Kurz vor der Haustür dreht sich Minho noch einmal um „das hätte ich fast vergessen" und drückt dir einen Umschlag in die Hand.
Du schaust ihn fragend an.
„Nur eine Kleinigkeit", er zwinkert dir zu und steigt in sein Auto.
Du schaust ihm noch zu, wie er wegfährt, dann öffnest du den Umschlag.
Als du siehst, was er dir geschenkt hat, musst du grinsen. Auf einem kleinen Zettel steht. „Weil du ihren letzten Auftritt verpasst hast. Hab das Gefühl, das lag an mir... Sorry!"
Du hältst zwei VIP-Tickets für ein BTS Konzert in deiner Hand.

Backstage (Jungkook Fanfiction) (Bangtan Sonyeondan - BTS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt