1.Kapitel

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Jessica PoV
Nach der Nachricht von Noah löschte ich seine Nummer um sicher zu sein das ich ihn endgültig aus meinem Leben verbannt hatte.
Wie ich mich fühle nachdem ich seit genau einem Monat wieder in England lebe ?
Genau wie zuvor.
Ich hatte weder das Haus verlassen,noch hatte ich mich mit irgendwem außer meinem Dad unterhalten.

Das einzige was ich gelernt hatte wieder zu tun war zu schlafen,doch Albträume plagten mich.
Jedes Mal wenn ich für eine Sekunde meine Augen schloss sah ich Dorian vor mir.
Seinen kräftigen Körper fühlte ich förmlich auf mir...wie er mich...erstickt !
Sein warmer Atmen der mir in den Nacken bläst...seine Stimme die immer wieder in mein Ohr flüstert „Jess sei still es wird dir gefallen."

Und der Schmerz der meinen ganzen Körper durchfährt,das Gefühl von innen zu zerreißen.
Der schweren Stöße...sein Keuchen und sein wohliger Atem als er auf mir zusammenbricht.
Ich schloss meine Augen für gefühlt eine Minute um ihn nicht ansehen zu müssen.
Dorian verließ den Raum ohne nach mir zusehen und schloss die Tür.

Ich kauere mich zusammen und beginne zu schluchzen.
Ein Zittern durchfährt mich,leise wimmere ich vor mich hin und rede mir ein das das was gerade geschehen ist bloß ein Traum war.
Als die Tür aufbricht sehe ich bloß in zwei fertige Gesichter die mir weiß machen,das dies gerade Realität war.

Die zwei Jungs...meine zwei wichtigsten Jungs in meinem Leben haben mich verraten...doch bis heute frage ich mich wieso.
Wieso haben sie mich im Stich gelassen?
Wie konnte mein Ex Freund,der mich anscheinend immer noch geliebt hat,mir dies antun ?
Hätte er mir doch bloß gesagt was Dorian vor hatte wenn er es doch wusste.

Mein Bruder...mein eigener Bruder der ebenfalls von dieser Tat mitbekam erwähnte kein einziges Wort !
Er hinterging mich...viel mir eiskalt in den Rücken und ließ dieses Schwein mir das nehmen was ich nie mehr zurückbekam.

„Jess !Liebling wach auf es ist doch bloß ein Traum.",ertönt eine schwache Stimme
Jemand rüttelte mich.
Erschrocken springe ich auf und sehe in das besorgte Gesicht meines Vaters.
Nass-geschwitzt setzte ich mich auf und fahre mir über die nasse Stirn.
„Tut mir leid...ich habe dich geweckt.Erneut.",krächze ich immer noch fertig

Ich sagte doch es war nicht das erste mal das ich so aus meiner Traumwelt gezerrt wurde.
Dieser Abend verfolgt mich noch immer...als sei es erst gestern gewesen.
Es gibt aber noch eine Sache...ich kann das was mir geschehen ist nicht laut aussprechen.
Noch nie habe ich mit einer anderen Person darüber gesprochen.
Aber wie soll ich das laut aussprechen?
Es ist so,wenn ich es laut aussprechen,dann weiß ich das es wirklich Realität war.

„Es ist schon in Ordnung ,Kleines.Willst du darüber sprechen?"
Nun ja...jetzt hätte ich wohl die Chance dazu...es auszusprechen und zu sagen was meine Seele plagt.
Ich kann aber nicht.
Jedes Mal wenn ich versuche einen laut zu lassen,bricht meine Stimme ab und mein Gehirn schlägt Alarm.

Jess tu's nicht !
Sprich nicht darüber !
Wenn du es laut aussprichst dann erfährt jeder das du verletzbar bist !
Fest kneife ich meine Augen zusammen und sehe meinen Dad an „Schon gut ich habe bloß schlecht geträumt."
Er sieht mich nochmal prüfend an...
„Dad wirklich du kannst schlafen gehen mir geht es gut."

Alles an diesem Satz war gelogen.
Ob ich mich sicherer fühle wenn mein Dad in meinem Zimmer bleibt ?
Natürlich
Jedes Mal wenn sich etwas vor meinem Fenster bewegt oder ich nur irgendwelche Schritte höre habe ich Angst davor das mich jemand verletzten könnte.
Besser gesagt mehr verletzten könnte als ich es schon bin.

Ich fühle mich als sei ich nicht ich selbst,als wäre mein Körper nicht meiner.
Natürlich geht es mir auch nicht gut,das Wort gut hat bislang plötzlich eine große Bedeutung für mich bekommen.
Wenn mich jemand fragen würde ob ich das Gefühl habe aufgeben zu wollen,dann wäre meine Antwort ja .
Doch jedes Mal wenn ich...wenn ich gehen will...einfach...loslassen will,dann denke ich an meine Mum...an meinen Dad und erstaunlicherweise an meinen Bruder.

Wie würden sie sich fühlen wenn ich nicht mehr da bin?
Dean würde sich die Schuld dafür geben,da er mich nicht so beschützen konnte wie ein Bruder eben seine Schwester beschützen tut.
Ich weiß das er mich beschützen wollte,vor der Angst einen Schritt vor die Tür zu machen.
Er glaubte wohl das ich ihn nicht verfolgen würde,doch als er erfuhr das ich...vergewaltigt wurde,dann wirkte er genauso verletzt auf mich wie ich es war.
Nur auf eine andere Art und Weise.

Trotzdem konnte ich ihm nicht verzeihen,denn seine Art mich zu beschützen verletzt mich!
Ich wünsche mir bloß das ich es gewusst hätte.
Mein Wunsch wird aber nicht erfüllt...das kann keiner.

Den ganzen Abend über habe ich kein Auge mehr zugetan,die Angst allein zu sein war einfach viel zu groß.
Mein ganzes Leben wird es anscheinend so bleiben,denn hat man einmal Angst vor der Dunkelheit,dann bleibt es auf ewig so...oder ?

Ist es falsch sich zu wünschen das Dorian genauso verletzt wird wie ich?
Doch wenn ich genauer darüber nachdenke,dann wünsche ich mir das er bestraft wird.
Abends wenn ich auf meinem Zimmer sitze dann höre ich wie meine Eltern miteinander telefonieren.
Meine Mum erkundigt sich über meinen Stand und wenn sie am Ende des Telefonats sind sprechen sie darüber mir einen Psychiater zu besorgen.

Doch jedes Mal wenn mein Dad nur ansatzweise versucht dem Thema näher zu kommen...sage ich nur eines „Ich will einfach nicht darüber sprechen...gib mir Zeit."
Doch sie können mir alle Zeit der Welt geben,kein Wort wird mir über die Lippen kommen.
Es ist einfach nur eine Ausrede dafür das sie mich damit in Ruhe lassen.

Jede Minute die sie mir geben ist eine Minute Frieden für mich.
Doch die Zeit entweicht mir...und das ist eine kleine Angst von den vielen Ängsten die ich habe.
Um ehrlich zu sein ist mir diese Angst lieber als die große die ich habe,aber das Problem ist das diese Angst verbunden ist mit meine großen.

Es ist also ein Teufelskreis in dem ich stecke und aus diesem komme ich so schnell nicht mehr heraus.

Stumm schleiche ich ins Badezimmer und sehe mich im Spiegel an.
Dunkle Augenringe sind unter meinen Augen und meine Haare stehen quer ab.
Ich lehne mich am Waschbecken und senke dann meinen Kopf.
Schwer atme ich meine Luft ein...
Einmal ein und wieder aus.

Dies mache ich mehrmals und versuche mich zu beruhigen.
Jess !
Ich weiß nicht was ich denken soll...wie ich handeln soll,doch Hilfe will ich keine.
Alles woran ich denken kann ist an dieses Haus...dieses Zimmer...und diese Situation.
Doch das einzige was mir im Moment Freude bereitet ist das ich endlich in einem neuen Land bin.
Das mich ein ganzes Land vor diesem schrecklichen Jungen trennt.

Und vor meiner Vergangenheit die ich nie mehr rückgängig machen kann.

——
Heyyy....
Hier ist das zweite Buch von
Shout up BadBoy!My wrong decision
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und falls ihr auch ein paar Ideen habt dann könnt ihr mir diese natürlich gerne schreiben :)

In den nächsten folgenden Kapitel werden neue Namen erscheinen,also werde ich euch Bilder einfügen wie ich mir die Leute vorstelle.
Natürlich müsst ihr euch die Leute nicht so vorstellen es ist nur ein Beispiel von mir.

Ich bedanke mich fürs lesen und bleibt dran.
Das zweite Kapitel folgt :)

Shut up BadBoy ! Can I ever forgive you ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt